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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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so ganz, oder?«, sagte Mr. Fogarty. Er seufzte. »Macht nichts. Man wird bloß nie etwas damit erreichen, einen einzelnen Dämon zu foltern. Was kümmert Beleth denn Black John? Ein armer Hund, der als Diener verkauft wurde und tun musste, was man ihm sagte, während Beleth seinen Lohn kassierte. Man kann Black John so viel foltern, wie man will, er wird nichts sagen, was Beleth ihm nicht zuvor erlaubt hat. Beleth hat seine eigenen Pläne.«
    »Aber manche Leute, zum Beispiel Nachtelfen, foltern Dämonen«, sagte Pyrgus. »Es ist eine Methode, um sie in Schach zu halten.«
    Mr. Fogarty zuckte leicht mit den Schultern. »Bloß zum Spaß, nehme ich an. Nur damit die Leute denken, dass Dämonen kontrollierbar sind. Aber einen Dämon kannst du niemals kontrollieren. Irgendetwas verbirgt er immer vor dir. Und er befolgt stets nur Beleths Befehle.«
    »Und was sollen wir jetzt tun, Mr. Fogarty?«, fragte Pyrgus. »Um Blue zu finden?« Er hielt einen kurzen Moment inne, dann fügte er hinzu: »Und Henry.«
    »Nun«, sagte Mr. Fogarty, »Black John wird lieber zur Hölle fahren, als es uns zu sagen.« Er warf einen Seitenblick auf Pyrgus. »Aber du kannst es vielleicht.«
    Pyrgus verspürte wieder mal dieses flaue Gefühl, das ihn zuweilen überkam. »Wie bitte?«, fragte er unsicher.
    »Was hatte Henry in seiner Hand?«, fragte Mr. Fogarty. Er wartete einen Moment, dann sagte er: »Komm schon, Pyrgus. Ich hab doch deine Miene gesehen, als Kitterick die Szene abgespielt hat. Wir haben uns gefragt, ob es ein Kristallkelch oder ein Halekmesser war, aber du wusstest doch, was es war, stimmt’s?«
    Pyrgus sah auf seine Füße hinunter, dann warf er einen kurzen Blick über seine Schulter und schaute wieder auf seine Füße. »Ja«, sagte er schließlich.
    Fogarty wartete. »Also sagst du es mir, oder willst du einfach nur weiter mit Leidensmiene vor dich hin glotzen?«
    »Es war eine Kristallblume«, sagte Pyrgus.
    »Und was war dieser Feenstaub?«
    Pyrgus kniff die Augen zusammen. »Feenstaub …?«
    »Dieses Glitzerzeug. Auf der Aufnahme konnte man es gerade noch erkennen.«
    »Keine Ahnung, was das war«, sagte Pyrgus. »Ich habe dieses Glitzerzeug nie zuvor gesehen. Vielleicht entsteht es, wenn man einen Gegenstand aus Kristall zu Pulver zerdrückt.«
    »Hast du schon mal versucht, Kristall mit einer Hand zu Pulver zu zerdrücken?«, fragte Mr. Fogarty.
    Pyrgus schüttelte stumm den Kopf.
    »Dachte ich mir«, sagte Fogarty. »Was ist los, Pyrgus?«
    Irgendwie gelang es Pyrgus nicht, dem Blick aus Mr. Fogartys grauen Augen auszuweichen. Er schluckte. »Vielleicht war es eine Art neuer Zauber oder so was. Vielleicht hat Henry …«
    »Schluss mit dem Quatsch«, sagte Mr. Fogarty scharf. »Henry zaubert nicht. Er ist allergisch gegen Zauber. Ich kauf dir das alles nicht ab, Pyrgus. Du verschweigst etwas, und ich werde es aus dir rauskriegen, und wenn ich dir den Hals umdrehen muss. Wir haben hier einen Countdown laufen, Herrgott noch mal! Die Sicherheit deiner Schwester ist eine Sache, aber wenn wir sie innerhalb von drei Tagen, inzwischen sogar weniger, nicht finden, wird es einen Krieg geben!«
    »Ich habe solche Blumen schon einmal gesehen, Mr. Fogarty«, sagte Pyrgus.
    Fogarty stieß einen heftigen Seufzer der Erleichterung aus. »Aha«, sagte er. »Okay … Und wo?«
    Pyrgus fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Es gibt da einen Nachtelf namens Zosine Ogyris…«
    »Der Kaufmann? Der so reich ist wie Krösus?«
    »Ich kenne Krösus nicht, aber reich ist er.«
    »Was macht er?«, fragte Fogarty. »Stellt er die Dinger her?«
    Pyrgus schüttelte den Kopf. »Nein, er züchtet sie.«
    »Hast du nicht gesagt, sie wären aus Kristall?«
    »Ja, das sind sie auch. Aus Bergkristall. Aber Gel …, ich meine, jemand hat mir erzählt, dass er sie züchtet.« Er hielt inne und blickte Mr. Fogarty an. »Ich weiß auch nicht, wie das möglich ist.«
    Mr. Fogarty saß einen Moment lang schweigend da, dann beschloss er offenbar, sich über Unmöglichkeiten nicht den Kopf zu zerbrechen. »Und was macht er mit ihnen? Sie verkaufen?« Fogarty runzelte die Stirn. »Von Kristallblumen habe ich noch nie etwas gehört.«
    Die Sache wurde langsam furchtbar peinlich. Pyrgus fragte sich, ob er den Rest nicht irgendwie im Nebulösen lassen konnte. Aber er fürchtete sich vor Mr. Fogarty, und er schien auch so schon tief genug in der Tinte zu sitzen und musste es nicht noch schlimmer machen. Er holte tief Luft und sagte: »Ich glaube, er

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