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Der Durst nach Blut

Der Durst nach Blut

Titel: Der Durst nach Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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zerfielen zu blasenwerfendem Brei ... Keiner von uns wollte die Überreste entsorgen. Keiner wollte diesen Raum auch nur betreten. Damals flohen schon die meisten, die Heraks Ende über die Kameras miterlebten. Schließlich sandten wir andere Wissenschaftler in Schutzkleidung, die den Raum vollkommen säuberten und sterilisierten. Nach Lage der Dinge hat das nicht nur jeden Keim getötet, sondern auch die erstarrte Substanz, die Herak verschlang.«
    Liliths Blick wanderte zu dem kokonartigen Gebilde, das jedes Detail eines männlichen Körpers nachzeichnete.
    Das sollte Herak sein?
    Und wenn ja, woran war er gestorben? An Viren? Ein Vampir?
    Und das Symbiontenfragment? Wie waren die Vampire überhaupt in seinen Besitz gelangt? Sie befragte ihr Opfer danach.
    »Homer brachte es hierher - aus einem militärischen Stützpunkt nahe Sydney«, antwortete Hyakin bereitwillig.
    Dort, so erinnerte sich Lilith, hatte man ihrem Mimikrykleid eine Probe der Substanz entnommen.
    »Ist dieser Homer einer von euch?«
    »Ja.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Er reiste in die Vereinigten Staaten, schon vor der Katastrophe. Zusammen mit Henna und Brescia Lords. Und .«
    Hyakin stockte. Ein sonderbarer Funke schien von seinem linken auf das rechte Auge überzuspringen - und dann zu verlöschen.
    »Und?« fragte Lilith.
    »Und ihrem . Geschöpf.«
    Lilith spürte, wie sie von Erregung gepackt wurde. »Einem Klon?«
    »Ja.«
    »Warum wurde er von hier weggebracht?«
    »Er war vollendet. Aber man machte sich Sorgen um ihn. Es gab Komplikationen. Einige der anderen Retortenvampire starben, ohne daß man den Grund dafür finden konnte. Deshalb entschloß Herak sich, den Rat eines Experten einzuholen.«
    »Man hätte ihn hierher bringen können .«
    »Herak hielt es für sicherer, den Klon nach New York zu schaffen.«
    Lilith hatte ein pelziges Gefühl auf der Zunge. »Wohin genau?«
    »In ein Institut, das besser ausgerüstet ist als Salem Enterprises.«
    »Wie heißt dieses Institut?«
    »Ich ... weiß es nicht. Der Name des Experten, an den sich Henna und Homer wenden sollten, war . Selina Maddox. Mehr ist mir nicht bekannt.«
    Lilith nickte. »Handelte es sich um ein ähnliches Exemplar wie jenes, das ihr vorhin getötet habt?«
    Wieder stoben Blitze durch Hyakins Augen. Mächtiger und zahlreicher als zuvor.
    »Nein ...!« Es klang gequält. Als empfände der Vampir mehr als nur Abscheu vor dem, worüber sie sprachen.
    Lilith spürte klamme Sorge, als sie drängte: »Worin unterschied es sich?«
    »Es ...« Hyakin nickte unkontrolliert. Sein Kopf schaukelte auf den Schultern, als versuchte er, ihn abzuwerfen und sich damit von dem Zwang zu befreien, den Lilith auf ihn ausübte. »Es ...«, keuchte er erneut, »... besitzt kein ... definiertes Geschlecht. Es ist fähig, sich selbst .«
    Er rang nach Atem. Die Erregung, die Besitz von ihm ergriffen hatte, schien selbst über Lilith Einflußnahme hinauszuwachsen. Sie spürte, wie ihr die Kontrolle mehr und mehr entglitt.
    »Wozu ist es fähig?«
    »Sich selbst zu ... reproduzieren!«
    Lilith spürte einen Krampf in der Kehle.
    Und im Bauch.
    Ihr war, als würden sich ihre Eingeweide zu einem wirren Knoten verschlingen, und obwohl sie den genauen Grund dafür nur ahnte, wurde ihr speiübel bei dem Gedanken.
    Ein Kunstgeschöpf mit vampirischer Veranlagung, das in der Lage war, sich selbst in unbekannter Geschwindigkeit fortzupflanzen, war ein Gestalt gewordener Alptraum.
    Und der Gedanke, daß sich dieses Monstrum weit weg befand, hatte nichts Tröstliches.
    »War dieser Klon unter Kontrolle, als er fortgebracht wurde?«
    Hyakin schien nicht zu begreifen, worauf sie hinauswollte.
    Schweigend starrte er sie an. Seine Augen bettelten darum, aus dem Verhör entlassen zu werden.
    Aber Lilith hatte noch nicht alles erfahren, was sie wissen wollte.
    »Was wurde aus den Wissenschaftlern? Habt ihr sie freigelassen?«
    »Freigelassen?« Es klang, als hätte Lilith etwas völlig Widersinniges gefragt. »Natürlich nicht! Sie dienten uns weiter.«
    »Wozu?« Liliths verständnislose Geste umschloß sämtliche Verwüstungen nicht nur hier, sondern vermutlich überall in dem Gebäude, wo sich Labors befanden. »Wo sind sie?«
    »Auf dieser Etage. Sorgfältig verwahrt.«
    »Verwahrt?«
    »Wir haben diesen Ort seit Heraks Tod nicht wieder verlassen. Wir ... wußten nicht, wohin. Aber natürlich brauchten wir Nahrung ...«
    *
    Kairo
    Jedes Stückchen, das Landru der Oberfläche des Purpurmeeres entgegentrieb, war

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