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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Grollen Hal Samdus drang dünn und belegt aus dem Kommunikator. „Aber wie steht es um Giles – hast du irgend etwas gehört?“
    „Noch nicht“, erwiderte Jay Kalam.
    „Ich sorge mich um Giles, Jay.“ Seine tiefe Stimme wirkte heiser vor Unruhe. „Er ist jetzt ein alter Mann und nicht mehr so schlau wie früher.“
    Jay Kalam senkte seinen Kommunikator mit einem hilflosen Achselzucken – und augenblicklich drängte ihn der fordernde Rhythmus des Notsignals, ihn wieder zu heben. Er berührte die Skala und hielt die kleine schwarze Scheibe an sein Ohr.
    „Ja! Hörst du mich, Jay?“ Es war die langerwartete Stimme Giles Habibulas.
    „Ich höre dich, Giles“, rief er in die kleine Scheibe. „Was gibt es?“
    „Kehre um, Jay“, kam die leise, krächzende Stimme. „Brich die Verfolgung ab.“
    „Umkehren?“ schrie Jay Kalam. „Weshalb?“
    „Ah, Jay, wir sind einem ungeheuerlichen Irrtum zum Opfer gefallen. Es ist nicht der Basilisk, den ich gestellt habe. Mein Gefährte ist nichts als ein ehrlicher, unglücklicher Mann. Und deine Jagd ist ein furchtbarer Fehler, Jay. Sie zieht dich weit in den Raum hinaus und läßt das System ohne Schutz.
    Bei der Erde, Jay, ich bitte dich, kehre um.“
    „Giles!“ rief der Befehlshaber. „Wenn du unter Zwang sprichst –“
    Ein Klicken sagte ihm, daß das andere Instrument ausgeschaltet worden war. Er versuchte immer noch, die Verbindung wiederherzustellen, als der leisere Ton des Schiffssignals erscholl. Er vernahm die erregte Stimme des Ersten Offiziers:
    „Wir haben es, Commander! Derrons Schiff. Unmittelbar voraus, zwischen uns und dem Objekt in Draco. Nur vierzig Tonnen – deshalb haben wir so lange gebraucht, um es zu orten. Aber es ist anscheinend schnell genug, um seinen Vorsprung zu halten. Wir haben es in Reichweite. Was befehlen Sie?“
    Jay Kalams Hand umklammerte den Kommunikator. Ein kalter Wind schien um ihn zu wehen, schien das Schiff und mit ihm die Jahre hinwegzufegen. Er sah Giles Habibula vor sich. Aber das Sausen des Windes wurde zu dem heiseren Flüstern des Basilisken, das ihn verhöhnte. Keiner, nicht einmal ein Freund, konnte seine Pflicht gegenüber der Legion aufwiegen.
    „Hören Sie mich, Commander?“ beharrte der Erste Offizier. „Wie lauten Ihre Befehle?“
    Jay Kalam schloß langsam die Augen und öffnete sie wieder. Seine schlanke Hand hob sich zum Gruß. Leise sagte er:
    „Lassen Sie den Wirbelprojektor feuern. Zerstören Sie das Schiff voraus.“
    Samdus Schlachtschiff, die lange „Bellatrix“, legte sich neben das mächtige Flaggschiff, als der erste Wirbel abgefeuert wurde. Durch die Luken der Luftschleuse verfolgte der Admiral den großen, blendenden Ball atomischer Vernichtung, der sich in den Raum hinausdrehte und breiter aufflammte, als seine ausgreifende Instabilitätsfelder alle Materie in ihrer Reichweite verzehrten.
    „Gut, Mr. Derron“, murmelte der riesige Raumfahrer mit grimmiger Befriedigung, „oder Mr. Basilisk – jetzt wollen wir sehen, wie Sie entkommen!“
    Bis zum Äußersten angetriebene Geodynen stießen die beiden kolossalen Schiffe durch – oder richtiger, um den Raum herum mit effektiven Geschwindigkeiten, die weit jenseits der Schnelligkeit des Lichtes lagen. Dennoch kamen sie so sanft zusammen, daß ihre Mannschaften keine Erschütterung verspürten. Luftventile schoben sich gegeneinander und wurden abgedichtet. Und Hal Samdu eilte ungeduldig an Bord des großen Flaggschiffes.
    „Schnell!“ fuhr er die Offiziere an, die ihn erwarteten. „Führen Sie mich sofort zu Commander Kalam.“
    Aber als schnelle Fahrstühle und dahingleitende Bänder sie zu der verborgenen Tür hinter dem Kartenraum gebracht hatten, beantwortete der Befehlshaber der Legion ihr Signal nicht.
    Der alarmierte Erste Offizier kam, um die Panzertür aufzuschließen. Hal Samdu schritt voraus in die Zimmer Jay Kalams. Er traf auf Schweigen und Leere. Der Befehlshaber der Legion war verschwunden.
    „Armer alter Jay“, grollte Hal Samdu. „Der Hundertste!“
    Abrupt wandte er sich den Offizieren zu, die ihn umgaben.
    „Ist Derrons Schiff noch in Reichweite? Dann feuern Sie weiter mit dem Wirbelprojektor. Setzen Sie den Beschuß fort, bis es vernichtet ist.“
     
13. KAPITEL
     
    Giles Habibula auf engem Raum in dem Ventil der „Phantom Atom“ gegenüberstehend, hielt Chan Derron den Atem an.
    „Habibula?“ echote er überrascht. „Doch nicht der große Giles Habibula?“
    Chan war waffenlos – aber der Geopeller

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