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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Reißver­schluß war zugezogen.
    Er klappte das Buch zu und steckte es in seine Tasche.
    Der Weg zurück war nun klar. Er wußte, was er zu tun hatte. Er mußte nur noch einen kleinen Einkauf erledigen und es dann tun.
     
     
    22. Kapitel
     
    »Du? Wegen Mordes gesucht? Richard, wovon redest du?«
    Das Telefon in Richards Hand zitterte. Er hielt es, so gut es ging, etwa zwei Zentimeter von seinem Ohr weg, weil es den Anschein hatte, als habe jemand die Hörmu­schel vor kurzem in etwas Chow Mein getunkt, aber das war nicht so schlimm. Dies hier war ein öffentliches Tele­fon, da war es zweifellos ein Versehen, daß es überhaupt funktionierte. Aber Richard hatte allmählich das Gefühl, als wäre die ganze Welt ungefähr zwei Zentimeter von ihm weggerückt, wie jemand in einer Deo-Reklame.
    »Gordon«, sagte Richard unschlüssig, »Gordon ist ermor­det worden - stimmt's?«
    Susan zögerte, ehe sie antwortete. »Ja, Richard«, sagte sie mit gequälter Stimme, »aber niemand denkt, du warst es. Sie wollen dich natürlich befragen, aber--«
    »Es ist also im Augenblick keine Polizei bei dir?«
    »Nein, Richard«, beteuerte Susan. »Hör mal, warum kommst du nicht her?«
    »Und sie suchen auch nicht nach mir?«
    »Nein! Woher um alles auf der Welt hast du die Idee, daß du gesucht wirst wegen ... daß sie dachten, du wärst es ge­wesen?«
    »Äh - naja, ein Freund von mir hat mir das erzählt.«
    »Wer denn?«
    »Äh, hmm, sein Name ist Dirk Gently«
    »Den hast du nie erwähnt. Wer ist das denn? Hat er sonst noch was gesagt?«
    »Er hat mich hypnotisiert und, äh, mich in den Kanal springen lassen und, äh, naja, das war es eigentlich -«
    Am anderen Ende entstand eine schrecklich lange Pause.
    »Richard«, sagte Susan schließlich mit der Art Ruhe, die Leute überkommt, wenn ihnen klar wird, daß, wie schlimm gewisse Dinge auch zu sein scheinen, es absolut keinen Grund gibt, warum sie nicht noch immer schlimmer und schlimmer werden sollten, »komm her. Ich wollte gerade sagen, ich muß dich unbedingt sehen, aber ich glaube, du mußt mich unbedingt sehen.«
    »Ich sollte wohl zur Polizei gehen.«
    »Geh bitte später zur Polizei, Richard. Ein paar Stunden machen da bestimmt nichts aus. Ich. .. Ich kann kaum noch richtig denken. Richard, es ist so schrecklich. Es würde ein­fach helfen, wenn du hier wärst. Wo bist du jetzt?«
    »Okay«, sagte Richard, »in etwa zwanzig Minuten bin ich bei dir.«
    »Soll ich das Fenster offen lassen, oder würdest du's mit der Tür versuchen?« fragte sie mit einem Schniefer.
     
     
    23. Kapitel
     
    »Nein, bitte«, sagte Dirk und hielt Miss Pearces Hand da­von zurück, einen Brief vom Finanzamt zu öffnen, »es gibt erhabenere Himmel als diese.«
    Er hatte sich aus dem Bann gelöst, in dem er angespannt grübelnd in seinem dunklen Büro gesessen hatte, und es war so etwas wie angeregte Aufmerksamkeit an ihm zu ver­spüren. Es hatte seiner echten Unterschrift auf einem echten Scheckformular bedurft, um Miss Pearce dazu zu bringen, ihm die neueste unverantwortliche Extravaganz zu verzei­hen, mit der er ins Büro zurückgekommen war, und er war der Meinung, einfach dazusitzen und wichtigtuerisch Briefe von der Steuer aufzumachen, hieß, seine großherzige Geste völlig falsch aufzufassen.
    Sie legte den Umschlag beiseite.
    »Kommen Sie!« sagte er. »Ich habe was, das möchte ich Ih­nen gerne zeigen. Ich werde Ihre Reaktionen mit dem aller­größten Interesse beobachten.« Er eilte zurück in sein Ar­beitszimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch.
    Sie folgte ihm ergeben und setzte sich ihm gegeniiber hin, wobei sie die neue unverantwortliche Extravaganz, die auf dem Schreibtisch stand, mit gelangweilter Mine geflissent­lich über,~ah.
    Das blitzende Messingschild für die Tür hatte sie schon ziemlich in VVallung gebracht, aber dieses dämliche Tele­fon mit seinen großen roten Tasten war für sie unter aller Würde. Und bestimmt würde sie nichts Übereiltes tun, wie etwa lächeln, bis sie sicher wußte, daß der Scheck nicht plat­zen würde. Als er ihr letztesmal einen Scheck unterschrieb, hatte er ihn noch am selben Tag storniert, um zu verhin­dern, wie er erklärte, daß er » in die falschen Hände geriete.« Wobei die falschen Hände wahrscheinlich die von ihrem Bankbeamten waren.
    Er schob ein Stück Papier über den Tisch.
    Sie nahm es und sah es sich an. Dann drehte sie es herum und sah es sich wieder an. Sie sah es sich von der anderen Seite an und legte

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