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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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hatte seines beinahe verloren. Und das Reinergebnis all dieser riskanten Bemühungen, bei denen sie nur knapp mit dem Leben davongekommen waren? Nun, Calvin Tower war auf der Suche nach Schnäppchen in Form von seltenen und vergriffenen Büchern unbekümmert kreuz und quer durch den Westen von Maine gezogen.
    Während Eddie hinter John Cullum die Route 5 entlangfuhr, wobei Roland schweigend neben ihm saß, und dann abbog, um Cullum auf die Dimity Road zu folgen, fühlte er seine Laune allmählich in den roten Bereich geraten.
    Werde meine Hände in die Hosentaschen stecken und die Zunge hüten müssen, dachte er, aber in diesem Fall war er sich nicht so ganz sicher, ob selbst solche bewährten Mittel nutzen würden.
     
     
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    Nach ungefähr zwei Meilen auf der Route 5 bog Cullums Ford F-150 rechts auf die Dimity Road ab. Die Abzweigung wurde durch zwei Schilder an einem rostigen Eisenpfahl bezeichnet. Auf dem oberen stand ROCKET RD. Das untere (noch rostigere) Schild versprach BLOCKHÄUSER AM SEE FÜR WO. MO. ODER SAIS. Die Rocket Road war kaum mehr als eine Fahrspur, die sich unter Bäumen dahinschlängelte, und Eddie blieb weit hinter Cullum zurück, um der Staubwolke zu entgehen, die der alte Pick-up ihres neuen Freundes aufwirbelte. Das »Karromobil« war auch irgendein Ford, irgendein Eddie unbekannter Zweitürer, den er ohne einen Blick auf den verchromten Schriftzug am Heck oder ins Bedienungshandbuch nicht hätte näher bezeichnen können.
    Aber es war ein höchst andächtiger Genuss, sich wieder einmal mit einem Auto fortzubewegen – nicht mit einem einzelnen Pferd, sondern mit weit über hundert davon, die bereit waren, auf den leichtesten Druck seines rechten Fußes hin loszugaloppieren. Es war auch schön zu hören, wie das Sirenengeheul immer weiter hinter ihnen zurückblieb.
    Die Schatten überhängender Bäume verschluckten sie. Der Geruch nach Tannen und Kiefernharz war süß und scharf zugleich. »Schöne Landschaft«, sagte der Revolvermann. »Hier könnte ein Mann lange rasten.« Es war sein einziger Kommentar.
    Cullum fuhr nun mit seinem Pick-up an nummerierten Einfahrten vorbei. Unter jeder Nummer stand auf einem kleinen Schild FERIENWOHNUNGEN JAFFORDS. Eddie überlegte, ob er Roland darauf aufmerksam machen sollte, dass sie in der Calla ja eine Familie Jaffords kannten, sogar sehr gut kannten, tat es dann aber doch nicht. Wozu etwas Offenkundiges noch unterstreichen?
    Sie fuhren an den Nummern 15, 16 und 17 vorbei. Cullum machte kurz Halt und begutachtete die 18, streckte dann aber den linken Arm aus dem Fenster und winkte, um sie zum Weiterfahren aufzufordern. Darauf war Eddie schon zuvor gefasst gewesen, weil er genau wusste, dass ihr Ziel niemals ein Blockhaus mit der Nummer 18 war.
    Cullum bog auf die nächste Einfahrt ab. Als Eddie ihm folgte, flüsterten die Reifen der Limousine auf einem dicken Teppich aus abgefallenen Tannennadeln. Zwischen den Bäumen leuchtete wieder Blau hervor, aber als sie endlich die Nummer 19 erreichten und die Wasserfläche vor sich hatten, sah Eddie, dass dies im Gegensatz zum Keywadin, der seltsamerweise als solcher bezeichnet wurde, ein richtiger Teich war. Vermutlich nicht viel breiter als ein Footballfeld. Das Blockhaus selbst schien lediglich aus zwei Räumen zu bestehen. Zum Wasser hin hatte es eine von Fliegengittern umgebene Veranda, auf der ein paar schäbige, aber bequem wirkende Schaukelstühle standen. Aus dem Dach ragte ein dünnes Ofenrohr. Vor dem garagenlosen Blockhaus parkte auch im Freien kein Wagen, aber Eddie glaubte erkennen zu können, wo einer gestanden hatte. Wegen des dicken Nadelteppichs war das aber schwer zu beurteilen.
    Cullum stellte den Motor des Pick-ups ab. Eddie folgte seinem Beispiel. Nun waren nur noch der sanfte Wellenschlag am Ufer, das Seufzen einer Brise in den Nadelbäumen und leises Vogelgezwitscher zu hören. Als Eddie sich umsah, stellte er fest, dass der Revolvermann seine begabten, langfingrigen Hände friedlich auf dem Schoß gefaltet hielt.
    »Wie fühlt es sich für dich an?«, fragte Eddie.
    »Ruhig.« Das Wort wurde wie in der Calla ausgesprochen: Ruu-hich.
    »Jemand hier?«
    »Ich glaube schon, ja.«
    »Gefahr?«
    »Yar. Neben mir.«
    Eddie betrachtete ihn stirnrunzelnd.
    »Du, Eddie. Du willst ihn umbringen, stimmt’s?«
    Eddie überlegte kurz, dann gab er zu, dass dem so war. Das enttarnte einen Aspekt seines Wesens, der so einfach wie wild war und ihm manchmal Unbehagen bereitete, während er ihn

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