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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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es dann wieder hin.
    »Na?« fragte Dirk. »Was halten Sie davon? Sagen Sie's!«
    Miss Pearce seufzte.
    »Es sind 'ne Menge sinnlose blaue Filzstiftkrakel auf ei­nem Blatt Schreibmaschinenpapier«, sagte sie. »Es sieht so aus, als hätten Sie die selber gemacht«
    »Nein!« bellte Dirk. »Das heißt, ja«, gab er zu, »aber nur, weil ich glaube, daß das die Antwort auf das Problem ist!«
    »Welches Problem denn?«
    »Das Problem«, beharrte Dirk und schlug mit der Hand ,auf den Tisch, >,cni't dem Zaubertrick! Ich hab's Ihnen doch erzählt!«
    »Ja, Mr. Gently, mehrere Male. Ich glaube aber, es war hloß ein Zaubertrick. Man kann sie ja im Fernsehen sehen.«
    »Mit dem Unterschied - daß dieser vollkommen unmöglich war! «
    »Kann nicht unmöglich gewesen sein, sonst hätte er ihn nicht gemacht. Leuchtet doch ein.«
    »Genau!« sagte Dirk aufgeregt. »Genau! Miss Pearce, Sie sind eine Frau von seltener Auffassungsgabe und Klar­sicht.«
    »Danke, Sir, kann ich jetzt gehen?«
    »Warten Sie! Ich bin noch nicht fertig! Noch lange nicht, absolut nicht! Sie haben mir die Tiefe Ihrer Auffassungsgabe und Klarsicht demonstriert, erlauben Sie, daß ich Ihnen nun die meine demonstriere!«
    Miss Pearce ließ sich geduldig auf ihren Stuhl plumpsen.
    »Ich glaube«, sagte Dirk, »Sie werden beeindruckt sein. Überlegen Sie mal. Ein hartnäckiges Problem. Beim Ver­such, die Lösung zu finden, bin ich in meinem Kopf in kleinen Kreisen immer und immer wieder um dieselben zum Wahnsinn reizenden Dinge herumgegangen. Selbst­verständlich war ich außerstande, an irgendwas anderes zu denken, bis ich die Antwort hatte, aber genauso selbst­verständlich mußte ich an etwas anderes denken, wenn ich jemals die Antwort bekommen wollte. Wie diesen Kreis durchbrechen? Fragen Sie mich, wie.«
    »Wie?« fragte Miss Pearce gehorsam, aber ohne jede Be­geisterung.
    »Indem ich aufschrieb, wie die Antwort lautet!« rief Dirk aus. »Und hier ist sie!« Er schlug triumphierend mit der Hand auf das Blatt Papier und lehnte sich zufrieden lä­chelnd zurück.
    Miss Pearce sah ihn stumm an.
    »Mit dem Resultat«, fuhr Dirk fort, »daß ich jetzt meinen Verstand neuen interessanten Problemen zuwenden kann, zum Beispiel ... «
    Er nahm das mit seinen planlosen Krakeln und Kringeln vollgemalte Blatt Papier und hielt es ihr hin.
    »In welcher Sprache«, sagte er mit leiser, geheimnisvoller Stimme, »ist das hier geschrieben?«
    Miss Peace starrte es weiter stumm an.
    Dirk ließ das Blatt Papier fallen, legte die Füße auf den Tisch und warf den Kopf zurück, die Hände dahinter ver­schränkt.
    »Sehen Sie, was ich gemacht habe?« fragte er die Decke, die leicht zurückzuzucken schien, weil sie so plötzlich in die Unterhaltung hineingezogen wurde. »Ich habe das Problem von einem hartnäckig schwierigen und möglicherweise völ­lig unlösbarem Rätsel zu einem rein linguistischem Puzzle umgeformt. Wenn auch«, murmelte er nach einem langen schweigenden Nachdenken, »zu einem hartnäckig schwie­rigen und möglicherweise unlösbarem.«
    Er drehte sich herum und sah Miss Pearce gespannt an.
    »Na los«, drängte er, »sagen Sie, daß es Schwachsinn ist aber es könnte doch funktionieren!«
    Janice Pearce räusperte sich.
    »Es ist Schwachsinn«, sagte sie, »glauben Sie's mir.«
    Dirk drehte sich weg und sackte seitwärts vom Stuhl, ge­nauso wie es das Modell zu dem Denker wahrscheinlich ge­tan hatte, wenn Rodin Pause machte.
    Plötzlich sah er ungeheuer müde und niedergeschlagen aus. »Ich weiß«, sagte er mit leiser, mutloser Stimme, »ir­gendwo ist etwas völlig falsch. Und ich weiß, daß ich nach Cambridge muß, um es richtigzustellen. Aber mir wäre we­niger bange, wenn ich wüßte, was es ist. ..«
    »Kann ich dann bitte jetzt gehen?« fragte Miss Pearce.
    Dirk blickte bedrückt zu ihr auf.
    »]a«, sagte er mit einem Seufzer, »aber - aber sagen Sie mir einfach -« er schnippte mit den Fingerspitzen gegen das Blatt Papier- »was denken Sie denn darüber?«
    »Naja, ich denke, es ist Kinderkram«, sagte Janice Pearce freimütig.
    »Aber - aber -aber!« sagte Dirk und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Begreifen Sie denn nicht, daß wir Kinder sein müssen, um zu verstehen? Nur ein Kind sieht die Dinge mit vollkommener Klarheit, weil es noch nicht alle diese Filter entwickelt hat, die uns hindern, Dinge zu sehen, die wir zu sehen nicht erwarten?«
    »Warum gehen Sie dann nicht und fragen eins?«
    »Danke, Miss Pearce«, sagte Dirk und

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