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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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damit ab und wollte weitergehen, als er über sich ein schwaches, freundliches Lachen hörte.
    Sean rollte sich herum und kletterte nach hinten, wobei er seinen silbernen Dolch schwang.
    Ein Junge von vierzehn oder fünfzehn Jahren fiel aus den Bäumen, seine klaren blauen Augen waren auf Sean gerichtet. Er schien sich wegen des Dolches keine Sorgen zu machen, aber Sean hielt die Spitze trotzdem auf den Jugendlichen gerichtet. Dann erkannte er den Jungen aufgrund seiner Beschreibung. »Du bist der Kerl, der Gabbie weh getan hat!«
    Mit einem Grinsen schüttelte der Jugendliche seinen Kopf, und plötzlich bewegte er sich wie eine Katze. Schneller als Sean reagieren konnte, kniete der Junge vor ihm, streckte seine Hand aus und packte sein Handgelenk, wodurch er Seans Arm bewegungsunfähig machte.
    »Wenn ich dir Schaden zufügen wollte, Sean Hastings, wäre es ein einfaches Kunststück. Aber die Tatsache, daß ich dich trotz deines Schützlings berühren kann, zeigt mehr als alle Worte meine guten Absichten.« Der Jugendliche löste die Hand des Jungen und fuhr fort:
    »Ich bin nicht derjenige, der deine Schwester belästigt hat.«
    Sean wich ängstlich zurück. Die Tatsache, daß der Fremde ihn hätte verletzen können, es aber nicht getan hatte, war nicht allzu beruhigend.
    Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte: »Du siehst aus wie er.«
    Mit einem Seufzer sagte der Jugendliche: »Bei unserer Rasse ist das Aussehen ein Resultat der Laune.« Er schimmerte für einen Moment in einem blauweißen Licht, ähnlich dem Nimbus, den der Leuchtende Mann in dieser Nacht, als er die Jungen holen wollte, angestrahlt hatte, dann veränderte sich seine Form, ein dunkler Umriß voller Leuchtkraft und das Glühen verschwanden. Die Transformation hatte nur etwa eine Sekunde gedauert. Wo der Jugendliche gewesen war, kniete ein Mann, älter als der Jugendliche, aber immer noch jung. Er trug einen lustigen Hut mit einer breiten Krempe, einen Bart und einfache Hosen, Hemd und derbe Arbeitsstiefel. Mit einer Stimme, die jetzt tief und reif war, packte er Sean unter die Arme, und bevor der Junge noch protestieren konnte, hob er ihn hoch. »Du siehst, was wir dich sehen lassen, du aus sterblichem Blut. Es ist dein Wille, der uns Gestalt verleiht. Und mit diesem Aussehen hätte ich deine Schwester nehmen können, wenn ich es gewollt hätte.« Er lächelte, als er sich erinnerte, und sagte: »Sie ist eine der gefälligsten deiner Rasse, die ich seit Jahren gesehen habe, aber obwohl sie ihre Beine willig und mit Freude für mich geöffnet hätte, war ich nicht derjenige, der den Pakt gebrochen hat.« Er ließ Sean los, und wieder umgab ihn das Glühen, und plötzlich stand ein kleiner Junge, nach seinem Äußeren nicht älter als sechs oder sieben Jahre vor Sean.
    Kommt ihr näher, oder entfernt ihr euch, kommt das Licht von einer Kerze oder einem schimmernden Stern?
    Seht, was ihr wollt, oder wie ihr denkt, aber ist Wasser süß, bevor ihr es trinkt? Wann kann ein Mann seinen Augen trauen? Argwöhnisch über das, was die sterblichen Sinne kennen, denn unsre Natur springt über alle mystischen Hürden, die zwischen dem, was ist und was zu sein scheint stehen, und wieder sind wir bei der Wahrheit…
    oder den Träumen.

    Er sprach mit einer schelmischen, kindlichen Singsangstimme. Er glühte, und wieder einmal stand der Jugendliche vor ihm. »Das ist das Geheimnis unserer Macht, denn was du siehst, glaubst du, und Waffen und Rüstung, Essen und Trinken sind alle für denjenigen real, der sie als real ansieht. Die Illusion ist kraftvoll, wenn sie als Wahrheit angesehen wird. Deshalb könntest du, hättest du den Willen zu glauben, für immer von dem reinen Leben, das reichlich in der Luft vorhanden ist, leben! Du trägst die grüne Farbe auf deinen Augen und kannst deshalb durch die Illusion blicken, nicht weil die Farbe die Kraft besitzt, sondern weil du glaubst, sie besäße sie.« Er lachte, und Sean spürte, wie bei dem Geräusch etwas Heißes seinen Rücken herunterlief.
    »Und du wirst dich erinnern. Nein, ich habe deine liebe Schwester nicht belästigt, Kumpel. Ein anderer wollte Böses tun, wie er es schon vorher getan hat und wieder tun wird, wenn man ihn läßt, und auf mir lastet die Schande. Es war eine kleine Rache an mir für eine vergangene Tat, einen harmlosen Streich, der ihn immer noch ärgert.«
    Sean stand auf und wollte von diesem beunruhigenden Jungen fortkommen: »Ich muß meinen Bruder finden.« Er sagte das als

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