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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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dass mir diese Kreaturen keinen Schaden zufügen.«
    Lady
Atherton? Mella konnte nicht umhin, sie dafür zu bewundern. Aber zumindest rührten sich die Dämonen nicht mehr und würden sich auch nicht rühren, solange Aisling stehen blieb. Mella blieb ebenfalls ganz ruhig. Wenn sie sich bewegte, während ein Wächter in der Nähe war, konnte es passieren, dass er Aisling plattmachte, um zu Mella zu gelangen.
    Die Frau am Kopfende der Tafel schob ihre Haube zurück und enthüllte dabei scharf geschnittene, beinahe schon grausame Gesichtszüge. Sie starrte Aisling finster an. »Wie sind Sie in unseren Konferenzraum eingedrungen?«, fragte sie und in ihrer Stimme schwang mehr als nur eine Andeutung leiser Bösartigkeit mit.
    Dies musste Haleklind sein, dachte Mella. Nur in Haleklind wäre das die erste Frage. Nicht:
Was wollen Sie?
Nicht:
Wer, sagten Sie, waren Sie noch gleich?
Sondern:
Wie sind Sie
hier hereingekommen?
Plötzlich fiel ihr ein, dass die Halek-Sicherheitsmaßnahmen so eingerichtet waren, dass niemand durch ein Portal aus dem Elfenreich oder Hael eindringen konnte. Aber die Zauberer wären nie auf die Idee gekommen, sich um die Gegenwelt zu sorgen, in der niemand Portale oder irgendwelche Magie benutzte oder auch nur an Zauberer glaubte.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Aisling, als wäre die Frage von keiner allzu großen Bedeutung. »Aber wenn Sie so freundlich sein könnten, diese Dinger anzuweisen, Platz zu machen und mir zu gestatten, herunterzukommen, sodass ich nicht die ganze Zeit
schreien
muss, werde ich Ihnen sagen, worum ich Sie ersuchen möchte.«
    Einer der Männer an der Tafel sagte: »Der Kaiserliche Prinzgemahl des Elfenreiches hat keine Schwester in diesem Reich.«
    Mella konzentrierte sich auf drei seiner Worte:
in diesem Reich
. Nicht:
hat keine Schwester
, sondern
hat keine Schwester in diesem Reich
. Dies war ganz gewiss Haleklind. Die Reichweite des Geheimdienstes der Zauberer war legendär, mindestens gleichwertig mit dem Madame Carduis, wenn nicht sogar diesem überlegen. Sie wussten, dass ihr Vater eine Schwester in der Gegenwelt hatte, kannten wahrscheinlich sogar ihren Namen. Mella hoffte bloß, dass Aisling sie nicht anlügen würde. Sie hatte schon ziemlich hoch gepokert mit ihrem »Lady-Atherton«-Gerede.
    »Ich bin nicht aus diesem Reich gekommen«, sagte Aisling unmissverständlich. »Ich komme aus   …« Sie hielt plötzlich inne, da sie sich offenkundig fragte, wie man hier wohl die Gegenwelt nannte, und fuhr dann fort, »…   der Menschenwelt.«
    Sofort entstand um den Tisch herum ein Gesumm von Gesprächen, und obwohl sie kein Wort davon verstehen konnte, wusste Mella, dass sie wieder bei ihrem alten Thema waren, nämlich der Frage, wie jemand aus der Gegenwelt durch die Schutzwälle gedrungen und ausgerechnet in diesem Konferenzraum gelandet sein konnte. Der Mann, der schon vorhergesprochen hatte, unterbrach das Summen und fragte: »Wie lautet Ihr Vorname?« Er runzelte die Stirn, als suche er nach dem korrekten Ausdruck, und fügte dann hinzu: »Ihr
Rufname

    »Ich bin Lady Aisling«, sagte Tante Aisling, die wahrscheinlich begriffen hatte, dass
Lady Atherton
womöglich nicht die korrekte Anrede war.
    »
Lady
Aisling?«, wiederholte der Mann. Er hob eine Augenbraue. Dies lief nicht gut, überhaupt nicht gut. Mella fragte sich, ob sie sich nicht einfach auf der Stelle davonmachen und Aisling sich selbst überlassen sollte. Aber wohin? Der Transporter war kaputt, sodass hinter ihr kein offenes Portal war. Wenn sie den Weg, den sie gekommen war, zurückrannte, könnte sie aus dem Gebäude gelangen   – oder auch nicht. Und selbst wenn sie aus dem Gebäude herauskam, was würde ihr das schon bringen? Sie war irgendwo in Haleklind. Rund um das Gebäude, in dem sich die Sieben trafen, mussten Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden sein. In dem Moment, in dem sie auf so einen Sicherheitszauber traf, würde sie gefangen werden. Gefangen oder getötet.
    Eine mit einer Kapuze verhüllte Gestalt beugte sich vor, um der Frau am Kopf des Tisches etwas ins Ohr zu flüstern. Sie drehten sich beide um und blickten Mella direkt an. »Sind Sie sicher, Kamerad Aubertin?«, fragte die Frau am Kopf der Tafel.
    »Ich habe sie einmal bei einem Staatsakt gesehen, Kameradin Ysabeau«, sagte der Mann.
    Die Frau Ysabeau rief: »Sind Sie Culmella Chrysotenchia?«
    Mella schluckte. »Ja, Ma’am«, rief sie zurück.
    »Und diese   … Dame ist die Schwester Ihres Vaters? Aus der

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