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Der eiserne Skorpion - Roman

Der eiserne Skorpion - Roman

Titel: Der eiserne Skorpion - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Spartasoldaten war, erst kürzlich vom normalen Infanteristen befördert, gaben sie ihm bestimmt ein wenig Spielraum, oder? Cormac hätte alles dafür gegeben, ihre Gespräche zu hören, seit sie zur Terraformungsstation aufgebrochen waren. Oder vielleicht war es sowohl paranoid als auch selbstgefällig von ihm, auch nur zu denken, dass sie über ihn gesprochen hatten.
    »Okay«, antwortete er. »Ich bin unterwegs.«
    »Wie geht es dir inzwischen?«, fragte sie besorgt.
    Einen Augenblick lang wollte er nicht antworten, denn das Letzte, was er wollte, war, dass die anderen mithörten. Dann verfluchte er sich für seine Dummheit, denn Crean war absolut fähig, mit ihm zu reden, ohne dazu ihren Audiostimmgenerator zu benutzen.
    »Ganz gut«, sagte er vorsichtig.
    »Mach dir nichts draus«, entgegnete sie. »Niemand erwartet von dir, sofort perfekt zu sein; Spencer ganz gewiss nicht. Sie hat uns in eine Lage geführt, die sich viel schlimmer hätte entwickeln können, da sie sie zuvor nicht vollständig überblickt hat.«
    »Was heißen soll?«
    »Was heißen soll, dass sie nichts von dem Hooper wusste, und sie hätte es wissen sollen.«
    »Ich verstehe.«
    Mit dieser Information fühlte er sich ein wenig besser, aber nicht viel. Ging er vielleicht zu hart mit sich ins Gericht? Jetzt, da sein Arm verbunden war und die Medikamente im Verband sowohl die Wundschmerzen als auch die bohrenden Kopfschmerzen betäubten, schaltete er schnell die Startroutine des Shuttles ein, packte dann den Joystick und zog die Maschine hoch.
    »Sadist, wie weit bist du?«, fragte er, während die Gravomotoren den Shuttle schwankend vom Erdboden hochdrückten. Cormac gab zusätzlich ein paarmal kurz Schub durch die Lenkdüsen und sah, wie der Boden rasch unter ihm wegfiel.
    »Ich bin in dreißig Minuten über euch«, antwortete die Schiffs-KI.
    Cormac wollte schon fragen, ob Sadist ein Programm übermitteln konnte, mit dessen Hilfe die Gitter in den Ionentriebwerken des Shuttles neu zu justieren waren, denn es war ja nicht mehr nötig, die Maschine als Relikt im Besitz zwielichtiger Friedhofsbewohner auszugeben – aber in diesem Augenblick empfing er militärische Komsignale im Verstärker.
    »Da drüben«, sagte Gorman.
    Creans Perspektive schwenkte zu einem Gravofahrzeug herum, das neben einem der niedrigen Bauwerke der Station stand. Der Wagen war mit einer Chamäleonstoffplane abgedeckt, aber offenkundig hatte der Wind sie an einer Ecke gelockert und hochgeweht. Crean sichtete jetzt die Umgebung mit Bildvergrößerung und Schärfenjustierung und in Spektralbereichen, die unaufgerüsteten Menschen verborgen blieben. In Sichtweite schien es keine Waffenstellungen zu geben, aber per Infrarot entdeckte sie eine Wärmequelle in dem Silo, der dem geparkten Fahrzeug am nächsten stand.
    »Zwei decken zwei«, sagte Spencer und trabte zu dem Fahrzeug hinüber. » Impulsgewehre herabstellen auf Elektrobetäubung. Wir möchten Thrace lebend erwischen, falls er da drin steckt.«
    Crean und Travis erreichten den abgestellten Gravowagen ein gutes Stück vor Gorman und Spencer. Derweil lenkte Cormac den Shuttle über den Raumhafen hinaus, prüfte seine Position auf einem Geländedisplay in einem Winkel des Submonitors und schickte die Maschine dann im Gravogleitflug zur Terraformungsstation.
    Jetzt stellte er die Frage: »Sadist, kannst du von da oben etwas am Ionenantrieb dieses Shuttles tun?«
    »Ich habe ein Justierungsprogramm gesendet«, antwortete die Schiffs-KI. »In zwei Minuten wird es Wirkung zeigen.«
    Er hätte das Triebwerk sofort anwerfen und den Shuttle auf höhere Geschwindigkeit bringen können, aber solche Triebwerke schmutzig laufen zu lassen, das tat ihnen nie gut. Sie neigten auch zur Lärmentfaltung, und wie er vermutete, würde Spencer nicht wünschen, dass er ein großes Getöse erzeugte, während sie und die anderen da draußen herumschlichen. Er beschloss zu warten.
    Crean musterte den kalkhaltigen Boden rings um das Gravofahrzeug, und ein Sehprogramm umriss eindeutig Fußspuren für sie. Zahlreiche Muster zeichneten sich ab, also war Carl erkennbar einige Zeit lang in diesem Gebiet herumgelaufen; die meisten Spuren führten jedoch zu einer einzelnen Tür im nahen Gebäude. Eine Sekunde später waren Crean und Travis vor dieser Tür.
    »Keine Sprengfallen oder Sensoren zu erkennen«, sendete Travis, dessen Golemsensoren die Mauer offensichtlich durchdrungen und abgetastet hatten.
    Kaum war Spencer ebenfalls dort, drehte sie den

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