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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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gefunden‹, hat Cal gesagt, das sei nur logisch.« Der Zeigefinger deutete wieder auf Eddie. » Sie müssen Callahan gesagt haben, wo die Postleitzahl zu finden ist, und der Rest war einfach. Dann hat Cal gesagt: ›Und weiter als bis zum Postamt ist auch der nicht gekommen, oder etwa nicht? Glaub mir, Aaron, hier draußen sind wir sicher. Niemand weiß, wo wir sind, außer der Frau von der Ferienhausvermittlung, über die wir die Hütte gemietet haben – und die ist nach wie vor in New York.‹«
    Deepneau starrte sie unter buschigen Augenbrauen hervor an, stippte eine Erdbeere in den Zucker und biss dann eine Hälfte ab.
    »Haben Sie uns etwa auf diesem Weg gefunden? Über diese Agentin?«
    »Nein«, sagte Eddie. »Durch einen Einheimischen. Der hat uns aber geradewegs zu Ihnen geführt, Aaron.«
    Deepneau lehnte sich zurück. »Autsch!«
    »Autsch, das kann man wohl sagen«, sagte Eddie. »Sie sind also wieder ins Blockhaus gezogen, und Cal hat weiter Bücher gekauft, statt sich hier zu verkriechen und lieber mal eines zu lesen. Richtig, oder?«
    Deepneau starrte die Tischdecke an. »Sie müssen verstehen, dass Cal da sehr hingebungsvoll ist. Bücher sind sein Lebensinhalt.«
    »Nein«, sagte Eddie ruhig, »Cal ist in dieser Sache nicht nur hingebungsvoll. Cal ist geradezu besessen davon, das ist er.«
    »Wie ich höre, seid Ihr ein Skrip«, sagte Roland und ergriff damit erstmals das Wort, seit Deepneau sie ins Blockhaus geführt hatte. Er hatte sich eine weitere von Cullums Zigaretten angezündet (nachdem er das Filtermundstück entfernt hatte, so wie der Verwalter es ihm vorgemacht hatte) und rauchte sie jetzt mit einer Miene, aus der nach Eddies Ansicht nicht die geringste Befriedigung sprach.
    »Ein Skrip? Ich weiß nicht, was…«
    »Ein Gesetzesmensch.«
    »Oh. Also, ja. Aber ich lebe im Ruhestand seit…«
    »Ihr müsst uns zu Gefallen wenigstens kurz aus dem Ruhestand zurückkehren, um ein bestimmtes Schriftstück aufzusetzen«, sagte Roland und erläuterte dann, was für eine Art Schriftstück er verlangte. Da Deepneau schon nickte, bevor der Revolvermann richtig angefangen hatte, vermutete Eddie, dass Tower seinen Freund bereits in die Sache eingeweiht hatte. Er fand das in Ordnung. Was ihm allerdings dabei nicht gefiel, war der Gesichtsausdruck des alten Kerls. Trotzdem ließ Deepneau den Revolvermann ausreden. Auch als Ruheständler hatte er die Grundlagen des Umgangs mit potenziellen Mandanten offenbar nicht vergessen.
    Als Deepneau sicher wusste, dass Roland fertig war, sagte er: »Ich fühle mich verpflichtet, Ihnen mitzuteilen, dass Calvin beschlossen hat, dieses spezielle Grundstück noch etwas länger zu behalten.«
    Eddie schlug sich an die unverletzte Kopfseite, wobei er darauf achtete, für dieses kleine Theater die rechte Hand zu benutzen. Der linke Arm wurde allmählich steif, und das verwundete Bein begann wieder zwischen Knie und Knöchel zu pochen. Er hielt es für möglich, dass der gute alte Aaron mit einigen hochwirksamen Schmerzmitteln im Gepäck reiste, und nahm sich vor, ihn um dergleichen zu bitten, bevor sie sich von ihm verabschiedeten.
    »Erflehe Verzeihung«, sagte Eddie, »aber ich habe bei der Ankunft in dieser reizenden kleinen Stadt einen Schlag über den Schädel bekommen und höre anscheinend nicht mehr richtig. Ich bilde mir ein, gehört zu haben, dass Sai… dass Mr. Tower beschlossen hat, uns das Grundstück jetzt doch nicht zu verkaufen.«
    Deepneau lächelte ziemlich erschöpft. »Sie wissen genau, was ich gesagt habe.«
    »Aber er soll es uns verkaufen! Er hat einen Brief von Stefan Toren, seinem Urururgroßvater, in dem genau das verlangt wird!«
    »Cal behauptet da etwas anderes«, stellte Aaron gelassen fest. »Nehmen Sie sich doch noch eine Erdbeere, Mr. Dean.«
    »Nein, danke!«
    »Nimm noch eine Erdbeere, Eddie«, sagte Roland und gab ihm eine.
    Eddie nahm sie entgegen. Überlegte, ob er sie nur so aus Spaß am Zinken des Langen, Großen und Hässlichen zerdrücken sollte, tauchte sie dann aber erst in den Sahnetopf und danach in die Zuckerschale. Und verdammt, es war schwierig, mit so viel Süße im Mund verbittert zu bleiben. Eine Tatsache, die Roland (und übrigens auch Deepneau) sicher bewusst war.
    »Nach Cals Darstellung«, sagte Deepneau, »enthielt der von Stefan Toren hinterlassene Umschlag nichts als den Namen dieses Mannes.« Mit seinem größtenteils unbehaarten Schädel nickte er zu Roland hinüber. »Torens Testament – in früheren Zeiten

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