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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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implantiert, und ich werde ein ausgezeichneter Verbündeter sein. Ist es nicht das, was Ihr
braucht?«
»Ich weiß nicht«, entgegnete Owen. »Ich glaube, ich weiß
allmählich überhaupt nichts mehr. Selbst wenn es uns gelingen sollte, Haden zu finden – ich weiß nicht, ob ich wirklich
das Risiko eingehen kann, mich mit Verrätern an der
Menschheit zu verbünden. Mit den Schlächtern von Brahmin
II. Den Mördern von Madraguda. Vielleicht gehe ich am Ende
als der schlimmste Verräter aller Zeiten in die Geschichte
ein.«
»Es spielt keine Rolle, ob Ihr uns wollt «, sagte Mond langsam. »Ihr braucht uns, wenn Eure Rebellion erfolgreich sein
soll.«
»Also gut«, willigte Owen ein. »Ihr seid mein Mann, bis ich
Euch etwas anderes mitteile. Und jetzt laßt uns von hier verschwinden. Ich bin recht erstaunt, daß wir nicht schon von
Kopfgeldjägern umzingelt sind.«
»Denk doch mal ‘ne Minute nach«, sagte Hazel. »Würdest
du dich mit jemandem anlegen wollen, der soeben einen
Wampyr besiegt und seinen ganzen Anhang von Plasmakindern getötet oder in die Flucht geschlagen hat?«
»Ein gutes Argument, Hazel«, stimmte Owen zu. »Aber wir
wollen uns dennoch in Bewegung setzen. Es macht mich nervös, hier herumzustehen.«
»Ich glaube, wir sollten dich als erstes zu einem Arzt bringen«,
sagte Hazel. »Du hast eine Menge Prügel einstecken müssen,
bevor der Hadenmann dir … aus der Klemme geholfen hat.«
»Ich habe mich schon besser gefühlt«, gestand Owen.
»Aber es geht auch so. Eine der vielen nützlichen Eigenschaften des Todtsteltzer-Talents. Wunden, die mich nicht umbringen, heilen innerhalb recht kurzer Zeit von alleine. Ich werde
zwar für einige Zeit ziemlich wacklig auf meinen Beinen stehen, aber Ihr und Tobias Mond seid ja da, um auf mich aufzupassen, nicht wahr?«
Hazel gab keine Antwort. Nach einer Weile wechselte sie
das Thema: »Wohin gehen wir?«
»Zum Olympus-Sportpalast, im Uferbezirk. Wo zur Hölle
das auch sein mag. Wenn ich schon eine ganze Armee zur
Rebellion führen soll, dann will ich wenigstens Jakob Ohnesorg an meiner Seite wissen. Wir werden später nach Eurer
Kopfgeldjägerfreundin suchen, Hazel. Immer vorausgesetzt,
sie ist uns noch nicht auf den Fersen, um die Belohnung auf
unsere Köpfe zu kassieren.«
»Möglich wär’s jedenfalls«, gestand Hazel. »Freundschaft
ist eine gute Sache, aber Geld hält sich länger, Also gut, ich
kenne den Weg. Folgt mir einfach. Wir bleiben in Seitenstraßen und im Schatten, wo wir nur können. Ich fühle mich allmählich, als hätte mir jemand eine Zielscheibe auf den Rükken gemalt.«
Sie setzte sich mehr oder weniger zuversichtlich in Bewegung, und Owen und Tobias Mond folgten ihr durch den dichten Nebel. Owen trottete über die Straße, die Augen in weite
Ferne gerichtet, tief in Gedanken versunken. Die Ereignisse
mochten sich vielleicht überschlagen, aber er war noch immer
bei klarem Verstand, und er hatte seine Zweifel an der Geschichte, die Tobias Mond ihm präsentiert hatte. Wie groß
waren die Chancen, daß ein Hadenmann genau im richtigen
Augenblick aus dem Nichts auftauchte und ihm den Hintern
rettete? Viel wahrscheinlicher war, daß Mond ihnen schon die
ganze Zeit über gefolgt war und auf eine Gelegenheit gewartet
hatte, die ihn gut aussehen und ihr Vertrauen gewinnen lassen
würde. Aber was machte ihn so wichtig für Mond, wenn es
nicht der Preis auf seinen Kopf war? Sicher hätte Mond eine
Möglichkeit gefunden, ein anderes Schiff zu nehmen, wenn er
vorgehabt hätte, den Planeten zu verlassen. Und für jemanden,
der vorgab, die Koordinaten von Haden nicht zu kennen,
schien er sich ziemlich sicher, daß er die verlorene Welt in
nicht allzu ferner Zukunft finden würde. Owen machte ein
mürrisches Gesicht. Und wie paßte das alles in die verschlungenen Intrigen und Pläne seines Vaters, die ihn ja in erster
Linie nach Nebelwelt gebracht hatten?
Mehr und mehr gelangte Owen zu der Überzeugung, daß
einiges mehr hinter dieser vertrackten Geschichte steckte, als
er bis jetzt herausgefunden hatte. Unsichtbare Kräfte führten
ihn unmerklich in eine Richtung, die zu vermeiden er sich den
größten Teil seines Lebens bemüht hatte. Aber wenn es schon
so gekommen war, dann hatte er für die Drahtzieher im Hintergrund noch ein paar unliebsame Überraschungen in petto.
Wenn es hart auf hart ging, dann konnte er bei diesem Spiel
durchaus mithalten. Er war schließlich der Todtsteltzer, und
Intrigen

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