Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
Vom Netzwerk:
sich freiwillig, seine Gefangennahme zu riskieren, um dir einen Dienst zu erweisen. Er gibt sich sehr gekränkt.«
    »Hat er Lieutenant Nash von dieser Geschichte überzeugt?«
    »Was glaubst du wohl?«
    Meine Antwort lag in meiner Miene, und wir lachten beide gemeinsam, kurz und grimmig.
    Vater nippte an seinem Brandy und seufzte dann. »Morgen will Nash ihn Mrs. Montagu vorführen, damit sie und ihre Bediensteten einen Blick auf ihn werfen können. Es gibt auch noch einige andere Orte im Landkreis, wohin sie gehen können, wenn sie ihn nicht identifizieren kann. Er besaß keine Kommissionspapiere ...«
    »Also doch eine Hinrichtung.«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    Wir verfielen in Schweigen. Die Stille breitete sich aus und war so allumfassend, dass ich sogar die ferne Küche hören konnte, in der Mrs. Nooth das Ausschütten meines Badewassers überwachte. Im Vergleich dazu war es im Salon recht ruhig; nur Norwood sprach mit leiser Stimme, wobei ich die Worte nicht verstehen konnte.
    »Sucht Nash noch nach mir?«
    Ich hatte offensichtlich die trostlosen Gedanken unterbrochen, die zwischen uns gehangen hatten. »Wie bitte? Ja, ich vermute es. Und am falschen Ort. Wir waren meilenweit von der Stelle entfernt, an der Beldon und Lord James dich nach ihren Angaben gefunden haben. Oh, nun, es wird ihm gut tun. Er braucht die Übung, und wenn er dabei einigen Rebellen Schwierigkeiten bereitet, ist dies umso besser.«
    »Warum hast du dich von ihm getrennt und bist nach Hause gekommen?«
    »Ich vertraute auf das, was du in deiner Nachricht über den Versuch, zu entkommen, geschrieben hattest. Ich dachte mir, dass du dir für den Tag einen Unterschlupf suchen würdest, aber dass du nach Anbruch der Dunkelheit so schnell wie möglich nach Hause kommen würdest. Ich dachte, ich solle hier sein, um zu überprüfen, ob ich Recht hatte, und ich hatte Recht. Aber ich hatte nicht erwartet, dass du dich eingraben würdest, wie ein Dachs in seinem Bau. Sehr einfallsreich, mein Kleiner.«
    »Wohl eher verzweifelt. Ich hätte mir gewünscht, es sei wärmer, aber wenn es tatsächlich wärmer gewesen wäre, hätte ich keinen Schutz gehabt.«
    »Dies bereitete mir auch Sorgen, der Gedanke, dass du dich auf einem offenen Feld befändest, wo jeder über dich stolpern könnte. Da ich weiß, wie du tagsüber aussiehst, fürchtete ich, dass du als tot angesehen werden könntest.
    Es gäbe Missverständnisse, Gerüchte ...«
    »Und ich hätte alle wieder von Neuem beeinflussen müssen.« Ich schauderte.
    »Nein danke.«
    Vater lachte leise.
    Und mir fiel etwas ein. »Meinst du, Nash würde mich mit Knox sprechen lassen?« »Zu welchem Zweck?«
    »Ich würde ganz sicher die Wahrheit aus ihm herausbekommen.«
    Er runzelte eine Weile die Stirn, da er genau wusste, was ich meinte. »Ein Geständnis von ihm würde bedeuten, dass er mit Sicherheit zum Tode verurteilt wäre, Jonathan.«
    »Im Augenblick bin ich der Meinung, dass es ohnehin ausgemachte Sache ist.«
    Ein weiteres Stirnrunzeln. Noch mehr Schweigen. Dann: »Nun gut. Du hast eine Gabe, und du sollst sie nutzen. Lass sie uns nutzen, um die Wahrheit herauszufinden. Außerdem ...«
    Er verstummte. Ich nötigte ihn fortzufahren.
    »Ich hasse es, dies vor mir selbst zuzugeben, aber ich hege Rachegefühle. Wenn es sich bei ihm um einen der Bastarde handelt, die Mrs. Montagu so viele Unannehmlichkeiten bereitet haben, dann möchte ich im Morgengrauen anwesend sein, um ihm selbst den Strick um den Hals zu legen.«
    Vater trank seinen Brandy aus und fragte, ob ich bereit sei, dem Rest des Haushaltes gegenüberzutreten.
    »Nur wenn es keine übertriebene Aufregung gibt. Davon habe ich für Monate genug.«
    Dies konnte er mir nicht garantieren, aber er versicherte mir, ich könne gehen, sobald es mir zu viel sei.
    Dieser zweite Versuch, den anderen zu begegnen, war erfolgreicher. Die blassen, verschwommenen Erscheinungen waren verschwunden. Ihre Gesichter waren wieder Gesichter. Gott sei Dank.
    Elizabeth riss sich von Norwood los und kam herüber, um ihren Arm um mich zu legen. »Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht«, sagte sie zu mir.
    Offensichtlich genügend Sorgen, dass sie in ihrer Erleichterung Mutter ganz vergessen hatte. Ich warf der Dame einen Blick zu, aber diese reagierte überhaupt nicht auf uns. Sie trug ihre übliche freudlose Miene zur Schau, sonst nichts. Nun, ich vermute, dies war einer ihrer irrsinnigen Schimpfkanonaden vorzuziehen. Von diesen hatte sie seit einiger Zeit keine

Weitere Kostenlose Bücher