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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ich ihm bot, war einfach
zu verlockend. Außerdem habe ich mich natürlich vorher versichert. Die Droge in seinem eigenen Essen macht extrem
abhängig, und ich bin seine einzige Quelle.« Stephanie lachte
leise. »Er hat jedermanns Essen überprüft, nur nicht sein eigenes. Hör auf, dir Gedanken zu machen, Daniel. Ich habe an
alles gedacht, lieber Bruder.«
Daniel blickte liebevoll zu seiner Schwester. »Du hast immer einen köstlich verschlagenen Verstand gehabt, Stephanie.
Wir werden soviel Spaß haben, wenn wir die Familie erst beherrschen.«
Stephanie strahlte ihren Bruder an. »Mit meinem Gehirn
und deinen Muskeln erreichen wir alles, was wir wollen.
Wirklich alles.«
Beide verstummten, als laute Schritte sich näherten und die
Leibwächter Haltung annahmen. Daniel und Stephanie hatten
gerade noch Zeit, auf die Füße zu springen und einen gelassenen Gesichtsausdruck aufzusetzen, als Jakob Wolf in die Loge
gestürmt kam, gefolgt von ihrer Stiefmutter. Jakob war sichtlich schlechter Laune. Seine schwere Stirn war in verdrießliche Falten gelegt. Seine beiden jüngsten Kinder hatten genug
Sinn für Höflichkeit, um sich schweigend vor ihrem Vater zu
verbeugen. Der Wolf war rot vor Wut wegen irgendeiner Sache, und die beiden hatten keine Lust, seinen Ärger in ihre
Richtung zu lenken. Daniel verbeugte sich auch vor seiner
Stiefmutter, doch Stephanie nickte kaum. Konstanze Wolf
lächelte beiden zu.
Konstanze war siebzehn und bereits jetzt eine atemberaubende Schönheit auf einer Welt, die wegen ihrer schönen
Frauen berühmt war. Sie war groß und blond und besaß vollendete Proportionen. Sie schien vor Gesundheit und guter
Laune und schierer Erotik nur so zu sprühen. Allein ihr Anblick reichte aus, um die Hormondrüsen eines Mannes zu
Höchstleistungen anzuspornen. Jakob hatte sie auf traditionelle Weise als seine neue Frau gewonnen, indem er einfach alle
anderen Verehrer unter Druck gesetzt und die, die sich nicht
beugen wollten, in Duellen getötet hatte. Jakob war ein großer
Anhänger von Tradition. Konstanze schien mit dem Arrangement recht zufrieden; immerhin wurde sie auf diese Weise
zu einer der mächtigsten Frauen Golgathas. Sie hatte sich
schnell in ihre Rolle eingelebt und lenkte nun den Clan und
ihren Mann. Die drei Wolf-Kinder hatten mit verschiedenen
Graden von Besorgnis reagiert, als Konstanzes Wort zum Gesetz wurde und ihre Launenhaftigkeit immer mehr zunahm.
Jakob wußte genau, was hinter seinem Rücken vorging, aber
er schwieg. Es war Sache seiner Frau und seiner Kinder, ihre
eigene Hackordnung auszumachen. Solange sie in der Öffentlichkeit höflich miteinander umgingen und sich nicht in seiner
Gegenwart stritten, war es ihm egal.
Unvermittelt wandte der Wolf sich zu den überraschten
Kindern und seiner Frau und funkelte sie an. »Der alte Sommer-Eiland starb heute am Hof. In einem Duell mit Kid
Death. Sein eigener verdammter Enkel. Es gibt keinen Familienstolz mehr.«
Daniel lächelte verkrampft. »Die Jugend muß ihre Chance
bekommen, Vater. Die Alten müssen den Jungen Platz machen. So ist das Leben.«
Der alte Wolf musterte seinen jüngsten Sohn verächtlich.
»Wenn du es je wagst, eine Hand gegen mich zu heben,
Junge, dann schneide ich dir den ganzen Arm ab. Oder meinst
du vielleicht, du wärst fähig, diese Familie zu leiten?«
»Natürlich nicht, Vater. Noch nicht.«
»Du wirst niemals soweit sein, wenn du dich nicht ganz gewaltig ranhältst. Aber ich werde noch einen Mann aus dir machen, Junge, und wenn deine Schwester sich auf den Kopf
stellt, das verspreche ich dir.«
»Das ist nicht fair!« beschwerte sich Stephanie und stellte
sich schützend vor ihren Bruder. »Irgend jemand muß sich
schließlich um ihn kümmern.«
»Er ist ein Wolf. Er hat verdammt noch mal alleine auf sich
aufzupassen!« schnappte der alte Wolf. »Das ist es, was einen
Mann ausmacht! Ich werde nicht immer da sein, um seine
Rotznase abzuwischen.«
»Hört jetzt gefälligst auf zu streiten«, mischte sich Konstanze ein und zog einen hinreißenden Schmollmund, während sie
dem alten Wolf eine besänftigende Hand auf den Arm legte.
»Du wirst noch mindestens hundert Jahre leben, und ich werde nicht dulden, daß du anders sprichst. Außerdem ist der Tag
viel zu schön, um sich zu streiten. Wollten wir nicht ein Familientreffen veranstalten, bevor die Spiele beginnen? Warum
fangen wir nicht einfach an?«
»Nicht ohne Valentin«, erwiderte der Wolf. »Ich bezweifle
zwar

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