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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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freigelegt hat und so das Kreidefundament auf der Hügelseite bloßlegte. Andere Monumente wurden in Wiltshire, Yorkshire und noch anderswo gefunden, aber Uffington ist das berühmteste.« Gary legte die Karten zur Seite. »Gut.
    Erzählst du mir jetzt, was hier vorgeht?«
    »Gabbie sagte, daß sie Wayland Smith am vierten Juli getroffen habe.«
    Gary setzte sich hin. Ganz ruhig sagte er: »Scheiße.«

    »Gut gesagt, wie immer.«
    »Nein, ich meine, vielleicht ist der Name eine zufällige Übereinstimmung«, schlug Gary vor.
    »Ein umherziehender Schmied mit einem uralten tragbaren Schmiedefeuer hinten im Wagen, den sie wegen seiner altertümlichen Kleidung und Sprache für einen Amish hielt?«
    »Wer sagt, daß er in White Horse lebte?«
    Mark erzählte weiter und schilderte detailliert, was Gabbie ihm berichtet hatte. »Und denke daran, das war eine Konsultation, fast wie bei einem Arzt, denn ich habe es hoch und heilig versprochen.«
    »Seit wann halten Kandidaten der historischen Linguistik psychologische Konsultationen ab?« Gary schob die Frage beiseite.
    »War nur Spaß. Ich werde Gabbie nicht erzählen, daß du über ihr Sexualleben geschwatzt hast.« Er lehnte sich zurück und klopfte mit seinen Fingern auf die Stuhllehne. »Es ergibt keinen Sinn, Mark. Es ist, als würde jemand den Fluß hinunterpaddeln und Huckleberry Finn auf einem Floß treffen. Jemand muß sie auf den Arm genommen haben.«
    Mark schwieg lange. »Es ist doch möglich, daß es hier eine Reihe von Übereinstimmungen gibt. Vielleicht hat Gabbie ja recht, und es handelt sich um einen Amish aus Cattaraugus, dessen Name Wayland Smith ist und der aus einer Stadt namens White Horse kommt. Obwohl die Chance, daß ein Amish einen englischen Namen trägt, so unwahrscheinlich ist wie das Auftauchen eines Schneeballs in der Hölle.«
    Gary war wieder aufgestanden, nahm einen Atlas aus dem Regal und überflog das Inhaltsverzeichnung. »Hier. Es gibt zwei Städte mit Namen White Horse. Eine wird aus einem Wort gebildet. Whitehorse, Yukon, Kanada…«
    »Ich denke, die können wir ausschließen.« Gary runzelte die Stirn wegen dieser Unterbrechung. »Die andere liegt« – er lächelte über den Beweis – »in William Pitt County, New York.« Er schlug die angegebene Seite auf. »Liegt auf halbem Wege zwischen hier und Pearlington, es könnte also sein, daß dort Amish in der Nähe leben.«
    »Tu mir einen Gefallen.«
    »Ich weiß, hingehen und überprüfen, ob dort in der Gegend ein Hufschmied namens Wayland Smith arbeitet.«

    »Ja. Er wird nicht im Telefonbuch stehen, wenn er ein Amish ist.«
    Mark seufzte. »Ich glaube nicht, daß du ihn findest, aber wir sollten alles versuchen.«
    »Das macht mich noch ganz verrückt. Entweder hatten die Zufallsgötter ihren großen Tag, oder Gabbie hatte die abscheulichste übernatürliche Erfahrung, der wir jemals begegnet sind.«
    »Oder jemand spielt ein ziemlich böses Spiel«, warf Gary ein. »An was denkst du?«
    Gary schaute Mark über den Rand seines Glases an. »Vielleicht wollte jemand das Mädchen in einen großangelegten, betrügerischen Schwindel hineinziehen.«
    »Warum?«
    Gary lehnte sich gegen den Schreibtisch. »Es gibt Millionen Gründe.«
    »Ihre Erbschaft?«
    Gary nickte. »Ich hab’ mich in der Stadtbücherei umgeschaut, in einigen alten Ausgaben von Fortune und The Wall Street Journal. Das mit den Millionen war kein Spaß von Phil. Ich bezweifle, daß Gabbie eine Ahnung hat, wie umfangreich der Besitz ihrer Großmutter war. Eldon Larker, Gabbies Urgroßvater, war ein richtiger Raubritter, verglichen mit den Vanderbilts und Mellons dieser Welt zwar ein kleiner Fisch, aber ziemlich patent, wenn es darum ging, Geld zu machen. Und ihr Großvater hat darauf mit großem Erfolg aufgebaut. Wir sprechen über Öl aus dem Mittleren Osten, südafrikanisches Gold und Diamanten, High-Tech-Gesellschaften in Kalifornien, eine Hemdenfabrik in Taiwan, einen Parfüm-Konzern in Paris, einen Anteil an einer kleinen, aber profitablen, landesweiten Autovermietung, eine Hundefutter-Fabrik, eine Kette von christlichen Buchläden… und Dutzende anderer Sachen. Und solange Gabbies Mutter nicht einen Weg gefunden hat, den Letzten Willen anzufechten – was unwahrscheinlich erscheint: die Rechtsanwälte von Helen Larker sind zu gut –, ist das Kind reich.«
    »Wie reich?« wollte Mark wissen.
    »Eine schnelle Schätzung? Drei, vier Millionen vielleicht. Aber wenn sie sich aus den Holdings zurückzieht, wer weiß?

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