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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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verrückterweise nicht richtig erkennen. Die Form seines Kopfes war lang, das Kinn irgendwie zu schmal, aber es zeigten sich keine Einzelheiten wie Augen oder Lippen, Haare oder Augenbrauen. Er lachte, ein entferntes, sturmloses Echo, ein Geräusch aus uralten Zeiten. Sean lag reglos da, während sich sein Magen bei dem Geräusch zusammenzog. Er folgte der Bewegung des dunklen Mannes, der langsam auf die Tür neben dem Kopfteil der Doppelbetten zuging. Der Junge folgte ihm mit seinen Augen, bis der dunkle Mann an der Grenze seines Sichtfeldes angelangt war. Plötzlich erhaschte Sean aus den Augenwinkeln einen flüchtigen Blick auf das Gesicht. Er drehte sich zur Seite, um nochmals zu schauen, aber das Detail verschwand, als ob man bei direkter Betrachtung des Mannes die Fähigkeit verlöre, ihn zu sehen. Sean setzte sich auf, voller Angst, diese Bewegung könnte ihn verraten haben, doch er war nicht mehr in der Lage, ruhig zu bleiben. Noch immer konnte er die Gestalt im Zimmer nur schwach erkennen. In stiller Furcht drehte Sean seinen Kopf weg.
    Als er das tat, erschien das Gesicht des Mannes kurz wieder. Sean versuchte seine Augen abzuwenden, als wenn er dadurch die schwach glimmernde, gespenstische Gestalt verschwinden lassen könnte, aber es gelang ihm nicht. Sein Blick wurde von einer schrecklichen Faszination gefangen und festgehalten. Er saß bewegungslos da, zitterte jetzt; er atmete in kurzen, keuchenden Zügen, und seine Zähne klapperten. Für einen kurzen Moment, als der Mann lächelte, konnte er Merkmale in der düsteren Maske erkennen. Seine Zähne waren perfekt und schienen in dem schwarzen Gesicht zu leuchten. Und in diesem Totenkopf-Grinsen sah Sean, daß Terror und Verrücktheit gekommen waren, um Patrick und ihn zu stehlen, bevor die Merkmale wieder verschwanden.
    Mit einem stillen Atemzug, der eher einem Hinunterwürgen des Atems glich, warf Sean seinen Rücken gegen die Wand, auf halber Strecke zwischen Fuß- und Kopfende des Bettes. Er versuchte, seine Augen zu schließen und die Vision zum Verschwinden zu bringen, aber es gelang ihm nicht. Alles, was er tun wollte, war, sich zu einem Ball zusammenzurollen und an einem warmen, sicheren Platz zu verstecken.
    Aber er konnte sich nicht vom Fleck rühren. Er wurde gehalten von einer Macht, die seiner kindlichen Natur fremd war. Er war vor Hoffnungslosigkeit wie gefroren.
    Der dunkle Mann machte einen Schritt nach vorne, verringerte die Distanz zum Bett, um die Jungen besser sehen zu können. Weitere Gestalten bewegten sich zu seinen Füßen, als würden ihn kleine Kreaturen begleiten. Sean zwang seine Muskeln, die Leichenstarre zu blockieren, sich zu bewegen, und drehte sich langsam um, seine Wange und seine Seite fest gegen die Wand gedrückt, beobachtete er den angsteinflößenden Mann aus den Augenwinkeln heraus. »Patrick«, brachte er gerade mit einem heiseren Krächzen heraus. Dann stand der Mann neben den Doppelbetten.
    Weich, mit einer Stimme, die tausendfachem Geflüster glich, sprach der Mann. »Zwei.« Es war eine heiße Sommernachtsbrise, die einem Wort ihre Stimme gab, und dieses Wort war Verzweiflung.
    Für Sean fühlte es sich an, als ob eine Hand in die Tiefe seines Daseins gegriffen hätte und ihn mit einem versengenden Griff packte, der niemals wieder loslassen würde. Dann kam das schwache, verrückte Gekicher, und Seans Augen füllten sich mit Tränen der Furcht. Sein Magen zog sich erneut zusammen, als ob er sich übergeben müsse, und er schluckte fest, um den bitteren Geschmack, der ihm in den Mund drang, zu bekämpfen. Er wünschte sich nichts mehr, als nach Mommy und Daddy schreien zu können, aber kein Laut kam hervor. Der Schrei war in ihm gefangen und kämpfte, um zu entfliehen. Er konnte seine Augen von der Figur am Rand des Bettes nicht losreißen. So nah besehen, glühte der Mann und war von einem schwachen Strahlenkranz aus silbrigweißem Licht umgeben, durchschnitten von blauer Energie, blieben seine Merkmale noch verborgen. Aber Sean konnte die Andeutung von Augen in dem schwarzen Gesicht ausmachen.
    Der dunkle Mann krümmte sich nach vorne, entglitt so einen Moment lang Seans Blickfeld, und der Junge spürte einen ungewöhnlich kalten Stich in seinem Herz, als ob die Hand, die noch vor einem Moment nach seinem Inneren gegriffen hatte, nun etwas Wertvolles herauszog. Er wußte, der Mann hatte Patrick! Sean spürte den Schrei in sich, der wütend nach draußen wollte. Er schluckte, seine Kehle war vor Furcht wie

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