Der eiserne Skorpion - Roman
eine eurer Verbrennungsanlagen werfen, wenn ihr vermeiden wollt, dass hier etwas Scheußliches herumkriecht, sobald das Virus in ihm beschließt, es wäre an der Zeit, mit dem Schmausen anzufangen.«
»Okay«, sagte Adsel und wich zurück. »Okay.«
Ganz sachlich und so, als wäre das, was sie gerade getan hatte, nicht weiter von Beachtung, fragte Spencer: »Könnt ihr auch unseren verwundeten Kameraden zu unserem Shuttle bringen, falls er dazu Hilfe braucht?«
Die Realität all dessen machte Cormac ganz krank, eine Realität, die bislang für ihn nur von leichtem akademischen Interesse gewesen war. Er hatte die Ruinen gesehen, die Wracks im Weltall, die Verlustzahlen, er hatte von Prador-Greifkommandos gehört und selbst gegen diese Kreaturen gekämpft, aber das hier, dieser Hooper, verdeutlichte ihm mehr als alles andere das Grauen des Krieges, in dem sein Vater gekämpft hatte und gefallen war. Mit Mühe wandte er den Blick von dem großen Mann ab und richtete ihn auf Spencer, bemüht, in die Gegenwart zurückzukehren. Er überlegte, ob er Einwände dagegen erheben sollte, zum Shuttle gebracht zu werden, verwarf das aber. Er war nur eine Belastung gewesen, und mit seiner Verletzung galt das jetzt umso mehr. Zweifellos würden ihm Spencer und die anderen gehörig die Meinung geigen, sobald sie erst diese alte Terraformungsstation inspiziert und Carl entweder gefangen genommen oder sichergestellt hatten, dass er nicht dort war. Gut möglich, dass Spencer entschied, sie würde Cormacs Dienste nicht mehr benötigen.
»Kannst du mit dieser Verletzung einen Shuttle fliegen?«, fragte sie auf einmal.
Natürlich konnte er das; er nickte.
»Wir fahren direkt hinaus zur Terraformungsstation und machen uns auf die Suche. Sobald du im Shuttle sitzt, fliegst du ihn gleich dorthin.« Als sie sich abwandte, traf eine Karte des Gebiets in seinem Verstärker ein. Es wirkte fast, als würde er hinausgeworfen. Die Karte enthielt die Koordinaten der alten Terraformungsstation in etwa achtzig Kilometern Entfernung.
»Ich habe Sadist angewiesen, jetzt Position über uns zu beziehen, denn falls Thrace noch hier ist, bezweifle ich sehr, dass er nichts von unserer Anwesenheit weiß. Die Sadist müsste in etwa einer Stunde eintreffen und mit einer Sondierung der Anlage beginnen. Aber wir fahren sofort hinaus und sehen uns dort um.« Sie blickte sich zu ihren Teammitgliedern um. »Gehen wir.« Sie ging voraus, und Gorman, Travis und Crean folgten ihr nach draußen. Nur Crean warf einen Blick zurück, und ihre Miene war undeutbar.
»Kalte Mistkerle, diese Polis-Agenten«, fand Adsel.
Cormac blickte sie an und hielt dann Ausschau nach seiner Impulspistole. Er entdeckte sie unter einem Tisch, neben dem Fuß eines der Männer Tarrens, der bewusstlos war – tatsächlich sogar schnarchte.
»Was macht ihr mit denen?«, fragte er.
»Wer als Mörder erkannt wird, wird zu Dünger, wie der hier.« Adsel deutete auf den Hooper. »Die Übrigen dürfen sich davonmachen, wenn noch ein Schiff für sie da ist. Wenn nicht, müssen sie für ihren Lebensunterhalt arbeiten.«
Cormac starrte noch einen Augenblick länger auf den Hooper, der jetzt langsam zu Boden zu sinken schien. Er empfand einen Anflug von Trauer. Hier hatte er es mit einem Verbrechen zu tun, an dem er nichts ändern konnte, einem Verbrechen, das durchaus schon geschehen sein konnte, bevor er auf die Welt kam. Er wandte sich wieder Adsel zu und überlegte sich, dass die Leute hier wohl klarkommen würden. Vermutlich verfügten sie jetzt über Waffen, falls Spencers Bemerkung über ein Waffenlager irgendeinen Hinweis gab, und außerdem den Willen, sie auch einzusetzen. Ihm erschien unwahrscheinlich, dass weitere Tarrens hier auftauchen würden, denn Leute dieses Schlages waren zwar absolut bereit zu töten, riskierten aber ungern das eigene Leben, es sei denn, ein großer Profit winkte und andere Möglichkeiten boten sich nicht. Ihm ging allerdings der Gedanke durch den Kopf, dass die Einwohner mit dieser Adsel vielleicht einen komplett selbsterzeugten Despoten bekamen.
»Ich schaffe es aus eigener Kraft zum Shuttle«, sagte er, während er mühsam die Impulspistole ins Halfter steckte.
»Kann ich mir vorstellen«, sagte Adsel, »aber ich möchte nicht, dass einer meiner Leute dich mit einem von Tarrens Leuten verwechselt – es geht da draußen inzwischen recht schlimm zu.«
Als er und Adsel den Innenhof erreichten, sah Cormac, was sie meinte. Das Wasser in den miteinander
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