Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
alle
meine Ängste und meinen Ärger loszuwerden. Ich kann ins Bett springen, wenn ich
auf meinen Mann richtig ärgerlich bin, kann dann sogar sexuell viel aktiver
sein und meine Aggressionen auf diesem Wege abreagieren. Der Geschlechtsverkehr
endet dann in aller Regel damit, daß wir alle beide erleichert sind, wenn wir
beieinander gewesen sind. Eine Stunde später sind wir dann beide glücklich, daß
die Dinge diesen Verlauf genommen haben, weil der Ärger wie weggeblasen ist. Er
ist damit völlig vorbei. Es ist eine Tatsache, daß meine Orgasmen dann
wahrscheinlich intensiver, sinnlich tiefer und herrlicher sind — vielleicht
gerade durch den Ärger, der am Anfang stand .«
Sex nach der Trennung
Frauen nach einer längeren Ehe,
die durch Scheidung oder den Tod des Partners endete, haben oft
Schwierigkeiten, neue sexuelle Verbindungen einzugehen. Manche fühlten sich
unerfahren und oftmals wunschlos, vor allem, wenn ihre sexuellen Aktivitäten
sich gegen Ende der alten Bindung stark vermindert hatten, sei es wegen
ständigen Streites oder einer langandauernden Krankheit des Partners. Suzanne,
37 Jahre alt und bisexuell, benutzte Wege der Selbstbestätigung, um diese
Periode erfolgreich zu überstehen:
»Nachdem ich mich von meinem
Mann getrennt hatte, gab es bei mir eine Periode von drei Monaten, in der ich
keinerlei Sex hatte. Für mich ist es eine Seltenheit, eine so lange Zeit keinen
Geschlechtsverkehr zu haben, aber gerade damals dachte ich sehr viel über Sex
nach und war völlig frustriert, daß ich mich einfach nicht dazu bringen konnte,
mit irgendjemandem Geschlechtsbeziehungen zu haben. Mein Mann war der einzige
Mensch, mit dem ich in meinem bisherigen Leben sexuell verkehrt hatte. Ich kam
mir verstört und verstummt vor. Sehen Sie, ich war es so gewöhnt nur einen
einzigen Sexualpartner zu haben, daß ich nach der Trennung von meinem Mann wohl
gern mit Männern zusammen gewesen und sexuell erregt worden wäre, mich aber
völlig ausgeschlossen fühlte. Schließlich brauchte ich drei volle Monate, um
mit irgendjemandem wieder intim werden zu können.
Am Ende lernte ich einen Mann
kennen, zu dem ich mich stark hingezogen fühlte. Mit ihm hatte ich ein
wundervolles Erlebnis. Wir hatten einige Jahre geschlechtliche Beziehungen
miteinander, mal mehr, mal weniger. Unsere Beziehung war nie wirkliche Liebe
zueinander, aber es war eine sehr gute Reihe von Erlebnissen für mich, die mich
aus meiner Abgeschlossenheit herausholten. Die drei Monate vorher habe ich so
überstanden, daß ich mir ständig selbst gut zugeredet habe. Ich half mir mit
Selbstbestätigungen und Mitteilungen, die ich an mich selbst richtete.
Beispielsweise sagte ich mir: >Du hast dich in dich selbst zurückgezogen,
weil dein Körper jetzt vielleicht erst einmal Ruhe braucht und Zeit benötigt,
um dieses und jenes wieder aufzubauen. Du hast diese Barrieren selbst
errichtet, weil du selbst Zeit brauchst, die Vergangenheit hinter dir vollends
abzuschließen. Wenn du soweit bist, daß du dich wieder in der Lage fühlst,
Vertrauen zu fassen und dich gegenüber deiner Umwelt zu öffnen, wirst du sie
von selbst abreißen .« Menschen schließen sich ab, weil
sie befürchten, daß sie von neuem verletzt werden könnten oder meinen, sie
könnten nie mehr Vertrauen fassen oder Sex jetzt nicht genießen. Wer wirklich
den Wunsch hat, sich schneller wieder zu öffnen, kann sich intern entsprechende
Botschaften geben, wie: Ich will wieder offen sein; ich will guten Sex erleben;
ich will zu anderen Leuten aufgeschlossen sein; ich fühle mich sehr verklemmt
und will jetzt diese Entspannung haben, und zwar nicht durch Masturbieren,
sondern auch mit jemand anderem. Je mehr ich mir selbst gut zurede, desto mehr
werde ich wieder fähig, mich anderen gegenüber aufzuschließen .«
Nell, 36 Jahre alt und zum
zweiten Mal verheiratet, beschreibt, wie sie das Eis gebrochen hat und zum
ersten Mal nach ihrer Scheidung Sex gehabt hatte:
»Wir trafen uns zum ersten Mal,
als wir beide freiwilligen Einsatz für eine politische Gruppe leisteten — wir
füllten Briefumschläge. Wir hatten uns gegenseitig dabei gesagt, daß wir
zusammenkommen wollten, aber irgendwie klappte das nicht. Ich war schon drauf
und dran, ihm abzuschreiben, als er plötzlich auf die Idee kam, wir sollten ein
wenig Zeit gemeinsam verbringen. Und man höre und staune, wir verbrachten einen
ganzen Tag zusammen, und es wurde ein wundervoller Tag. Es war schon recht
spät, als wir zu
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