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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sonst nie viel beigetragen … hat nie besonders viel getan, außer seine Bücher zu sammeln und bei allem zu trödeln, dieser geldgierige, hochnäsige, verwöhnte Hundesohn, der er war …«
    Seine Tochter warf ihm einen drohenden Blick zu. Roland merkte, dass er selbst Mühe hatte, nicht zu grinsen. Moses Carver mochte hundert sein, aber er hatte Calvin Tower mit einem einzigen Satz treffend charakterisiert.
    »Jedenfalls hat er in mehreren Science-Fiction-Romanen gelesen, wie Tellypathen zur Arbeit angestellt wurden. Sie wissen, was SF-Romane sind?«
    Roland schüttelte den Kopf.
    »Na, macht nichts. Das meiste Zeug ist eh Bockmist, aber ab und zu taucht doch eine gute Idee auf. Hören Sie zu, dann erzähl ich Ihnen eine gute. Was ich mein’, verstehn Se, wenn Se wissn, worüber Tower und Ihr Freund Mister Dean vor zweiundzwanzig Jahrn gesprochn haben, als Mister Dean gekommen is und Tower vor den beidn weißn Schlägern gerettet hat.«
    »Dad!«, sagte Marian warnend. »Schluss jetzt mit dem Nigger-Gerede. Du bist alt, aber nicht dumm.«
    In seinen trüben alten Augen glitzerte boshafte Fröhlichkeit, als er ihren Blick erwiderte; dann sah er zu Roland hinüber und zwinkerte ihm abermals listig zu. »Vor den beidn weißn Itakern!«
    »Eddie hat mir davon erzählt, ja«, sagte Roland.
    Carvers undeutliche Aussprache verschwand; er sprach wieder klar und deutlich. »Dann wissen Sie auch, dass sie von dem Buch Der Hogan von Benjamin Slightman gesprochen haben. Der Buchtitel enthielt ebenso einen Fehler wie der Name des Verfassers – und auf solche Dinge ist der alte Fettsack wirklich abgefahren.«
    »Ja«, sagte Roland. Der Titel hatte durch ein Versehen Der Dogan gelautet – ein Ausdruck, der für Roland und sein Ka-Tet große Bedeutung erlangt hatte.
    »Nun, nachdem Ihr Freund bei ihm gewesen war, hat Cal Tower sich wieder für diesen Schriftsteller interessiert, wobei sich gezeigt hat, dass er unter dem Pseudonym Daniel Holmes noch vier weitere Bücher geschrieben hat. Er war weiß wie ein Ku-Klux-Klan-Laken, dieser Slightman, aber der Name, unter dem er die späteren Bücher veröffentlicht hat, war der Name von Odettas Vater. Und ich wette, dass Sie das nicht im Geringsten überrascht, stimmt’s?«
    »So ist es«, sagte Roland. Er bildete sich ein, ein weiteres Mal das leise Klicken zu hören, mit dem das Ka-Kombinationsschloss sich weiterdrehte.
    »Und alle Bücher, die er unter dem Namen Holmes geschrieben hat, waren SF-Romane, in denen der Staat Tellypathen und Präkogs anheuert, um Sachen rauszukriegen. Und da haben dann auch wir die Idee her.« Der Alte sah Roland an und stieß den Krückstock triumphierend auf. »Die Geschichte ist noch viel länger, ziemlich viel länger, aber ich weiß, dass Ihre Zeit nicht reicht. Darum geht’s letztlich immer wieder, stimmt’s? Zeit. Und in dieser Welt läuft sie nur vorwärts.« Er machte ein wehmütiges Gesicht. »Ich würde viel dafür geben, Revolvermann, mein Patenkind wiedersehen zu können, aber das ist unmöglich, nicht wahr? Außer wir treffen uns auf der Lichtung wieder.«
    »Da sprecht Ihr vermutlich wahrhaftig«, sagte Roland, »aber ich werde ihr erzählen, wie ich Sie noch voller Lebenskraft und Feuer angetroffen habe …«
    »Sagt Gott, sagt Gott-Bombe!«, unterbrach der Alte ihn und stieß wieder mit dem Stock auf. »Verkünden Sie’s, Bruder! Und sehen Sie zu, dass Sie’s ihr erzählen.«
    »Das werde ich.« Roland trank seinen Tee aus, stellte die Tasse auf Marians Schreibtisch zurück und stand dann auf, wobei er die Rechte stützend auf seine Hüfte legte. Er würde lange brauchen, um sich daran zu gewöhnen, dass dort nichts mehr schmerzte – wahrscheinlich länger, als er noch zu leben hatte. »Und nun müssen wir Abschied nehmen. Nicht weit von hier liegt ein Ort, den ich aufsuchen muss.«
    »Wir wissen, welchen Ort du meinst«, sagte Marian. »Du wirst dort von jemandem erwartet. Wir haben den Ort für dich bewacht, und die Tür ist noch da, funktioniert weiterhin. Du kannst jederzeit hindurchgehen.«
    Roland deutete eine Verbeugung an. »Danke-sai.«
    »Aber nimm doch noch einen Augenblick Platz, wenn’s beliebt. Wir haben Geschenke für dich, Roland. Nicht genug, um dir alles zu vergelten, was du getan hast – ob in der Absicht, uns zu helfen, oder nicht –, aber Dinge, die dir vielleicht trotzdem willkommen sein werden. Als Erstes Nachrichten von unseren Guten-Geist-Leuten in Taos. Dann etwas von …« Sie überlegte. »… von

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