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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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identifiziert worden ist.“
    Das ergab wenig Sinn für Jay Kalam. Er grübelte über die Tragweite der Ereignisse nach und sandte dann eine Nachricht an den Captain, in der er ihn um nähere Informationen ersuchte. Die Antwort, von Rocky Mountain Base abgeschickt, besagte, daß dieser Offizier inzwischen ebenfalls verschwunden sei.
    Krrr! Krrr! Krrr!
    Der durchdringende Rhythmus seines Notsignals kündigte die nächste Meldung an, und er hörte die Stimme eines bestürzten Offiziers vom Nachrichtendienst der Legion, der eine Bot schaft Lars Eccards, des Präsidenten des Rates der Grünen Hal le, verlas. Alle sechzig Mitglieder des Rates waren von dem Basilisken mit Entführung bedroht worden.
    „Präsident Eccards Diktat wurde unterbrochen“, fuhr die erschütterte Stimme fort. „Beamte eilten in seine Räume und fanden ihn nicht mehr vor. Verläßliche Meldungen untergeordneter Offiziere bestätigten bereits Gerüchte, wonach jedes Mitglied des Rates verschwunden sein soll.“
    Die gesamte Grüne Halle – geraubt!
    Betäubt von diesem Schlag, sank Jay Kalam schwer hinter seinen Schreibtisch. Diese sechzig Männer und Frauen hatten die höchste Regierung des Systems gebildet.
    „Warum?“ Die müden, rotgeränderten Augen des Commanders starrten über seinen Schreibtisch auf das schwarze Schott. „Warum hat er sich ihrer bemächtigt?“
    Mit unheimlicher Promptheit, die ihn zusammenzucken ließ, antwortete das Brummen seines Notsignals. Was er vernahm, als er den Kommunikator ans Ohr hielt, war ein krächzendes Flüstern.
    „Ich will Ihnen sagen, warum, Commander“, verhöhnte es ihn. „Ich habe sie mir geholt, weil das System meine Macht kennenlernen soll. Die Bevölkerung jedes Planeten soll erbleichen und zittern, wenn sie an den Basilisken denkt.
    Denn man hat mir Unrecht angetan, das gerächt werden muß.
    Um meine Herrschaft zu festigen, entführe ich einhundert Männer und Frauen aus dem System. Sie waren die Anführer des törichten Versuches, mich zu vernichten, und deshalb kann ich mich mit ihnen ohne Gewissensbisse befassen. Einem der hundert wird es gestattet sein, zu überleben und zurückzukehren, um dem Rest der Menschheit von dieser Lektion zu berichten.“
    Ein unangenehmes Kichern drang aus dem Instrument.
    „Einhundert, Commander“, krächzte die Stimme. „Sie kennen bereits die meisten von ihnen. Aladoree, die Hüterin des Friedens, John Star, Bob Star, seine Frau und sein Kind. Einige weitere der hervorragendsten Legionäre. Zwei Dutzend Privatpersonen – unter ihnen die drei Männer vom Neuen Mond, Hannas, Brelekko und Comaine. Die sechzig Mitglieder des Rates der Grünen Halle – damit sie darüber nachdenken, was sie den Purpurnen angetan haben.
    Die Gesamtzahl beträgt jetzt neunundneunzig“, fuhr der heisere Krächzer fort. „Einer fehlt mir noch, um meine hundert zu vervollständigen. Da Sie die anderen neunundneunzig kennen, Commander Kalam, brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen, wer der letzte sein wird.“
    Damit brach das summende Wispern ab. Jay Kalam ließ den Kommunikator fallen. Seine schnelle Hand riß den Blaster aus dem Gürtel; er fuhr herum, um den leeren Raum abzusuchen – und wußte dabei doch, daß derartige Vorsichtsmaßnahmen vergeblich waren.
    Nichts geschah jedoch in dem langen Augenblick, in dem er den Atem anhielt. Er zwang sich dazu, die Waffe wieder wegzustecken, und hob den Kommunikator auf, um Rocky Mountain Base, jetzt eine Milliarde Meilen und mehr entfernt, über die Visiwellenverbindung zu rufen.
    „Haben Sie diese Nachricht aufgefangen?“ fragte er heiser. „Ist eine Ortung möglich?“
    Und durch die Leere, die zu überbrücken das Licht viele Stun den gebraucht haben würde, kam augenblicklich die Antwort.
    „Wir haben sie gehört, Commander. Aber eine Ortung läßt sich nicht durchführen – weil die Botschaft von unserer eigenen Station übermittelt wurde! Wir haben noch nicht festgestellt, wie unsere Sendeanlagen sie aufnehmen konnten. Aber sehen Sie sich vor, Commander Kalam. Haben Sie die gegen Sie gerichtete Drohung verstanden?“
    „Ja“, bestätigte Jay Kalam. „Wenn ich entführt werde, wird Hal Samdu meinen Platz einnehmen.“
    Er schaltete ab, rief Hal Samdu auf der „Bellatrix“ und teilte dem alten Raumfahrer die verhängnisvolle neue Entwicklung mit.
    „Gehe längsseits der ,Inflexible’, Hal“, ordnete er an, „und komme an Bord. Du übernimmt das Kommando, wenn ich der Hundertste werde.“
    „Gut, Jay.“ Das

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