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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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Stephens jüngerem Bruder Quentin gegenüber. „Ich helfe Ihnen“, erbot er und fügte mit einem kläglichen Grinsen hinzu: „Ich habe gelauscht. Verzeihen Sie mir, ich konnte nicht widerstehen.“
    Sie sah dem jungen Gentleman an, dass er sein Angebot ernst meinte, trotzdem mahnte sie sich zur Vorsicht. Auch sein Name stand auf der Liste der Geldgeber. „Sie haben eine beachtliche Summe in die Fracht der Lady Valiant investiert.“
    „Leider ja“, gestand Quentin kleinlaut. „Und jeden Penny verloren.“
    „Wussten Sie, dass mein Onkel an dem Geschäft beteiligt war?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, nein.“
    „Onkel Nigel hat die Erträge aus dem Verkauf der Fracht der Lady Valiant gestohlen, dessen bin ich sicher. Er ist verschwunden und hat meine Nichte und meinen Neffen entführt.“
    „Tut mir leid, das zu hören. Es wäre mir eine Freude, Ihnen zu helfen.“
    Obwohl sie Quentin nicht in Gefahr bringen wollte, war sie verzweifelt auf seine Hilfe angewiesen. „Stephen ist zum Landsitz meines Onkels gefahren …“ Ihre Stimme zitterte, doch es gelang ihr, die Furcht nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. „Ich weiß, dass Nigel nicht daran denkt, die Kinder freizulassen. Er wird nicht eher ruhen, als bis Stephen tot ist.“ Und ich, hätte sie beinahe hinzugefügt. „Es gibt zu viele Beweise gegen ihn.“
    „Wie lange ist das her?“
    „Sein Diener Anant hat die Kinder vor Stunden verschleppt. Wir holen ihn niemals ein.“
    Quentin dachte angestrengt nach. „Vielleicht doch.“ Ehe er noch seinen Gedanken ausführen konnte, wurde die Tür abermals geöffnet, und der Marquess trat zu ihnen.
    „Wartet“, sagte er knapp. Er trug einen schwarzen Umhang, der sein ergrautes Haar beinahe silbern schimmern ließ. In jeder Hand hielt er eine Pistole. „Wir werden Waffen brauchen.“
    Emily wusste nicht, was Lord Rothburne bewogen hatte, seine Meinung zu ändern, aber zum ersten Mal bemerkte sie einen Riss in seinem unnachgiebigen Verhalten – und das ließ sie ein wenig hoffen. „Danke.“
    „Ich tue dies nur unter einer Bedingung“, sagte er grimmig.
    Emily musterte ihn wachsam. „Welcher?“
    „Sobald Quentin und ich Stephen zurückgebracht haben, fahren Sie auf den Landsitz und lassen sich nie wieder in London blicken.“
    Das Kinn trotzig gereckt, hielt sie seinem arroganten Blick stand. „Nein.“
    Als Rothburne daraufhin ein verdutztes Gesicht machte, fügte sie hinzu: „Ich bin mit Ihrem Sohn verheiratet und verlasse ihn ganz bestimmt nicht wegen Ihrer anmaßenden Vorstellungen davon, wie eine Dame zu sein hat.“ Sie räusperte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Im Übrigen begleite ich Sie.“
    Der Marquess sah aus, als würde er jeden Moment explodieren. „Sie denken doch nicht etwa wirklich …“
    Quentin hob die Hände. „Nun mal langsam. Seien Sie nicht töricht, Lady Whitmore. Selbstverständlich bleiben Sie hier und warten auf unsere Rückkehr.“
    Emily schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht töricht. Ich habe ein paar Wochen bei meinem Onkel gelebt und kenne mich in seinem Haus aus. Ich weiß, wie man unbemerkt hineingelangt.“
    „Stephen wird mir den Kopf abreißen und auf einer Silberplatte servieren, wenn ich Ihnen erlaube mitzukommen“, widersprach Quentin.
    „Nur wenn er es erfährt. Außerdem werde ich Ihnen sowieso folgen, wenn Sie ohne mich aufbrechen. Und es ist ziemlich gefährlich für eine Frau meines Standes, allein zu reisen.“
    Das Gesicht des Marquess nahm eine dunkelrote Farbe an. Emily trat einen Schritt auf ihn zu und hakte sich bei ihm unter. „Wollen wir, Mylord?“
    Es dauerte zwei Tage, bis er Nigels Landsitz erreicht hatte. Stephen legte nur dann eine Rast ein, wenn es zu dunkel war, um weiterzureiten. Sobald die Sonne am Horizont aufstieg, setzte er seine Reise fort. Zwei Mal wechselte er das Pferd, und die ganze Zeit dachte er unentwegt an die Aufgabe, die vor ihm lag. In seinem Gürtel trug er einen Revolver, in seinem Mantel verbarg er einen Dolch. Die Landschaft schien an ihm vorbeizurasen, die Tage ineinander zu verschmelzen.
    Warum hatte er die Gefahr nicht vorhergesehen? Er machte sich Vorwürfe wegen dem, was geschehen war. Emilys verzweifeltes Gesicht, als sie die Decke des Babys umklammert gehalten hatte, verfolgte ihn bis in seine Träume.
    Er musste an das kleine Mädchen denken, an sein gurgelndes Lachen, daran, wie es ihm seine Weste vollgesabbert hatte. Als Victoria sich in den Schlaf geweint hatte,

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