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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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zusammen. Seine Aufmerksamkeit galt nur John Cullum. »Es gibt kein Jerusalems Lot, richtig?«
    Cullum betrachtete ihn, als wäre Eddie nicht ganz bei Trost. »Natürlich nicht«, sagte er. »Das ist eine erfundene Geschichte über erfundene Leute in einer erfundenen Stadt. Sie handelt doch von Vampiren.«
    Ja, dachte Eddie, und wenn ich dir erzählen würde, dass ich Grund zu der Annahme habe, dass Vampire real sind – von unsichtbaren Dämonen, Zauberkugeln und Hexen ganz zu schweigen –, dann würdest du mich endgültig für übergeschnappt halten, was?
    »Wissen Sie zufällig, ob Stephen King schon sein ganzes Leben in dieser Kleinstadt Bridgton wohnt?«
    »Nein, das tut er nicht. Er ist erst vor zwei, vielleicht drei Jahren mit seiner Familie hier runtergezogen. Ich glaube, sie haben zuerst in Windham gelebt, nachdem sie aus dem nördlichen Maine gekommen sind. Es kann auch Raymond gewesen sein. Jedenfalls eine der Kleinstädte am Big Sebago.«
    »Könnte man mit Recht behaupten, dass die Wiedergänger, von denen Sie gesprochen haben, erst hier aufgekreuzt sind, nachdem dieser Kerl hergezogen ist?«
    Cullum zog seine buschigen Augenbrauen hoch, dann runzelte er die Stirn. Vom See her war ein lautes, rhythmisches Hupen zu hören, das wie ein Nebelhorn klang.
    »Wissen Sie«, sagte Cullum, »damit könnten Sie sogar Recht haben, mein Junge. Vielleicht ist das ja nur Zufall, aber vielleicht auch nicht.«
    Eddie nickte. Er fühlte sich emotional ausgewrungen wie ein Strafverteidiger am Ende eines langen und schwierigen Kreuzverhörs. »Komm, wir machen die Fliege«, sagte er zu Roland.
    »Wäre vielleicht keine schlechte Idee«, sagte Cullum und nickte zu dem rhythmischen Nebelhornheulen hinüber. »Das ist Teddy Wilsons Boot. Er ist der Bezirkspolizist. Und unser Wildhüter.« Diesmal warf er Eddie statt eines Baseballs einen Schlüsselbund zu. »Sie bekommen das Automatikgetriebe«, sagte er. »Nur für den Fall, dass Sie ein bisschen eingerostet sind. Der Pick-up hat Handschaltung. Sie fahren hinter mir her, und falls es Schwierigkeiten gibt, hupen Sie einfach.«
    »Das tu ich, verlassen Sie sich drauf«, sagte Eddie.
    Als sie Cullum nach draußen folgten, fragte Roland: »War das gerade eben wieder Susannah? Bist du deshalb plötzlich so leichenblass geworden?«
    Eddie nickte.
    »Wir helfen ihr, so gut wir können«, sagte Roland, »aber vielleicht ist das hier die einzige Möglichkeit, zu ihr zurückzukommen.«
    Das wusste Eddie. Er wusste jedoch auch, dass sie vielleicht zu spät kommen würden.
     
     
     
     
     
    VORSÄNGER: Commala-ka-kate
    You’re in the hands of fate.
    No matter if you’re real or not,
    The hour groweth late.
     
    CHOR: Commala-come-eight!
    The hour groweth late!
    No matter what the shade ya cast
    You’re in the hands of fate.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    9. Strophe
     
    E DDIE HÜTET DIE Z UNGE

1
     
    Fast zwei Wochen vor der Schießerei in Chip McAvoys Laden war Pere Callahan kurz auf dem Postamt East Stoneham gewesen; dort hatte der ehemalige Gemeindepfarrer von Jerusalems Lot hastig eine Mitteilung geschrieben. Obwohl der Umschlag an Aaron Deepneau und Calvin Tower adressiert gewesen war, hatte die Mitteilung Letzterem gegolten, und ihr Ton war nicht gerade übermäßig freundlich gewesen:
     
    27. Juni 1977
    Tower,
    ich bin ein Freund des Mannes, der Ihnen gegen Andolini beigestanden hat. Wo Sie auch sind – Sie müssen sofort von dort weg. Finden Sie irgendwo in der Nähe eine Scheune, ein verlassenes Camp oder meinetwegen irgendeinen Schuppen, wenn’s nicht anders geht. Sie werden es nicht bequem, haben, aber denken Sie daran, dass die Alternative darin besteht, tot zu sein. Ich meine das wortwörtlich so! Lassen Sie in Ihrem jetzigen Quartier Licht brennen und Ihren Wagen in der Einfahrt stehen. Hinterlassen Sie einen Zettel mit einer genauen Wegbeschreibung unter der Fahrerfußmatte Ihres Wagens oder unter den Stufen der Hintertreppe des Hauses. Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung. Denken Sie daran, dass wir die Einzigen sind, die Sie von der Last befreien können, die Sie tragen. Aber wenn wir Ihnen helfen sollen, müssen zuerst Sie uns helfen.
     
    Callahan, aus der Linie des Eld
     
    Und sorgt dafür, dass dieser Trip zum Postamt Euer LETZTER dorthin war! Wie dämlich kann man bloß sein???
     
    Callahan hatte sein Leben dafür riskiert, diese Mitteilung zu hinterlassen, und Eddie, den die Schwarze Dreizehn in ihren Bann geschlagen hatte,

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