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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Anbau, welcher als Stall diente. Elizabeth hatte einmal ihren Wunsch erwähnt, ihn vor dem Winter reparieren und ausbessern zu lassen, und sich ein wenig beschwert, als Norwood sie bat, dies noch eine Weile hinauszuschieben. Ich fragte mich, ob sein geiziges Naturell bald zu einer Quelle der Unzufriedenheit für meine Schwester werden würde.
    Sie verfügten über keinerlei Stallknechte, nicht einmal über einen Burschen, der sich um ihre eigenen Tiere kümmerte. Norwood behauptete, dass er es genieße, selbst nach ihnen zu sehen, was ich verstehen konnte, doch ich fand es merkwürdig für einen Mann seiner Stellung, nicht einmal einen einzigen Dienstboten für diese Aufgabe zu besitzen. Jedoch gab es nicht viel Arbeit zu erledigen, da nur zwei Pferde existierten. Er besaß ein Jagdpferd, und Elizabeth hatte ihr Lieblingspferd von zu Hause mitgebracht, Beauty. Bisher hatten sie noch keine Kutsche erworben, nicht dass es in diesen Tagen üblich gewesen wäre, viele davon zu besitzen. Wenn es Sonntag war, schickte Vater einen Mann mit der unseren herüber, der sie zum Kirchgang abholte.
    Ich hatte wieder angefangen zu reiten, um Rolly seine dringend benötigte Bewegung und mir eine Abwechslung zu verschaffen. Dies schloss meinen Wunsch ein, zu vermeiden, beim Herumschweben gesehen zu werden. Ich war dabei zweimal gesehen worden, aber glücklicherweise waren in beiden Fällen die Männer ziemlich betrunken gewesen, und niemand glaubte ihre Geschichte über einen »fliegenden Geist«. Danach wurde ich vorsichtiger.
    Nachdem ich die Zügel von Rolly und Lady Carolines Pferd ergriff, wanderte ich zum Haus zurück, ohne besondere Eile, aber auch nicht willens, Zeit zu verschwenden. Elizabeth hatte bereits gute Nacht gesagt und war nach oben gegangen, so dass nur noch Norwood und seine Schwester am Vordereingang standen. Sie sprachen mit leiser Stimme und schienen eine Übereinkunft getroffen zu haben. Bevor ich nahe genug herankam, um trotz des Lärms durch die Pferde etwas davon zu hören, brachen sie das Gespräch ab und benahmen sich, als ob nichts geschehen sei. Nun, wenn sie es wünschten, würde ich ebenso handeln. Ich half Lady Caroline in ihren Damensattel, schwang mich auf Rolly und verabschiedete mich von Norwood. Er stand im Eingang und sah uns nach, bis wir uns am Ende der Landstraße außer Sicht befanden.
    »Ist zwischen ihnen alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »Ja, durchaus. Er machte sich lediglich Sorgen über meinen Aufenthalt im Freien, aber ich sagte ihm, dass uns nichts zustoßen würde.«
    Es hatte nach mehr ausgesehen als bloße Sorge, aber wenn es so war, dann war sie entschlossen, es für sich zu behalten.
    »Ich hoffe, Sie sind bewaffnet?«, fragte sie.
    »Ich fühle mich unbekleidet ohne diese hier.« Ich berührte den eigens angefertigten Kasten, der an meinem Sattel hing und einen Satz Duellpistolen enthielt, die ich aus einer Laune heraus in London gekauft hatte. Seit meiner Entführung nahm ich sie überallhin mit, geladen und stets zur Hand.
    »Und Sie?«
    Statt der »Muffpistole«, die von einigen Damen bevorzugt wurde, zog sie ein riesiges Exemplar mit Messinglauf hervor, welches von Powell in Dublin hergestellt worden war und in der Lage war, sechs Schüsse am Stück abzufeuern. Es war eine bemerkenswerte Arbeit, und ich hatte die Hoffnung, eines Tages selbst eine solche Waffe erwerben zu können. Ihr besonderer Reiz lag in der Tatsache, dass man nach einer ersten Zündladung nichts weiter zu tun hatte, als nach jedem Schuss den Abzugsbügel zurückzuziehen, den Zylinder zu drehen, den Bügel nach vorne zu schieben, um ihn zu verschließen, und dann wieder zu feuern. Sechs Schüsse auf einmal, ohne nachzuladen. Eine absolut wunderbare Erfindung.
    Nachdem wir uns über unsere Sicherheit durch unsere Waffensammlung vergewissert hatten, gaben wir unseren Pferden voller Zuversicht die Sporen und ritten im langsamen Galopp nach Glenbriar. Es war nicht weit, und mir wurde der Ritt durch ihre angenehme Gesellschaft verkürzt. Fast bevor es mir bewusst wurde, zügelten wir die Pferde vor The Oak. Heute Nacht war ich nur an der Post interessiert und nicht daran, eine Runde Getränke auszugeben oder Zeit mit Molly Audy zu verbringen. Ich würde nur einen Moment brauchen. Seitlich war ein Raum für Damen reserviert, falls Lady Caroline den Wunsch hegte, sich hineinzubegeben, und ich fragte sie danach, doch sie beteuerte, sie sei damit zufrieden, draußen zu warten.
    Ich wurde von einer Menschenmenge

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