Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Durst nach Blut

Der Durst nach Blut

Titel: Der Durst nach Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
ein Freund.
    Zögernd kam sie auf die Beine.
    Vom Gefühl her meinte sie beinahe, immer noch nackt zu sein. Von nichts eingezwängt.
    Und doch schmiegte sich etwas auf intimste Weise an sie. Gab ihr das Gefühl von . Beistand.
    Ohne daß sie sich erklären konnte, woher die Zweifel kamen, blieb Lilith verhalten. Sie glaubte nicht, daß der Stoff, der Herak umgebracht hatte, eine verläßliche Waffe darstellte. Der Pakt, an den sie nur verschwommen erinnerte, beinhaltete solches nicht .
    Der Stoff des Symbionten verhüllte nur ihre Scham und ihre Brüs-te zur Gänze. Ansonsten wies er überall Stellen auf, an denen nackte Haut durchschimmerte. Blasse, der Sonne entwöhnte Haut, die Li-lith von ihrer Mutter geerbt hatte und die ihr einen eigenartigen Reiz verlieh.
    Vorsichtig sah sie sich um.
    Es kam ihr vor, als sähe sie den Raum, in dem zunächst Herak, später der Homunkulus, Hyakin und zwei andere Vampire gestorben waren, zum erstenmal richtig.
    Es war ein Ort, an dem zu bleiben sich nicht lohnte. Jede weitere Sekunde hier war Zeitverschwendung.
    Sie öffnete die Hand.
    Gottes Mal glomm darin wie eine Mahnung, nie zu vergessen, wofür sie ihr Leben zurückerhalten hatte.
    Welche Bedingung daran geknüpft war.
    Unklar war ihr immer noch, wen Gott als Gesandten des Todes bezeichnet hatte. Wer ihr vorausgeeilt sein sollte, um das Verderben zu den Vampiren zu tragen .
    ... ein Verderben, das nie angekommen zu sein schien!
    Nicht hier in Sydney jedenfalls!
    Das Schicksal dieser Sippe war selbstverschuldet - die Vampire hatten an Dinge gerührt, denen sie offenbar nicht gewachsen waren.
    Aber allein die Tatsache, daß nach wie vor Vampire existierten, ließ Lilith an Gottes Allmacht zweifeln.
    Nachdenklich verließ sie das Labor. Auf der Suche nach den gefangenen Wissenschaftlern, von denen Hyakin gesprochen hatte, durchstreifte sie andere Bereiche von Salem Enterprises.
    Doch noch vor den hypnotisierten Menschen fand sie etwas anderes.
    Nichts Gefährliches - zumindest glaubte sie das nicht -, aber etwas ungemein . Absonderliches .
    *
    Es schien sich um ein Büro zu handeln.
    Die Tür dazu stand offen, und seine luxuriöse Einrichtung deutete darauf hin, daß möglicherweise Herak selbst hier seinen Hofstaat empfangen hatte.
    Lilith konnte sich nicht verkneifen, den Raum zu betreten.
    Und dann zog sofort eine Vitrine ihren Blick auf sich.
    Nicht einmal der gläserne Schaukasten selbst, sondern sein . Inhalt.
    Über mehrere Regalreihen verteilt standen durchsichtige Behälter darin. Sie waren mit Staub gefüllt. Oder .
    Asche, dachte Lilith im Nähertreten.
    Und dann begriff sie. Denn jede Urne - um nichts anderes handelte es sich - war mit einem Namensschild versehen.
    Dort, wo Hora stand, tat sich das Absonderliche, was Liliths Blick bannte.
    Hora, das war der ursprüngliche Sippenführer von Sydney, auf dessen Blut alle späteren Mitglieder der Vampirfamilie zurückgingen ... und dessen Asche bewegte sich.
    Sie ... bäumte sich in ihrem gläsernen Gefängnis auf.
    Lilith traute ihren Augen nicht, trat aber noch näher, bis sie direkt vor der Vitrinentür zum Stehen kam.
    Irritiert verfolgte sie das Wabern von Horas Asche in dem Gefäß. Offenbar bewahrte Herak hier die Überbleibsel vieler ehemaliger Geschwister auf, die irgendwann aus unterschiedlichsten Gründen die Unsterblichkeit verloren hatten.
    Eine dieser Gründe, dachte Lilith leidenschaftslos, bin ich.
    Horas Aschepartikel wirbelten und glitzerten im Gegensatz zum Staub der anderen Toten, der nur grau und klumpig und starr in deren Urnen lag.
    Lilith war versucht, erst die Tür und dann Horas Gefängnis zu öffnen. Ihr war, als forderte das Funkeln der Partikel sie dazu auf .
    Aber sie beherrschte sich.
    Schließlich wandte sie sich ab.
    Als Lilith bei der Tür war und sich noch einmal umdrehte, war das Bild in der Vitrine unverändert.
    Mit Unbehagen setzte sie ihre Suche nach den Wissenschaftlern fort.
    Und als sie sie fand, hatte sie ein Problem.
    *
    Auf engstem Raum zusammengepfercht hinter einer Stahltür kauerten die Männer und Frauen in der Dunkelheit.
    Bezeichnenderweise war das Schott nicht abgeschlossen.
    Es war nicht nötig.
    Die hier zusammengetriebenen Menschen waren nicht in der Lage zu fliehen. Der Hypnobann der Vampire verhinderte es.
    Es gab einen Wasseranschluß mit einem darunter stehenden gefüllten Wassertrog, aus dem sie offenbar bei Bedarf trinken konnten. Wie Tiere.
    Aber Lilith fürchtete, daß sie nicht einmal dazu ohne Befehl in

Weitere Kostenlose Bücher