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Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman

Titel: Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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sondern Storys verkaufe, ihr seien diese ganzen Bedrohungsszenarien dennoch zuwider, es würde so viel mit der Angst gehandelt, das betrübe sie.
    Die Gefahren, von denen er rede, sagte Kopp, nun wieder etwas pikiert, seien real . Zum einen folgen sie aus der Natur der drahtlosen Kommunikation, lass uns jetzt darauf nicht eingehen, von wegen mit Computern löst man Probleme, die man ohne sie nicht hätte, es gibt die drahtlose Kommunikation, es besteht ein Bedarf an drahtloser Kommunikation, den man mit friedlichen Mitteln nicht mehr abschaffen kann und warum sollte man es auch, sie hat große, große Vorteile, sie macht dich an Orten und in Situation kommunikationsfähig, an bzw. in denen dich konventionelle Technik im Stich lässt, das können
lebenswichtige Situationen sein, und ja, es entstehen dadurch neue Probleme, die wir ansonsten nicht hätten, aber das System liefert nicht nur die Probleme, sondern auch die Lösungen für die Probleme, zum einen. Und zum anderen gibt es die Gefahren, die von außen an das System herangetragen werden, wie sie an jedes System herangetragen werden, weil die Welt nun einmal so ist, wir sind so, sowohl aufbauend und erhaltend als auch zerstörend und vernichtend, und was wir, also die Firma, machen, ist, im Grunde, eine Art Schildkrötenpanzer anzubieten, weil der Kunde einen Schildkrötenpanzer will und nicht nur einpaar warme Worte, von wegen: wird schon nicht so schlimm werden. Denn in Wahrheit ist es schlimm. Und selbst, wenn es nicht schlimm wäre - es ist schlimm, aber nehmen wir mal an, es wäre es nicht - selbst dann hätte ein jeder ein Recht auf die Unantastbarkeit seiner Privatsphäre. Wenn Kopp nicht alles täusche, lege sie, Gaby, doch auch einen nicht geringen Wert eben hierauf, weswegen sie, sobald sie ihr Büro verlassen habe, für keinen mehr zu erreichen sei, weder mit Draht noch ohne, nicht in ihrer Stadtwohnung, und schon gar nicht auf ihrem Landsitz.
    Nein, sagte Gaby daraufhin, es ginge ihr ganz und gar nicht um ihre Privatsphäre, es sei ihr jeder herzlichst willkommen …
    Auch der Geheimdienst und der perverse Nachbar? fragte Kopp grinsend.
    … sie halte ganz einfach nur diesen ganzen technischen Schnickschnack für vollkommen überflüssig.
    Woraufhin Kopp dachte, ihm platzt der Schädel ob so viel Heuchelei und Dummheit.
    Wie kann sie sich hinstellen, in meinem Haus , und mir erklären, das, womit ich mich beschäftige, sei überflüssig!
    Flora behauptete, dass Gaby das nicht gesagt habe. Ihr habt diskutiert, wie man halt diskutiert. Ihr wart nicht einer Meinung.
Sie war der Meinung, der Einzelne könne sich sehr wohl aus der Technologiegesellschaft zurückziehen, und du warst der Meinung, das sei erstens unmöglich und zweitens nicht wünschenswert. Na und? Davon geht die Welt nicht unter.
    Aber Kopp für seinen Teil war fertig mit der F… Frau. Ab jetzt werde ich so höflich zu ihr sein, dass es nur so trieft.
    Manchmal bist du wirklich unmöglich, weißt du das?
     
    Sie fuhren durch eine Alleestraße. Das Navigationssystem war aktiv, aber der Ton war abgeschaltet, er nervt nur, und man (Flora) kennt sich auch so aus. Sie wich vom Vorschlag des Systems ab.
    Was hast du vor?
    Wart’s ab.
    Sie fuhren von der glatten Hauptstraße auf das unebene Pflaster eines Seitenarms. Vorbei an einem winzigen Polizeirevier links und einer alten, jetzt aufgemotzten Scheune rechts, danach wird’s abschüssig, danach kommt man wieder auf glatten Asphalt, die Häuser bleiben weg, jetzt ist man im Wald, jetzt hört der Asphalt ganz auf, Feldweg, ah, jetzt weiß ich, wo wir sind.
    Sie hielt an, stieg aus, ging nah ans Ufer heran, zog sich das Kleid über den Kopf, zog sich die Sandalen und den Schlüpfer aus, watete einige Schritte ins Wasser, bevor sie sprang. Kopp war in der gleichen Zeit nicht mehr gelungen, als mit einem Bein aus dem Auto zu steigen.
    Wo bist du?!
    Der Mond war sehr hell, Kopp sah hin, und sah danach umso weniger. Vom Mond geblendet.
    Ju-hu!
    Sie platschte mit den Händen ins Wasser, damit er sie hörte, er spürte Sand unter den Schuhen. Was ist das hier rechts?

    Eine Wasserpumpe, ein Spielzeug für die Kinder. Aus gebürstetem Stahl, mein Lieber. Hier oben kann man das Wasser reinpumpen, da unten läuft es raus. Es quietscht.
    Was machst du da?!
    Ich komme!
    Eine unsichtbare Absenkung, Au!, dann ein Damenschuh.
    Ju-hu!
    Sie tauchte unter, ihr nackter Hintern blitzte weiß auf.
    Ich komme!
    Er warf seine Klamotten neben ihre, der Sand war

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