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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Warnung durch die Drähte um ihn jagen mußte. In vier Minuten – nicht mehr – hatte er sich neben dem silbernen Ball des Kontrollhauses von dem Führungsdraht gelöst.
    Seine suchenden Augen fanden die „Phantom Atom“. Das winzige Schiff war immer noch hinter dem großen Spiegel verborgen. Der Geopeller trug ihn zu dem Ventil, und er zog sich hinein.
    Die erste Ahnung kommenden Unheils dämmerte ihm, als er sah, daß der Gefangene, den er mit seinem Raumpanzer an die Hülle geschmiedet zurückgelassen hatte, verschwunden war. Sein Herzschlag stockte. War dies ein neuer Trick des Basilisken? Er öffnete das innere Ventil und stand einem Mann gegenüber, der im Gang auf ihn wartete.
    Ein untersetzter, beleibter Mann mit kahlem, kugelförmigem Kopf und runzliger gelber Haut. Derselbe Mann, den Jay Kalam damit beauftragt hatte, seine Taschen im Diamantenen Raum zu leeren. Der Eindringling blinzelte unheilvoll mit blassen, kleinen Augen. Seine fetten Hände hielten einen dicken Stock, der auf Chans Körper zeigte – und eine drohende, kleine, schwarze Öffnung war in der Zwinge sichtbar, die seine Spitze bildete.
    „Kommen Sie herein, Mr. Basilisk!“ krächzte er triumphierend. „Und messen Sie Ihren tödlichen Geist mit Giles Habibula!“
     
12. KAPITEL
     
    Hoffnung erreichte die Legion mit der ersten Ultrawellennachricht Giles Habibulas. Ungewohnt lakonisch, lautete sie: „An Bord Derrons Schiff. Unterwegs zu geheimnisvollem Objekt Nähe Thuban im Sternbild Draco. Um des Lebens willen, folgt!“
    Und die Legion folgte. Jay Kalam setzte die mächtige „Inflexible“ an die Spitze von Hal Samdus Flotte aus zehn geodäsischen Kreuzern. Mit Höchstgeschwindigkeit raste sie auf Alpha Draconis zu – der einst der Polarstern der Erde gewesen war. Stellte er das Ziel dar?
    Jeder Offizier in der Flotte versuchte, die Frage zu beantworten. Jedes Elektronenteleskop und jeder Massedetektor wurden auf der Suche nach dem geheimnisvollen Objekt bis an die Grenze seiner Leistung getrieben. Einen Tag, nachdem sie den Neuen Mond verlassen hatten, war ein Teil der Antwort gefunden worden.
    Jay Kalam, müde und blaß von der langen Anstrengung der Jagd, ruhelos über die tiefen Teppiche seiner schalldichten und strahlengeschützten Zimmer im Herzen der „Inflexible“ schreitend, blieb bei dem Signal seines Kommunikators stehen und hob die kleine, schwarze Scheibe an sein Ohr.
    „Wir haben es gefunden, Commander!“ kam eine aufgeregte Stimme von der Brücke. „Vierundvierzig Bogenminuten von Alpha Draconis entfernt. Es ist immer noch unsichtbar – die Albedo muß sehr niedrig liegen. Aber die Massedetektoren zeigen ein Objekt von annähernd zwanzig Millionen Tonnen an.“
    Jay Kalam hielt den Kommunikator an seine Lippen.
    „Können Sie das Objekt identifizieren?“
    „Noch nicht“, kam die Antwort. „Solange wir es nicht auf die Schirme bekommen, werden wir nicht wissen, ob es nur ein Felsbrocken – oder etwas anderes ist.“
    „Lassen Sie die Teleperiskope auf den Punkt gerichtet“, befahl Jay Kalam. „Und suchen Sie mit allen Instrumenten den Weltraum vor uns ab, bis wir das Schiff Derrons geortet haben. Die Kommunikationsabteilung soll sich für eine eventuelle neue Nachricht Giles Habibulas bereit halten. Lassen Sie außerdem den Wirbelprojektor klarmachen.“
    Schicht um Schicht umstand die Geschützmannschaft die schwere Waffe. In jedem Observatorium auf jedem dahinrasen den Schiff durchforschten Männer die dunkle Leere unter den Sternen der Konstellation Drache. Und die Männer von Kommunikation warteten auf eine neue Botschaft Giles Habibulas.
    Der erschöpfte Befehlshaber der Legion jedoch empfing andere Nachrichten, während er schlaflos seine Räume durchmaß.
    Die erste Mitteilung traf von dem Captain der Legionäre in Zivil ein, die beordert waren, die drei Verdächtigen auf dem Neuen Mond zu beschatten – Arno Brelekko, John Comaine und Gaspar Hannas. Alle drei waren nicht mehr aufzufinden.
    „John Comaine verschwand auf geheimnisvolle Weise aus seinem Laboratorium, vor dessen einziger Tür zwei unserer Männer standen“, meldete der Bericht. „Gaspar Hannas hatte sich in seiner geplünderten Schatzkammer eingeschlossen. Seine Hilferufe wurden über den Kommunikator vernommen. Als das Gewölbe geöffnet wurde, war es leer. Arno Brelekko wurde wie Davian aus dem Diamantenen Raum entfernt – und an seiner Stelle fiel ein Skelett aus der Luft, das als Gerippe eines weiblichen Androiden

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