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Der eiserne Skorpion - Roman

Der eiserne Skorpion - Roman

Titel: Der eiserne Skorpion - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Raum auf, und er fragte sich, wem die anderen jeweils zugeteilt worden waren. Und wieso widmeten sich Crean und Travis einer einzelnen Person? Er beschloss, danach zu fragen.
    »Wem widmen sich Travis und Crean?«, brachte er zustande und kam sich unbeholfen vor, während er zu verhindern versuchte, dass er die Lippen bewegte.
    »Ich verstehe«, sendete Spencer. » Der große Kerl ist ein Hooper mit Sklavenregler. Die Hand hat Tarren auf einem Prador-Steuerungsmodul liegen, das wahrscheinlich mit seinem eigenen Verstärker verbunden ist.«
    Cormac verdaute das und erschauerte in fast abergläubischer Ehrfurcht. Er hatte von solchen Kreaturen gehört, war aber törichterweise davon ausgegangen, dass es entweder keine mehr gab oder sie nur noch im Prador-Königreich existierten. Tarren steuerte also einen von den Prador versklavten Menschen – einen geistlosen Menschen und dazu jemand, der aufgrund der Infektion mit dem Spatterjay-Virus sehr robust und nur schwer zu töten war.
    »Das ist weit genug!«, mahnte Tarren, als sie im Zentrum des Raums angekommen waren, unweit der Frauenleiche. Der Hooper hatte ihr anscheinend den Hals so lässig gebrochen, wie jemand eine Karotte entzweibrach.
    Spencer blieb stehen und deutete mit dem Kopf auf die Leiche. »Kleines Problem mit den Einheimischen?«
    »Kein unlösbares«, antwortete Tarren, »und es geht dich auch im Grunde nichts an. Wer seid ihr und was sucht ihr hier?«
    »Du kannst mich Spencer nennen, wenn du möchtest, und ich bin hier, um Informationen zu beschaffen, für die ich in ansehnlicher Höhe zu zahlen bereit bin.«
    »Habe gerade ein Update von unserem Informanten erhalten – scheint, dass der Schoßhooper dieses kleinen Scheißkerls in der zurückliegenden Woche acht Menschen umgebracht hat.«
    »Und wie gedenkst du für diese Informationen zu zahlen, mal angenommen, dass ich sie habe?«
    Cormac erkannte, worauf das hinauslief. Er hielt die rechte Hand über der Gasdruck-Impulspistole im Hüfthalfter und mit dem Daumen der Linken, der scheinbar in den Hosenbund der Jeans gehakt war, eine Betäubungsgranate bereit.
    »Prador-Diamantschiefer«, antwortete Spencer, griff vorsichtig in eine Manteltasche und holte ein Paket hervor. Sie hielt es hoch, und Tarren sah seinen Hooper an, der sich mit einem Ruck in Bewegung setzte, vor Spencer stehen blieb und seine gewaltige Hand ausstreckte. Spencer reichte ihm vorsichtig das Paket, und der Hooper schwenkte herum und brachte es Tarren.
    »Crean und Travis, wenn wir hier fertig sind und ihr dann beide noch intakt seid, geht und vertreibt den Rest«, sendete Spencer. » Wir möchten eine kleine Weile lang nicht gestört werden.«
    Damit war kein direkter Befehl erteilt, aber Spencer teilte ihnen sicherlich mit, dass die Sache gleich blutig zu werden versprach. Oder hatte sie zuvor einen Befehl ausgegeben, und hatte Cormac ihn nicht mitbekommen?
    Tarren nahm das Paket entgegen, ein schlichtes Lederportemonnaie mit einer Knopflasche. Er öffnete es und kippte den Inhalt aus. Vier flache, durchsichtige, achteckige Kristalle regneten ihm auf die Hand – ein Vermögen in Diamantschiefer.
    »Welche Informationen suchst du?«
    »Du hattest kürzlich einen Besucher«, erklärte Spencer, »dessen derzeitiger Name Marcus Spengler lautet, obwohl du ihn vielleicht auch unter einem anderen Namen kennst, vielleicht Carl Thrace. Aktuell sieht er wie ein fetter, bärtiger Typ aus und hat die Neigung, sich in braunes Leder zu kleiden.«
    Tarren runzelte die Stirn, schüttete die Kristalle aus Diamantschiefer ins Portemonnaie zurück und legte dieses auf einer Armlehne seines Sessels ab. »Er hat mir schon gesagt, dass ihm Leute auf der Spur wären, und mich dafür bezahlt, sie abzuschrecken.« Er lächelte und wedelte vor Spencer mit dem Finger. »Nun bin ich einerseits ein Mann, der zu seinem Wort steht, zugleich jedoch ein Geschäftsmann. Spengler hat mich angewiesen, euch zu verjagen, aber er hat nicht gesagt, dass ich sein Ziel verschweigen sollte.«
    »Und welches Ziel könnte das sein?«, wollte Spencer wissen.
    »Oh, er ist zu dem hinausgefahren, was vom Terraformungsprojekt dieses Planeten übrig geblieben ist. Ich weiß nicht recht, was ihn daran interessiert, es sei denn, er sucht einfach ein Versteck für das interessante Gepäckstück, das er mitführt.« Tarren zeigte kurz eine theatralisch nachdenkliche Miene. »Ich sollte das wirklich bald herausfinden, denn er hat den Gravowagen nur für einen Tag gemietet und ist

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