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Der Elbenschlaechter

Der Elbenschlaechter

Titel: Der Elbenschlaechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lossau , Jens Schumacher
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im Text: Dieser Fahrgast -du hast ihn jedes Mal nach Foggats Pfuhl gebracht, richtig?«
    Diesmal schüttelte Ulph nur stumm den Kopf. Doch das reichte. Augenblicklich verkrampfte sich sein Körper von Neuem. Seine Gesichtsfarbe wechselte von Rot zu Violett, schaumige Speichelflocken bildeten sich auf seinen Lippen.
    »Jawohl! In den Pfuhl!«, heulte er. »In jeder der Mordnächte! Bitte! B ITTE !«
    Hippolit nickte, notierte. Der Chauffeur sackte schlaff in seinen Fesseln zusammen.
    Jorge blies beeindruckt die Backen auf. »Wir Trolle haben da ein Sprichwort, das geht so: Alter Spalter, das ist mal ein Trick! Funktioniert das auch, wenn ich ihn was frage?«
    »Solange die Schlinge aktiviert ist, muss der Delinquent auf jede an ihn gerichtete Frage wahrheitsgemäß antworten, sei es mit Worten oder Gesten«, bestätigte Hippolit.
    »Stark!« Emsig rieb sich Jorge die Hände. »Was könnte ich denn mal …«
    »Es wäre zweckdienlich, wenn die Frage etwas mit unserem Fall zu tun hätte«, erinnerte ihn Hippolit.
    Jorge machte ein enttäuschtes Gesicht. »Schade. Hätte mich echt interessiert, ob der gute Ulph je sexuelle Beziehungen zu Schafen oder Ziegen hatte.« Er kicherte leise.
    »Ihr … seid Tiere«, hauchte Ulph matt. Speichelfäden baumelten zwischen seinem Kinn und seiner Brust, dünne Bahnen glitzernder Nässe. Sein Atem, kurz und hechelnd, kündete von der extremen Belastung, der sein alkoholgeschwächter Körper ausgesetzt war. »Möge Blaak euch …«
    »Hör zu, Ulph, mein Alter«, rief Jorge übertrieben laut. »Verrat uns, wie du es angestellt hast, dass der automatische Wortwurf dem Administrator deiner Firma nicht jedes Mal verraten hat, wohin du mit deinem Gefährt unterwegs warst!« Er warf einen Beifall heischenden Blick zu Hippolit, der zufrieden nickte.
    Diesmal zögerte Ulph lange. Jorge argwöhnte bereits, der Chauffeur hätte ihn nicht verstanden, und wollte seine Frage wiederholen, als sich dessen Lippen schließlich zu einem heiseren Flüstern öffneten:
    »Er hat dafür gesorgt. Hat am Sendekasten herumgefummelt … unverständliches Zeug gemurmelt, all so was. Hat mir erklärt, wie es funktioniert. Irgendwas Thaumaturgisches. Aber ich habs vergessen.«
    Hippolit nickte erneut, kritzelte. »Genauso habe ich es mir vorgestellt. Ich denke, für einen halbwegs fachkundigen Thaumaturgen stellt die Manipulation eines Vulwoog-Sendekastens kein Problem dar.«
    »Er hat die Wahrheit gesagt?«, bemerkte Jorge irritiert.
    »Sein Wille ist gebrochen. Ich hätte erwartet, dass es länger dauern würde. Aber er ist schwach, von kränklicher Konstitution.« Hippolit sah auf. »Wir hätten viel früher herkommen sollen.«
    »Schieb bloß nicht mir den schwarzen Peter zu!« Jorge hob abwehrend seine riesigen Hände. »Ich will jetzt wirklich kein altes Trollsprichwort zitieren, aber eines davon geht so: Ich hab’s gleich gesagt!«
    »Wie auch immer.« Hippolit wandte sich wieder an Ulph. Der Chauffeur bewegte sich nicht mehr, sein Brustkorb hob und senkte sich nur noch unmerklich. Der dunkelviolette Farbton seines Gesichts war einer leichenartigen Blässe gewichen.
    »Warum warst du diesem Mann willfährig, hast ihn sogar gedeckt?« Hippolits weiße Brauen zogen sich fragend zusammen. »Du musst doch gewusst haben, was er bei euren Ausflügen in den Schatten trieb?«
    »Rede, Bursche«, brummte Jorge und rüttelte Ulph, der den Eindruck erweckte, er sei eingeschlafen, an der Schulter. »Was hat er dir für deine Mithilfe versprochen? Weiber? Geld? Schafe? Nur für ein paar popelige Pullen Uisky wirst du die Gefahr einer Verhaftung durch Jorge den Erwischer ja wohl kaum auf dich genommen haben, oder?«
    Ulph nuschelte etwas, aber so leise, dass es nicht zu verstehen war. Als Jorge ihn erneut durchschüttelte, erschien plötzlich die Andeutung eines Grinsens auf seinen gequälten Zügen. »… oder wir es euch zeigen, versiertes Pack!« Platzende Speichelbläschen machten die folgenden Worte unverständlich. »… erst jeder dieselben miesen Tricks beherrscht wie ihr … eure Vormachtstellung dahin sein!«
    »Der Mörder hat dir also tatsächlich weisgemacht, er könne Nicht- Versierten die Gabe zugänglich machen, Thaumaturgie zu wirken?« Obwohl Hippolit etwas Derartiges vermutet hatte, klang seine Stimme überrascht. »Aber man weiß seit Anbeginn der Zeit, dass das unmöglich ist. Niemand, dem die Fähigkeit nicht von Geburt an in die Wiege gelegt ist, vermag thaumaturgische …«
    Ulphs feuchtes

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