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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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über meinen Hintern zu tuscheln«, rief Genoveva fröhlich über ihre Schulter. »Ich kann doch auch nix dafür, dass ich so ’nen gesunden Appetit hab!«
    »Ich würde vorschlagen, Sir«, sagte Kitterick leise, »was die Kristallblumen angeht, sagen Sie Veva – Madame Ogyris –, dass Sie sich für Halekarchitektur interessieren und sich deswegen gern im Haus umsehen würden. Sie wird Ihnen einen Ausweis ausstellen, der Ihnen, wo immer Sie hinmöchten, Zugang verschafft. Wenn jemand Sie anhält, zeigen Sie ihn einfach vor. Ich lenke Madame Ogyris in der Küche mit einem Schwätzchen ab, bis Sie zurückkommen.«
    »Sie wird mich doch nicht einfach so durch ihr Haus wandern lassen«, protestierte Pyrgus. »Sie kennt mich doch gar nicht persönlich.«
    »O doch, das wird sie«, erwiderte Kitterick überzeugt. »Die Halek’sche Gastfreundschaft ist legendär.«
    »Und was ist, wenn sie mitkommen will? Um mich herumzuführen?«
    »Das wird sie nicht, Sir. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.« Kitterick lächelte.
    »Da sind wir, Jungs«, sagte Genoveva und öffnete die Tür zur Küche. »Rauch und Scones, und wenn ihr schön brav seid, finde ich vielleicht noch einen Topf selbst gemachte Skwingmarmelade.«
    »Versuchen Sie, nicht zu lange wegzubleiben, Sir«, flüsterte Kitterick. »Ich weiß nicht, wie lange ich sie ablenken kann.«
    Pyrgus folgte den beiden in die Küche. Es schien ein vollkommen verrückter Plan zu sein, aber etwas Schlaueres fiel ihm beim besten Willen nicht ein.

 
VIERUNDFÜNFZIG
     
    H allo, Blue«, sagte Henry und lächelte kalt. »Ich sagte dir doch, dass sie kommen würden.« Er war von Dämonen umringt. Alle bis auf einen hatten ihre spindeldürre, grauhäutige Gestalt angenommen. Sie richteten ihre großen schwarzen Augen auf sie. Blue versuchte rasch den Kopf wegzudrehen, doch es war bereits zu spät. Sie spürte, wie ihr Wille zu schwinden begann.
    Der einzige anders aussehende Dämon war dünn, hatte einen Schwanz und war, abgesehen von einer schwarzen Fellschicht, nackt. Er hatte Hörneransätze am Kopf, spitze Ohren, scharfe Zähne und glühende gelbe Augen. Grinsend kam er in großen Sätzen auf sie zugesprungen, um ihre Hand zu nehmen. Sein Fell fühlte sich weich und tröstlich an, wie das einer Katze.
    »Blue, geh mit John«, sagte Henry.
    Wohin denn? Es war ein dummer Gedanke, aber der einzige, der ihr in diesem Moment des Schauderns kam. Wie konnte man irgendwo hingehen, wenn der einzige Ausgang des Raums wieder in ihn hineinführte?
    Andere Gedanken stürzten wie eine Flutwelle auf sie ein. Henry arbeitete nicht für Lord Hairstreak. Er arbeitete für die Horden aus Hael! Das bedeutete aber auch, dass er sie nicht verraten hatte. Denn jemand wie Henry arbeitete nicht freiwillig für Hael. Die Dämonen hatten ihn unter ihrer Kontrolle!
    Es war verrückt, aber sie fühlte sich wirklich erleichtert.
    Doch dieses Gefühl der Erleichterung hielt kaum eine Sekunde an. Sie waren beide in großen Schwierigkeiten, und Henry wusste es nicht einmal. Wenn sie hier wieder herauskommen sollten, dann nur durch sie, Blue. Doch sie zappelte bereits im selben Netz wie Henry. Würde sie es schaffen, die Kontrolle über sich selbst zurückzuerobern, obwohl sie einem Dämon in die Augen geblickt hatte?
    Neben ihr drückte ihr das kleine widerliche Wesen ermutigend die Hand.
    Blue beobachtete genau, was mit ihr geschah. Sie fühlte sich kein bisschen anders als sonst, doch auch dies war eine Illusion – und eine raffinierte Falle. Egal wie sie sich fühlte, sie stand in aller Seelenruhe da und hielt Händchen mit einem Dämon, in einem Raum voller Dämonen. Eigentlich hätte sie wegrennen, kämpfen oder schreien müssen – jedenfalls alles andere, als ruhig hier stehen zu bleiben. Wenn Dämonen einen also zu kontrollieren begannen, hatte man das Gefühl, genau das tun zu wollen, was sie von einem wollten.
    Konnte ihr diese Erkenntnis etwas nützen? War von ihrem eigenen Willen nicht doch noch etwas übrig?
    Sie versuchte, den linken Arm ein wenig zu bewegen, was ihr ganz leicht gelang. Sie unterdrückte ihre plötzliche Begeisterung darüber. Was bewies das schon? Den Dämonen war ihr linker Arm doch ganz egal. Und warum hielt sie sich überhaupt mit kleinen Bewegungen auf? Warum versuchte sie nicht wegzurennen und schaute dann, was passierte? Das wäre wirklich ein Test gewesen. Allerdings wollte sie gar nicht wegrennen, weil sie doch mit John mitgehen musste, so wie Henry gesagt hatte.
    Der

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