Der endlose Tod
durch die Böden des Hauses, um mich in meinem Zimmer wieder zu materialisieren.
Dort wartete Jericho auf mich und zuckte kaum zusammen, als ich erschien. Wir tauschten kummervolle Blicke, dann fragte ich: »Wie war der Tag heute?«
»Recht ruhig. Uns sind die Nahrungsmittel noch nicht ausgegangen, und der kleine Sohn eines unserer Gäste bot einige unerwartete Unterhaltung, indem er aus dem Heuboden stolperte und der Misthaufen außerhalb des Stalls seinen Fall abfing.«
»O Gott.«
»Genau das sagte auch seine Mutter, und noch einiges mehr. Ich bin froh, sagen zu können, dass ihre eigenen Bediensteten sich darum kümmerten, dass er gesäubert wurde. Es kann keine besonders angenehme Aufgabe gewesen sein.«
»Geht es allen anderen gut?«
»O ja. Mr. Barrett kümmert sich darum, dass alle Herren mit genügend Nahrung versorgt werden, wenn sie trinken. So gab es noch keine Zwischenfälle, selbst wenn Politik diskutiert wird. Miss Elizabeth geht es den Umständen entsprechend gut.«
In der vergangenen Woche hatten Elizabeth all die Aufgaben und Planungen in letzter Sekunde schwer zugesetzt. Aber sie hatte ein wahres Talent für Organisation, denn sonst hätte sie es vielleicht nicht bis hierher geschafft.
»Alle haben den ganzen Tag lang nach Ihnen gefragt«, meinte er und ließ mich dadurch wissen, dass ich mich beeilen solle.
Meine beste Kleidung war sorgfältig auf dem Bett ausgebreitet worden, und er hatte die für das Rasieren notwendigen Dinge vorbereitet. Das Wasser dampfte noch immer leicht. Er musste nur Sekunden vor mir hier gewesen sein. Der Mann hatte ein hervorragendes Zeitgefühl. Er rasierte und puderte mich und zog mich an, dass ich einer Königsaudienz hätte beiwohnen können oder sogar der Hochzeit meiner Schwester, und das ohne Eile, sogar in kürzester Zeit. Ich hatte herausgefunden, dass es viel schneller ging, wenn ich nicht mit ihm über die Wahl meiner Kleidung diskutierte, und widersprach auch jetzt nicht.
Er hatte mich sehr gut dressiert.
Als ich erst einmal hinuntergegangen war und der riesigen Anzahl von Gästen meine verspäteten Grüße entboten hatte, fühlte ich mich, als sei ich wieder in London und besuche eine der vielen verschwenderischen Partys der Familie Bolyn. Trotz des Krieges trugen alle Leute ihre beste Kleidung, die entweder für diese Gelegenheit angefertigt oder verschönert worden war, damit sie wie neu aussah.
Molly Audy hatte ein Übermaß an Kundschaft in ihrem legitimen Beruf und kaum Zeit für etwas anderes, selbst wenn dies besser bezahlt wurde. Nach einem unserer Treffen, welches notwendigerweise kürzer ausfiel, fragte ich sie, warum sie sich überhaupt mit der Näherei abgebe, und wurde informiert, dass ihr diese eine große Befriedigung verschaffe. Dies rief eine weitere Befragung meinerseits hervor, indem ich mich erkundigte, ob die beiden Berufe – oder Vergnügungen, wie es schien – entfernt vergleichbar seien, was die Freude daran angehe, und umgehend bekam ich ein Kissen ins Gesicht.
Obwohl sie sich selbst dezent im Hintergrund hielt, war ihre Arbeit heute Abend doch deutlich sichtbar. Ich erkannte viele bei ihr in Auftrag gegebenen Kleidungsstücke an den Rücken (und Hinterteilen) einer großen Anzahl von Herren wieder, hatte ich doch die Stoffe und Kleider in verschiedenen Entwicklungsstufen in ihrem Nähzimmer gesehen. Sie hatten mich zu der Überlegung gebracht, welche von ihnen beide Arten von Mollys Diensten in Anspruch nähmen, und zweifelsohne überlegten sie das Gleiche, als sie sich gegenseitig beäugten. Ich war hiervon ausgenommen, da meine Kleidung in London angefertigt worden war.
Mit Wohlwollen bemerkte ich, dass auch Norwood einen vertraut aussehenden Umhang trug, wenn auch die Weste neu war. Ein Geschenk von Elizabeth. Seine natürliche Sparsamkeit hatte ihn wahrscheinlich dazu gebracht, lieber das zu verwenden, was er besaß, als in eine Vergrößerung seiner Garderobe zu investieren. Auch hatte er vielleicht – wie ich – eine Vorliebe für Londoner Schneiderei. Dies spielte für mich keine Rolle, solange es bedeutete, dass er sich von Molly fern hielt.
Ich grüßte meinen zukünftigen Schwager mit einem leichten Schlag auf den Rücken und war erleichtert zu sehen, dass er nicht im entferntesten betrunken war, auch wenn er für einen Bräutigam recht entspannt schien.
»Haben Sie dies etwa schon einmal gemacht?«, fragte ich ihn, indem ich auf die Hochzeitsfeier deutete.
Er lachte. »Ich weiß nicht, warum alle von
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