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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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könnt Ihr uns vielleicht helfen, das zu tun.«
    Vielleicht kann er uns auch in anderer Beziehung helfen, dachte Eddie. Er folgte den beiden in den Sonnenschein hinaus, hinkte mit seinem schlimmen Bein hinter ihnen her und biss dabei knirschend die Zähne zusammen.
    In diesem Augenblick, das ahnte er, hätte er für ein Dutzend Aspirin einen Heiligen umgebracht.
     
     
     
     
     
    VORSÄNGER: Commala-loaf-leaven!
    They go to hell or up to heaven!
    When the guns are shot and the fire’s hot,
    You got to poke them in the oven.
     
    CHOR: Commala-come-seven!
    Salt and yow’ for leaven!
    Heat em up and knock them down
    And poke em in the oven.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    8. Strophe
     
    B ALLSPIELE

1
     
    Im Winter 1984/85, als Eddies Heroinkonsum unauffällig über die Grenze zwischen dem Land der Freizeitdrogen und dem Königreich der Wirklich Schlimmen Angewohnheiten wechselte, lernte Henry Dean ein Mädchen kennen und war für kurze Zeit in sie verliebt. Eddie fand, dass Sylvia Goldover eine Schreckschraube erster Klasse war (miefige Achselhöhlen und übler Mundgeruch, der Mick-Jagger-Lippen entwich), aber er hielt die Klappe, weil Henry sie für schön hielt und er Henrys Gefühle nicht verletzen wollte. In jenem Winter verbrachten die jungen Liebenden viel Zeit damit, auf Coney Island am windumtosten Strand spazieren zu gehen oder am Times Square das Kino zu besuchen, in dem sie in der hintersten Reihe sitzen und sich gegenseitig befriedigen konnten, sobald das Popcorn und die extragroße Schachtel Schoko-Erdnüsse aufgegessen waren.
    Eddie betrachtete die neue Person in Henrys Leben mit abgeklärter Einstellung; sollte sich Henry an dem üblen Mundgeruch vorbeiarbeiten und sich tatsächlich auf Zungenküsse mit Sylvia Goldover einlassen, wünschte er ihm alles Gute. Eddie seinerseits verbrachte einen großen Teil dieser überwiegend grauen drei Monate allein und high in der Wohnung der Familie Dean. Das machte ihm nichts aus; es gefiel ihm sogar. Wäre Henry da gewesen, hätte er auf Fernsehen bestanden und Eddie ständig mit dessen Hörspielkassetten aufgezogen. (»O Mann! Eddie will sich seine tleine Story über die Elben und die Ogs und die niedlichen tleinen Zwerge anhören!«) Er nannte die Orks immer Ogs und bezeichnete die Ents immer als »grusliche wandelnde Bäumelchen«. Henry hielt erfundenen Scheiß für verrückt. Eddie hatte mehrmals versucht, ihm zu erklären, dass nichts erfundener sei als der Mist, der im Nachmittagsfernsehen gezeigt wurde, aber davon wollte Henry nichts hören; Henry konnte einem alles über die bösen Zwillinge in General Hospital und die ebenso böse Stiefmutter in der Springfield Story erzählen.
    In vieler Beziehung war Henry Deans große Liebesaffäre – die endete, nachdem Sylvia Goldover ihm neunzig Dollar aus der Geldbörse geklaut und ihm dafür einen Zettel zurückgelassen hatte, auf dem Tut mir Leid, Henry stand, um dann mit ihrem vorigen Freund mit unbekanntem Ziel zu verschwinden – für Eddie eine Erleichterung. Er saß üblicherweise auf dem Sofa im Wohnzimmer, legte die Kassetten ein, auf denen John Gielgud Tolkiens Ring-Trilogie vorlas, injizierte sich Heroin unter die Haut auf der Innenseite des rechten Unterarms und erkundete im Halbschlaf mit Frodo und Sam den Düsterwald oder die Minen von Moria.
    Er hatte die Hobbits geliebt und geglaubt, er hätte den Rest seiner Tage fröhlich in Hobbingen verbringen können, wo die schlimmste bekannte Droge Tabak war und große Brüder nicht ganze Tage damit verbrachten, kleine Brüder fertig zu machen, und John Cullums kleines Häuschen im Wald rief ihm die damalige Zeit und diese düstere Geschichte erstaunlich lebhaft ins Gedächtnis zurück. Weil die Atmosphäre des Häuschens an eine Hobbithöhle erinnerte. Die Möbel im Wohnzimmer waren klein, aber makellos: ein Sofa und zwei Polstersessel mit weißen Spitzendeckchen auf den Armlehnen und dort, wo der Hinterkopf ruhen würde. Das goldgerahmte Schwarz-Weiß-Foto an der einen Wand musste Cullums Eltern zeigen und das auf der gegenüberliegenden bestimmt seine Großeltern. Zudem war eine gerahmte Dankesurkunde der freiwilligen Feuerwehr East Stoneham aufgehängt worden. In einem Käfig saß ein Wellensittich, der fröhlich zwitscherte, und vor dem offenen Kamin ruhte eine Katze. Sie hob den Kopf, als sie hereinkamen, starrte die Fremden sekundenlang aus grünen Augen an und legte sich dann wieder schlafen. Neben einem Sessel, der Cullums

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