Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
Vom Netzwerk:
Anzeichen einer Verletzung erkennen, Sir«, sagte er. Sein Verhalten erinnerte mich an die Zeit, als er sich über meinen auf wundersame Weise geheilten Arm gewundert hatte.
    Ich konnte ihn inmitten dieser Menschenmenge nicht davon ablenken.
    »Vielleicht war es nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte.«
    »Doch Ihr Haar ist – war ziemlich blutdurchtränkt. Das muss von einem Schnitt in die Kopfhaut herrühren, und ich kann keinen finden.«
    »Das passt mir gut, Doktor. Mrs. Nooth, dürfte ich Sie um ein wenig Seife und eine Körperbürste bemühen?«
    Es war überhaupt keine Mühe für sie, und ihr geschäftiges und fröhliches Geschwätz schob sich zwischen Beldon und mich und sorgte für Ablenkung, wie ich es beabsichtigt hatte.
    Die beiden ältesten Stallburschen waren auf frischen Pferden losgeschickt worden, um Vater zu suchen. Norwood dachte daran, sich selbst auf den Weg zu machen, aber er kannte die Umgebung nicht so gut wie die Burschen. Sie waren nicht lange fort, denn Vater hatte sich auf dem Rückweg befunden, als sie ihn auf der Straße getroffen hatten. Er war den Rest des Weges zurückgaloppiert und roch noch nach der Winterluft, als er sich seinen Weg in die Küche bahnte, um mich zu begrüßen. Er kniete sich neben die Badewanne, nahm mein Gesicht in die Hände und zog mich an sich, indem er sein Kinn für einen Moment auf meinem Kopf ruhen ließ. Niemand von uns sagte ein Wort. Es schien nicht nötig.
    Dann wich er zurück, sah mich prüfend an und strich mir eine feuchte Strähne aus der Stirn. »Oh, mein Kleiner, was machst du nur?«
    »Es geht mir wirklich gut«, erwiderte ich. Dies hatte ich in letzter Zeit häufig gesagt.
    »Gott sei Dank.« Und dann fügte er mit einem schiefen Lächeln hinzu: »Hast du es satt, dich dauernd zu wiederholen?«
    »Ist das so offensichtlich?«
    »Es ist in Ordnung. Jedoch siehst du völlig erschöpft aus. Ich werde dir meine Fragen stellen, wenn du dazu bereit bist.«
    »Es wird nicht lange dauern«, versprach ich.
    Er sagte zu mir, ich sei ein guter Junge, und wandte sich an Beldon und Norwood, damit sie ihm die Geschichte erzählten, wie sie mich gefunden hatten. Gleichzeitig trieb er die ganze Gesellschaft unauffällig aus der Küche. Jericho blieb zurück. Er war bereits oben gewesen, um mir frische Kleidung zu holen, und beäugte die alte mit kritischem Auge.
    »Da ist Blut auf Ihrem Umhang«, sagte er leise, damit Mrs. Nooth, die auf der anderen Seite der Küche arbeitete, ihn nicht hören konnte.
    »Ja. Dieser mutterlose – nun, er versetzte mir einen harten Schlag. Soweit ich weiß, ergriff er mich beim Zopf und schwang mich geradewegs auf den Sitz des Wagens, wie man einem Huhn den Hals umdreht. Ich habe Glück, dass er mich nicht getötet hat.«
    »Und einen Tag später ist keine Verletzung mehr zu sehen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Dies gehört zu dem, wozu ich geworden bin.« Seine Augen leuchteten kurz auf. »Magie?«
    Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. »Warum nicht?«
    Gebadet, rasiert und anständig gekleidet: Dies sind die Dinge, die uns zu zivilisierten Wesen machen. Ich sah sehr zivilisiert aus, bevor Jericho mir die Erlaubnis erteilte zu gehen.
    Sie warteten alle im Salon. Kusine Anne servierte Tee. Es hätte ein Abend zu Hause wie jeder andere sein können, abgesehen von der Art, wie sie mich anstarrten, mit diesem Unbehagen in ihren Gesichtern. Dies zu sehen, war nicht schön, und ich versuchte, mir eine elegante Art einfallen zu lassen, mich zu entschuldigen, ohne unhöflich zu wirken.
    Vater ersparte mir den Ärger, indem er vortrat. »Komme her, Jonathan, es gibt einiges, was ich dir zu sagen habe. Es besteht kein Anlass, alle anderen zu langweilen. Der Rest von Ihnen möge mit seinen Beschäftigungen fortfahren.«
    Ein Raunen ging durch die Reihen. All ihre Gesichter schienen sich auf eine seltsame Art zu ähneln; sie waren alle verschwommen und ohne Ausdruck, sogar das von Elizabeth. Vater nahm meinen Arm und führte mich in die Bibliothek. Er schloss die Tür.
    Hier war es warm. Ein schönes, großes Feuer loderte, fröhlich wie an Neujahr. Mir war nicht länger kalt, doch die Erinnerung an die Kälte zog mich zum Kamin, wo ich meine Hände an den Flammen wärmte. Die Hitze drang durch meine Haut bis in die Knochen. Vater tauchte von hinten auf und kam her, um sich neben mich zu stellen. Er beobachtete mich.
    »Dies fühlt sich gut an«, sagte ich, mir auf unangenehme Weise seines Blickes bewusst.
    Er machte keine

Weitere Kostenlose Bücher