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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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wollte er fragen: Bist du nicht ganz gescheit, mein Junge? »Er lebt mit seiner Familie drüben in Bridgton. Wie man hört, soll er ein ganz netter Kerl sein.«
    »Wie weit ist Bridgton von hier entfernt?«
    »Ach… zwanzig, fünfundzwanzig Meilen.«
    »Wie alt ist er?« Eddie tappte völlig im Dunkeln; er war sich auf irritierende Weise bewusst, dass die richtigen Fragen vermutlich irgendwo warteten, hatte aber keine klare Vorstellung davon, wie sie aussehen mochten.
    John Cullum kniff ein Auge zu und schien eine Überschlagsrechnung anzustellen. »Nicht allzu alt, glaub ich. Wenn er schon dreißig ist, kann er das gerade erst geworden sein.«
    »Dieses Buch… Brennen muss Salem… war das ein Bestseller?«
    »Keine Ahnung«, sagte Cullum. »Hier bei uns haben’s jedenfalls viele Leute gelesen, das weiß ich. Weil es in Maine spielt. Und wegen der Werbung natürlich, die sie im Fernsehen dafür gemacht haben. Und nach seinem ersten Buch ist ein Film gedreht worden, aber den hab ich mir nie angesehen. Ist mir zu blutig vorgekommen.«
    »Wie hat es geheißen?«
    Cullum überlegte, dann schüttelte er den Kopf. »Kann mich nicht ganz daran erinnern. Es war nur ein Wort, und ich weiß ziemlich sicher, dass es ein Mädchenname war, aber auf mehr komme ich jetzt nicht. Vielleicht fällt mir der Titel später ein.«
    »Sie halten ihn aber nicht für einen Wiedergänger, oder?«
    Cullum lachte. »Hier im Bundesstaat Maine geboren und aufgewachsen. Das verleiht ihm Heimatrecht, denk ich mal.«
    Roland beobachtete Eddie zunehmend ungeduldig, und Eddie beschloss aufzugeben. Das Ganze war schlimmer als ein Partyquiz. Aber verdammt noch mal, Pere Callahan war real und kam zudem in einem Roman vor, den dieser King geschrieben hatte, und King lebte in einem Gebiet, das ein Magnet für die von Cullum als Wiedergänger bezeichneten Wesen zu sein schien. Eines davon erschien Eddie verdächtig wie eine Dienerin des Scharlachroten Königs. Eine kahlköpfige Frau, die mitten auf der Stirn ein blutendes Auge zu haben schien, so hatte John sie geschildert.
    Es wurde Zeit, diese Sache aufzugeben und zu Calvin Tower zu fahren. Der Mann mochte ein ärgerliches Subjekt sein, aber Tower gehörte immerhin ein bestimmtes unbebautes Grundstück, auf dem die kostbarste Wildrose des Universums wuchs. Außerdem wusste er alles Mögliche über seltene Bücher und die Leute, die sie geschrieben hatten. Sehr wahrscheinlich wusste er mehr über den Verfasser von Brennen muss Salem als Sai Cullum. Mit dieser Sache hier konnte er später weitermachen, obwohl…
    »Okay«, sagte er und warf dem Verwalter den Baseball zurück. »Sperren Sie ihn wieder weg, dann fahren wir zur Dimity Road, wenn’s beliebt. Nur noch ein paar Fragen.«
    Cullum zuckte die Achseln und legte den Yaz-Ball in die Vitrine zurück. »Sie müssen selbst entscheiden, was Sie wollen.«
    »Ich weiß«, sagte Eddie… und plötzlich, zum zweiten Mal seit er dieses Haus betreten hatte, schien Susannah ihm auf unheimliche Weise nahe zu sein. Er sah sie in einem Raum sitzen, der mit altmodisch wirkenden Steuer- und Überwachungsgeräten angefüllt war. Jakes Dogan, klar… nur eben so, wie Susannah ihn sich vorstellte. Er sah sie in ein Mikrofon sprechen, und obwohl er sie nicht hören konnte, konnte er ihren angeschwollenen Bauch und ihr ängstliches Gesicht sehen. Sie war jetzt sehr schwanger, wo immer sie war. Hochschwanger und kurz vor der Geburt. Er wusste recht gut, was sie sagte: Komm, Eddie, rette mich, Eddie, rette uns beide, tu’s, bevor es zu spät ist.
    »Eddie?«, sagte Roland. »Du bist plötzlich ganz grau im Gesicht. Ist etwas mit deinem Bein?«
    »Yeah«, sagte Eddie, obwohl sein rechtes Bein im Augenblick überhaupt nicht wehtat. Er dachte wieder daran, wie er den Schlüssel geschnitzt hatte. Die schreckliche Verantwortung, zu wissen, dass er genau richtig werden musste. Und hier befand er sich wieder in einer ganz ähnlichen Situation. Er hatte irgendetwas zu fassen bekommen, das wusste er… aber was? »Yeah, mein Bein.«
    Er wischte sich mit dem Ärmel Schweiß von der Stirn.
    »John, noch mal zu dem Buchtitel Brennen muss Salem… Eigentlich müsste es ›Jerusalems Lot‹ heißen, nicht wahr?«
    »Haja.«
    »Das ist der Name der Kleinstadt in diesem Buch.«
    »Haja.«
    »In Stephen Kings zweitem Buch.«
    »Stimmt.«
    »Seinem zweiten Roman.«
    »Eddie«, sagte Roland, »das genügt wohl.«
    Eddie winkte ab und zuckte dabei wegen der Schmerzen in seinem Arm

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