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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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vollendete Mond
Owens Satz. Es war schwierig, in dieser nichtmenschlichen,
summenden Stimme Emotionen zu erkennen, aber Owen
glaubte, genausoviel Bedauern wie Trotz gehört zu haben.
»Wir kämpften um unsere Freiheit. Um unser Überleben. Wir
verloren die Schlacht, aber der Krieg ist noch nicht zu Ende.
Ich bin nicht der letzte von meiner Art. Auf der verlorenen
Welt Haden, die allein durch das dunkle All treibt, liegt eine
ganze Armee meines Volkes in der Gruft von Haden und wartet auf das Signal, das sie erwachen läßt. Wir haben die bittere
Erfahrung gemacht, daß wir den Kampf nicht alleine gewinnen können. Wir benötigen Verbündete. Verbündete wie
Euch, Owen Todtsteltzer. Und Eure einzige Chance zu überleben besteht darin, daß Ihr eine Armee aufstellt und der Imperatorin Löwenstein den Krieg erklärt. Ihr seid ein Todtsteltzer; viele würden Euch folgen, wohin sie niemand anderem
folgen würden. Euer Name stand immer für Wahrheit und
Gerechtigkeit und den Triumph in der Schlacht. Ich spreche
für das Volk der Hadenmänner. Wir werden neben Euch
kämpfen, wenn wir als Lohn unsere Freiheit erhalten.«
»Langsam, langsam«, sagte Owen und hob abwehrend die
Hände. »Das geht mir alles viel zu schnell. Ich kann gar keine
Rebellion anführen. Ich bin nur ein Historiker und kein
Kämpfer.«
»Aber er hat recht«, mischte sich Hazel ein, »wenn er sagt,
daß wir nicht bis in alle Ewigkeit weglaufen können. Irgendwann werden sie uns finden und töten. Wir sind zu wichtig
geworden. Wenn wir selbst auf Nebelwelt nicht mehr sicher
sind …?«
»Aber das reicht nicht!« erwiderte Owen. »Eine Rebellion
gegen den Thron verstößt gegen alles, an das zu glauben ich
erzogen wurde!«
»Nicht gegen den Thron«, korrigierte ihn Hazel. »Gegen die
Imperatorin.«
Owen blickte sie an. »Ich dachte, ich hätte diese Unterscheidung bereits gemacht.«
»Ich weiß. Ich habe zugehört«, sagte Hazel und fuhr schnell
fort, bevor jemand anderes etwas sagen konnte: »Denk wenigstens darüber nach, Owen. Du hast gesagt, du willst verhindern, daß in Zukunft solche Dinge wie eben mit dem Mädchen geschehen können.«
»Ich muß nachdenken«, erwiderte Owen. »Ihr verlangt zuviel von mir.«
»Die Zeit läuft gegen uns, Todtsteltzer«, sagte Mond. »Ihr
müßt Euch rasch entscheiden, oder die Ereignisse werden
Euch die Entscheidung aus der Hand nehmen.«
Owen blickte den Hadenmann wütend an. »Was wollt Ihr
von mir, Mond?«
»Jetzt im Augenblick? Eine Mitfahrgelegenheit. Ihr besitzt
ein Sternenschiff, und ich nicht. Ich möchte, daß Ihr mich zu
der verlorenen Welt Haden und meinen wartenden Brüdern
mitnehmt.«
Owen hätte alles erwartet, aber nicht das. Die Koordinaten
des Planeten Haden waren eines der größten Rätsel des Imperiums. Sie waren gegen Ende der Rebellion verlorengegangen: der letzte, verzweifelte Schachzug der aufgerüsteten
Menschen. Und trotz aller verzweifelter Anstrengungen auf
Seiten des Imperiums war Haden seit nunmehr beinahe zwei
Jahrhunderten von allen Sternenkarten und aus allen Datenbänken verschwunden. Ein Ding der Unmöglichkeit in einem
Imperium, das auf Informationen beruhte – aber irgendwie
hatten es die aufgerüsteten Hadenmänner (oder ihre Agenten)
geschafft, jeden noch so kleinen Hinweis auf die Position des
Planeten Haden und seiner Bewohner aus der Imperialen Matrix zu entfernen. Owen war es schwergefallen, diese Tatsache
zu akzeptieren – immerhin war er Historiker –, doch nach
mehreren Monaten ergebnisloser Recherchen, nachdem er
jeder noch so schwachen Spur und jedem noch so vagen Gerücht nachgegangen war, ohne irgend etwas zu erreichen, hatte er sich gezwungen gesehen, seine Niederlage einzugestehen. Haden war verloren, weil seine Bewohner das so gewollt
hatten, und dabei würde es auch bleiben. Und so verschwand Haden aus der Geschichte und wechselte hinüber in das Reich
der Legenden, ein Alptraum, mit dem man ungehorsame Kinder einschüchterte.
Wenn du nicht artig bist , dann holen dich die Hadenmänner.
Nachdenklich blickte Owen Tobias Mond in die Augen.
»Ihr behauptet, die Koordinaten von Haden zu kennen?«
»Unglücklicherweise nicht, nein, sonst würde ich gewiß
nicht mehr auf Nebelwelt festsitzen. Aber die Antwort wartet
irgendwo dort draußen, und ich werde sie finden. Und bis
dahin biete ich Euch meine Dienste an als Soldat in Eurem
Krieg. Besorgt mir ein paar volle Energiekristalle und einen
Kyberchirurgen, der sie

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