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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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hübsch langsam nach, Hause. Schließen Sie den Wagen ein und saufen Sie sich am Wochenende die Hucke voll. Ich finde, das ist die einzige Möglichkeit. Passen Sie jetzt schön auf sich auf.«
    Er ging zurück zu seinem Auto, kurbelte das Fenster runter und sah zu, wie Richard seinen Wagen herummanövrierte und in die Nacht davonfuhr, ehe er selber weiter­brauste.
    Richard schöpfte tief Atem, fuhr seelenruhig nach London zurück, schloß seelenruhig seine Wohnung auf, stieg seelen­ruhig über das Sofa weg, setzte sich, goß sich einen steifen Brandy ein und begann schließlich, ernsthaft zu zittern.
    Es gab drei Dinge, derentwegen er zitterte.
    Da war der simple körperliche Schock über seinen -
    Beinahe-Unfall, was einen immer viel mehr aufwühlt, als man meint. Der Körper ersäuft in Adrenalin, was dann im Organismus herumhängt und gammelig wird.
    Dann war da der Grund, weshalb er ins Schleudern geraten war - die merkwürdige Erscheinung Gordons, der sich ihm in dem Moment vor den Wagen geworfen hatte. Mann oh Mann. Richard nahm einen Schluck Brandy in den Mund und gugelte damit. Er stellte das Glas wieder hin.
    Es war allgemein bekannt, daß Gordon eines der reichs­ten Naturvorkommen der Welt an moralischer Miesmache­rei war und daß er einem jeden Morgen eine Tonne davon frisch vor die Tür kippen konnte, nur hatte Richard nicht mitgekriegt, daß er sich in einem derart skandalösen Maß davon hatte einkriegen lassen.
    Er griff wieder zu seinem Glas, ging nach oben und drückte die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf, wozu gehörte, daß er einen Stapel
BYTE
-Magazine beiseiteschieben mußte, der dagegen gesunken war. Er stieß sie mit dem Fuß weg und ging bis ans Ende des großen Raumes. Eine Menge Glas an dieser Seite des Zimmers ließ Ausblicke über einen großen Teil Nord-Londons zu, von dem der Nebel sich jetzt Zurückzog. St. Paul leuchtete in der dunklen Ferne, und er schaute einige Augenblicke hinüber, aber die Kathedrale tat sonst nichts Besonderes. Nach den Ereignissen des Abends empfand er das als angenehme Uberraschung.
    Am anderen Ende des Zimmers standen ein paar lange Tische, die unter - nach der letzten Zählung - sechs Mac­intosh-Computern begraben waren. In der Mitte stand der Mac II. Auf dessen Bildschirm drehte sich eine rote Gitter­grafik seines Sofas langsam in einer blauen Gittergrafik sei­nes engen Treppenhauses, komplett mit Treppengeländer, Heizkörper, Sicherungskasten und natürlich der blöden Windung auf der halben Treppe.
    Das Sofa begann sich in eine Richtung zu drehen, stieß gegen ein Hindernis, kantete sich in eine andere Ebene, stieß wieder gegen ein Hindernis, drehte sich um eine dritte Achse, bis es wieder gestoppt wurde, und dann machte es die Schritte in einer anderen Reihefolge von neuem durch. Man mußte den Ablauf nicht sehr lange beobachten, um zu sehen, daß er sich wiederholte.
    Das Sofa saß eindeutig fest.
    Drei weitere Macs waren über lange Kabelgewirre mit einer ruppigen Ansammlung von Synthesizern verbun­den - einem Emulator II + HD Sampler, einem Gerüst mit TX Modulen, einem Prophet VS, einem Roland JX 10, ei­nem Korg DW 8000, einem Octapad, einem linkshändigen Synth-Axe MIDI-Gitarrenregler und sogar mit einem alten Drumcomputer, der in der Ecke aufgestapelt war und Staub ansammelte - ziemlich viel Krempel. Es stand da auch ein kaum benutzter Cassettenrecorder: die ganze Musik wurde statt auf Band in den Computern auf Sequenzdateien ge­speichert.
    Erließ sich auf einen Sessel vor einem der Macs plumpsen, um zu sehen, was der, wenn überhaupt, machte. Er zeigte ein »unbetiteltes«
Excel
-Kalkulationsschema, und er fragte sich, warum.
    Er speicherte es weg und sah mal nach, ob er sich selber irgendwelche Notizen hinterlassen hatte, wobei er schnell dahinter kam, daß das Kalkulationsschema ein paar von den Daten enthielt, die er früher abgelegt hatte, nachdem er die Online-Datenbanken
World Reporter
und
Knowledge
nach Fakten über Schwalben abgesucht hatte.
    Er verfügte jetzt über Zahlen, die ihr Wanderverhalten, ihre Flügelformen, ihre aerodynamischen Eigenschaften im Profil und bei Turbulenzen detailliert bezifferten, dazu ir­gendwelche rudimentären Angaben über die Muster, die ein Schwarm im Flug bilden konnte, aber bis jetzt hatte er nur die allervageste Vorstellung davon, wie er sie alle zu­sammen elektronisch zu Musik machen sollte.
    Weil er heute abend viel zu müde war, um besonders schöpferisch zu denken, suchte er sich aus

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