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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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des Pferdes mit einem Schrei, der verdächtig nach »Geronimo« klang.
     
     
    18. Kapitel
     
    Dirk Gently wiederholte noch mal kurz die wichtigsten Fakten, während Richard MacDuffs Welt langsam und ge­räuschlos in ein dunkles, eiskaltes Meer stürzte, von dem er nicht mal gewußt hatte, daß es nur Zentimeter unter seinen Füßen auf ihn wartete. Als Dirk zum zweitenmal geendet hatte, wurde es still im Raum, und Richard blickte ihm starr ins Gesicht.
    »Woher hast du das?« fragte Richard schließlich.
    »Aus dem Radio«, sagte Dirk mit leichtem Schulter­zucken, »wenigstens die Hauptpunkte. Es ist natürlich überall in den Nachrichten gebracht worden. Die Einzel­heiten? Naja, diskrete Nachforschungen bei Kontaktleuten hier und da. Es gibt ein, zwei Leute bei der Cambridger Po­lizei, mit denen ich aus Gründen, an die du dich vielleicht erinnern wirst, bekannt geworden bin.
    »Ich weiß nicht mal, ob ich dir glauben darf«, sagte Ri­chard ruhig. »Kann ich mal telefonieren?«
    Dirk holte höflich einen Telefonhörer aus dem Papierkorb und reichte ihn ihm. Richard wählte Susans Nummer.
    Das Telefon wurde fast augenblicklich abgenommen, und eine verängstigte Stimme sagte: »Hallo?«
    »Susan, hier ist Ri -«
    »
Richard!
Wo bist du? Um Gottes willen, wo bist du denn? Geht es dir gut?«
    »Sag ihr nicht, wo du bist«, sagte Dirk.
    »Susan, was ist passiert?«
    »Weißt du denn nicht-?«
    »Jemand hat mir gesagt, Gordon sei was zugestoßen, aber... «
     
    »Etwas
zugestoßen
-? Er ist
tot
, Richard, er ist
ermordet
worden - «
    »Leg auf«, sagte Dirk. »Susan, hör zu. Ich -«
    »Leg auf«, wiederholte Dirk, dann beugte er sich zu dem Telefon vor und drückte auf die Gabel.
    »Die Polizei hört die Leitung möglicherweise ab«, erklärte er. Er nahm den Hörer und warf ihn in den Papierkorb. »Aber ich muß zur Polizei gehen«, rief Richard. »Zur Polizei gehen ?«
    »Was soll ich denn sonst tun? Ich muß zur Polizei und sagen, daß ich es nicht war.«
    »Ihnen sagen, daß du es nicht warst?« fragte Dirk un­gläubig. »Na, das bringt dann wohl alles wieder ins Lot. Schade, daß Dr. Crippen nicht dran gedacht hat. Hätte ihm 'ne Menge Ärger erspart.«
    »Ja, aber er war schuldig!«
    »Ja, es scheint so. Und im Moment scheint es so, als wärst du's auch.«
    »Aber ich habe es nicht getan, um Gottes willen!«
    »Du spricht mit jemandem, der für etwas im Gefängnis gesessen hat, was er nicht getan hat, erinnere dich. Ich habe dir gesagt, Zufälle sind was Merkwürdiges und Gefährli­ches. Glaube mir, es ist sehr viel besser, selber den wasser­dichten Beweis zu finden, daß du unschuldig bist, als in ei­ner Zelle zu schmachten und zu hoffen, daß die Polizei - die bereits der Meinung ist, daß du schuldig bist - ihn für dich findet.«
    »Ich kann nicht mehr klar denken«, sagte Richard mit der Hand an der Stirn. »Sei einfach mal 'n Moment still und laß mich bis zu Ende denken -«
    »Darf ich dir -«
    »Laß mich überlegen -!«
    Dirk zuckte die Schultern und wandte seine Aufmerk­samkeit wieder seiner Zigarette zu, die ihn irgendwie zu stören schien.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte Richard nach einer Weile und schüttelte den Kopf. »Ich krieg's einfach nicht rein. Es ist, als versuchte man Trigonometrie zu machen, wenn einem jemand gegen den Kopf tritt. Okay, sag mir, was ich deiner Meinung nach tun soll.«
    »Hypnose.«
    »Was?«
    »Es ist unter diesen Umständen kaum überraschend, daß du keine klaren Gedanken fassen kannst. Aber es ist un­bedingt notwendig, daß irgend jemand sie faßt. Es wird für uns beide viel einfacher, Wenn du mir erlaubst, dich zu hypnotisieren. Ich habe den starken Verdacht, daß sich sehr viele Informationen in deinem Kopf verklemmt haben, die nicht herauskommen, solange du sie so durch einander­schüttelst - die vielleicht überhaupt nicht herauskommen, weil du ihre Bedeutung nicht erkennst. Mit deiner Einwilli­gung können wir das alles abkürzen.«
    »Gut, dann ist es entschieden«, sagte Richard und stand auf. »Ich gehe zur Polizei.«
    »Sehr gut«, sagte Dirk, lehnte sich zurück und legte die gs­preizten Hände auf den Schreibtisch. »Ich wünsche dir alles Gute. Vielleicht bist du, wenn du rausgehst, so freundlich und bittest meine Sekretärin, mir Streichhölzer zu bringen.«
    »Du hast keine Sekretärin«, sagte Richard und ging.
    Dirk saß da und sann ein paar Sekunden nach, unter­nahm einen kühnen, aber vergeblichen Versuch, die trauri­gerweise leere

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