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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Eine ganze Menge von uns wären
ohne Zögern bereit, ihr Leben für eine Chance zu opfern, den
Wurmwächter mitsamt seiner Hölle zu vernichten.«
Finlay blickte Evangeline fest in die Augen. Ich dachte immer , ich wäre dein Leben? »Du hast jemanden in Silo Neun
verloren, stimmt’s? Jemanden, der dir nahestand.«
»Ja. Wir alle haben jemanden verloren. Sie war meine
Freundin, bevor ich als Klon lebte, und später auch noch. Sie
half mir, in meine Rolle als Evangeline zu schlüpfen. Der einzige Mensch, mit dem ich je über alles reden konnte. Sie holten sie eines Tages mitten in der Nacht ab, und ich sah sie nie
wieder. Papa hat alles versucht, um herauszufinden, was mit
ihr geschehen ist – aus Furcht, sie könnte reden –, aber selbst
er hat nicht erfahren, was mit denen geschieht, die in der Hölle des Wurmwächters landen.«
Evangeline verstummte, und Finlay wußte nicht, was er auf
ihre Worte erwidern sollte. Sie blickten zu Huth, der noch
immer eifrig versuchte, die Anführer von seinem Plan zu
überzeugen.
»Ich habe einige meiner eigenen Leute in die Reihen der
neuen Sicherheitskräfte einschleusen können, und ich habe
ein paar tapfere Kyberratten dazu bewegen können, ein elektronisches Störfeuer zu entfachen, das mit unserem Angriff
einhergeht. Sie werden die Sicherheitsanlagen sabotieren,
während wir unsere Leute befreien, und damit die Wachen
daran hindern, Hilfe von außen herbeizurufen.«
»Also gut«, sagte das riesige Schwein. »Wir sind überzeugt.
Setzt alles in Bewegung, Huth. Wir werden die Nachricht
über das Esper-Netz verbreiten, während Ihr die Klone organisiert. Unser Angriff auf Silo Neun beginnt in genau einer
Stunde. Los, setzt Euch in Bewegung!«
Huths leere Kapuze nickte knapp, dann drehte er sich um
und verschwand aus der Kammer, ohne noch weitere Notiz
von Finlay oder Evangeline zu nehmen. Finlay blickte Evangeline fragend an.
»Das geht mir alles zu schnell. Ihr habt wirklich vor, auf das
bloße Wort dieses Mannes hin einen Angriff auf ein Hochsicherheitsgefängnis zu starten?«
»Selbstverständlich«, erwiderte Evangeline. »Wir vertrauen
Huth. Er hat uns in der Vergangenheit wertvolle Informationen geliefert. Wir planen seit Jahren einen Angriff auf die
Hölle des Wurmwächters, und wir waren bereit zuzuschlagen,
sobald sich auch nur eine winzige Gelegenheit bot. Wir träumen seit langem davon, Finlay Feldglöck. Viele Blutschulden
werden heute eingelöst werden.«
»Aber was ist, wenn etwas schiefgeht?«
»Dann geht es schief! Wir können eine solche Chance nicht
einfach verstreichen lassen! Vielleicht ist es die letzte für
Jahrzehnte! Du kannst dir nicht vorstellen, wie es in diesem
Höllenloch aussieht, Finlay. Keiner von uns kann das!«
»Das stimmt nicht ganz«, mischte sich das schwebende
Mandala mit kühler, emotionsloser Stimme ein. Finlay bekam
schon alleine vom Betrachten des Musters Kopfschmerzen,
also blickte er zur Seite und konzentrierte sich auf die Stimme, als das Mandala fortfuhr. »Wir stehen in Kontakt mit einer unserer Verbündeten in Silo Neun. Sie hat sich freiwillig
gemeldet und darauf bestanden, sich gefangennehmen und in
die Hölle des Wurmwächters stecken zu lassen. Wir haben
eine Menge Zeit damit verbracht, sie auf das vorzubereiten,
was sie dort erwartete. Es sollte danach aussehen, als zerbräche sie bei ihrer Vernehmung, aber in Wirklichkeit sollte der
verborgenste Teil ihres Selbst frei bleiben. Wir können in sie
hineinlauschen, aber wir können nicht mit ihr reden. Sie wußte, daß sie mit ziemlicher Sicherheit in den Tod geht, trotzdem
meldete sie sich freiwillig. Nur damit wir eine Gelegenheit
bekamen, Nutzen aus ihr zu ziehen. Sie war bereit, Jahre im
Gefängnis zu ertragen, wenn es sein mußte. Habt Ihr je ein
derartiges Opfer in Eurem Leben erbracht, Finlay Feldglöck?
Habt Ihr je ein derartiges Risiko auf Euch genommen?«
»Jedesmal, wenn ich die Arena betreten habe«, erwiderte
Finlay. »Aber das war nur für mich alleine. Ich habe mich nie
um jemand anderen geschert, bis ich Evangeline kennenlernte.
Und dann kümmerte ich mich nur um uns beide. Vielleicht
ändert sich das jetzt alles, wer kann das schon sagen? Ich
weiß noch nicht, was alles auf mich zukommt. Ich … ich
glaube, ich kann gar nicht richtig ermessen, was das Leben
hier unten für Euch bedeuten muß.«
Dann laß es uns dir zeigen, meldeten sich die Stimmen der
Anführer in seinem Kopf, und ein Sturm brach über Finlay

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