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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Gurtzeug über die Schultern und zurrte die Gurte über der Brust und an den Oberschenkeln fest.
    Danach befestigte er das Gurtzeug am Schirm. Er schnallte sich den Rucksack auf den Bauch und kämpfte gegen den Nachtwind an, der in das Segel blies, als er sich in Startposition brachte.
    Ich muss verrückt sein . Er schaute auf die gespenstisch grünlich schimmernden Lichter von Oberau. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den hell erleuchteten Komplex unter sich.
    Beinahe brachte ihn ein Windstoß zum Taumeln, doch schon im nächsten Augenblick setzte Skip zum Sprung in die dunkle Nacht an.
    Für einen Moment waren seine Muskeln vor Panik wie erstarrt. Skip rief sich seine Ausbildung in Erinnerung, stieß sich mit den Beinen ab, krümmte den Rücken und spürte, dass sich der Schirm mit Luft füllte.
    Im geisterhaften Schein des Nachtsichtgerätes rauschte ein Baumwipfel haarscharf an ihm vorbei. Skip wich ihm aus und ließ den Schirm über dem dunklen Tal aufsteigen.
    Fifty-fifty, dass ich die Sache vermassle und mir das Genick breche.
    Skip hoffte, dass er direkt auf Kasperski landete, falls er wie ein Stein in die Tiefe stürzen sollte.
    Leise glitt er über spitze Tannen hinweg auf das Firmengelände zu. Trotz der Luft, die laut in seinen Ohren rauschte, vernahm er das Dröhnen eines Flugzeugs.
    Skip verlangsamte seinen Gleitflug und drehte den Kopf. Durch das Nachtsichtgerät erkannte er die dunklen Umrisse eines Flugzeugs, dessen Motoren als helle Punkte zu sehen waren und sich ihm näherten.
    Als Skip zur Landung auf dem Firmenkomplex ansetzte, flog das Flugzeug über ihn hinweg. Aus der Seitentür fiel etwas heraus. Ehe das Flugzeug aufstieg und Richtung Garmisch abdrehte, öffnete sich ein Fallschirm.
    Ich werde da unten wohl nicht allein sein .
    Doch wer war dieser unbekannte Eindringling, und würde seine Anwesenheit es Skip erschweren, die Operation durchzuführen?
    Anika kehrte mit Stephanie zu ihrer Wohnung zurück. Der Himmel über ihr war so dunkel wie ihre Seele, und ihr war übel. Die Lichter des Firmenkomplexes warfen gelbe Lichtkegel in die trübe Luft. Anika roch den Duft frisch gemähten Grases, und Erinnerungen an ihre Kindheit, als sie auf der Ranch Heu gemacht hatte, stiegen in ihr hoch.
    Obwohl sie ständig daran denken musste, was sie mit den Daten der Stadt New York gemacht hatte, ließ sie es zu, dass ein Teil ihrer Gedanken in die Vergangenheit wanderte. Was hätte sie dafür gegeben, jetzt in dem heißen Fahrerhaus des Schwadmähers zu sitzen, der ein wenig schaukelte, während die Klingen das hohe Gras mähten. Damals hatte sie den Schwadmäher gehasst. Mom hatte es sich nie leisten können, die Klimaanlage im Fahrerhaus reparieren zu lassen. Selbst wenn die Fenster geöffnet waren, verwandelte die Sonne Ende Juni das Blech in einen Backofen. Und die Maschine ging ständig kaputt, denn die Verschleißteile wurden viel zu lange benutzt, um keine neuen kaufen zu müssen.
    Bitte, lieber Gott, lass mich auf die Ranch zurückkehren und Heu machen, dann werde ich auch nie wieder von dort fortgehen!
    In Stephanies Magen gurgelte es laut, worauf sie zusammenzuckte.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Anika. »Wie hoch ist die Anfallsrate, meine ich?«
    »Wie bitte? Anfallsrate?«
    Anika zeigte während des Gehens auf das Gelände. »Das ist ein Terminus aus der Epidemiologie. Wie viele Personen hat es erwischt?«
    »Nur die Hälfte der Mitarbeiter ist noch einsatzfähig. Der Rest ist in der Klinik oder wurde nach Hause geschickt. Und da müssen sie auch vorläufig bleiben, bis wir wissen, was es ist. Das Labor versucht den Erreger zu bestimmen. Aber sie ...« Stephanie blieb stehen und lauschte in ihr Headset. »Verdammt! Kommen Sie. Wir müssen uns beeilen!«
    »Was ist passiert?«
    »Eine der Hundestaffeln hat einen Fallschirmspringer entdeckt.«
    Anika schaute sich um, und plötzlich stieg unbändige Hoffnung in ihr auf.
    »Denken Sie gar nicht erst daran«, murmelte Stephanie. Sie griff in ihre Handtasche und zog eine Halbautomatik aus Stahl heraus.
    »Was ist das für eine Waffe?«, fragte Anika und schaute beunruhigt auf die Pistole.
    »Eine Sig 9 mm. Warum interessiert Sie das?«
    »So krank wie Sie sind, würde ich an Ihrer Stelle die Waffe sichern. Wenn Sie anfangen zu zittern, könnte sich ein Schuss lösen.«
    Stephanie funkelte sie mit fiebrigen Augen wütend an. »Reizen Sie mich nicht. Dann hätte ich eine hervorragende Entschuldigung.«
    »Würde es Ihnen gefallen? Mich zu

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