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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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aus, aber auch in dem Schwarz kürzlich umgepflügter Erde. Flach gebaute Häuser sah man nur wenige – wie es schien, war Platz hier kostbar, daher das Design der Säulen-Siedlungen. Als die Gruppe jedoch tiefer in dieses unterirdische Idyll vordrang, entdeckte Eldene schließlich doch einige kürzlich errichtete Fertigbauten, in deren Umgebung sich viele Menschen mit unterschiedlichen Tätigkeiten befassten. Auch sie trugen allesamt – wie Lellan und ihre beiden Kameraden – Uniformen in der Farbe alten Flötengrases, und ihre Arbeit drehte sich anscheinend überwiegend um Wartung und Aufstellung von Waffen.
    Am letzten der fünf Tage versammelten sie sich alle in der Flugkabine, während das Schiff auf die Atmosphäre von Masada zubrauste. Auf einem der Submonitore verfolgte Thorn, wie sich die Sprengbolzen von dem Klumpen Asteroidengesteins lösten und die Arme, an denen sie hingen, wieder eingeklappt wurden, bis sie nicht mehr auf dem Monitor zu sehen waren. Ein paar Zündungen der Schubtriebwerke genügten, damit der Felsen scheinbar von der Lyric II aufstieg, obwohl man passender davon gesprochen hätte, dass er nun etwas schneller als das Schilf auf die Atmosphäre zuraste.
    »Was, wenn er Sie zu weit zurücklässt?«, wollte Thorn wissen.
    »Sein Eintrittswinkel ist dergestalt, dass er explodieren und zersplittern wird statt zu verbrennen. Wir bilden dann eines der Trümmerstücke«, erklärte Jarvellis.
    Stanton nahm den Gesprächsfaden auf: »Glauben Sie mir, niemand, der hier zusieht, wird auf die unterschiedlichen Geschwindigkeiten achten. Hier oben bringt es keinen Verdienst, wenn man seinen Vorgesetzten etwas meldet, dessen man nicht ganz sicher ist, und die beste Möglichkeit für die unteren Ränge, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten, besteht darin, nicht aufzufallen.«
    »Ein fataler Mangel an Wachsamkeit«, stellte Thorn fest.
    »Ja, deshalb verfügt der Untergrund inzwischen auch über eine fortschrittlichere Technik als die Theokratie selbst. Seine einzigen Nachteile bestehen in Mannschaftsstärke und Position.« Er rief ein Bild auf eines der Nebendisplays und deutete darauf. Satelliten hingen auf stationären Positionen über dem Bogen des Horizonts, wobei der nächstgelegene einem riesigen, gebogenen Maschinengewehrmagazin unheimlich ähnlich sah. »Die Vorteile, die der Untergrund hat, muss er bald einsetzen, ehe die Theokratie den Bau von etwas abschließt, was mehr Durchschlagskraft hat als das da.« Er deutete auf den Satelliten.
    »Und was ist das?« Thorn deutete mit dem Kopf auf das Display.
    »Ein Lasergeschütz – aber es ist nur gegen die Oberfläche des Planeten wirksam. In den Untergrund kann es nicht durchschlagen.«
    »Und sie bauen gerade etwas, womit sie es können?«
    »Einen fast lichtschnellen Magnetbeschleuniger. Müsste genügend Energie erzeugen, um bis zu den Höhlen in die Erde einzudringen.«
    »Und die Menschen auf der Oberfläche?«
    »Das Ding wird Millionen umbringen, aber die Theokratie schert sich nicht darum – dort unten pflanzen sie sich schnell genug fort.«
    »Falls die ECS davon wüsste – dann würden wir hier richtig Action erleben.«
    Stanton drehte sich um und starrte ihn an. »Die Polis hat gerade hier draußen eine Outlink-Station verloren, angeblich durch Drache. Die Theokratie baut solche Dinger …«, Stanton stach mit dem Finger nach dem Bildschirm, »… angeblich zum Schutz vor Drache. Alles ganz nett und unschuldig; würde die Polis also jetzt mit aller Macht zuschlagen, bekäme sie große Schwierigkeiten mit ihren Mitgliedswelten und erzeugte ein Potenzial für Aufstände innerhalb der eigenen Grenzen. Sie braucht einen verdammt guten Grund, um sich hier einzumischen – zum Beispiel eine offene Rebellion oder einen Hilferuf.«
    »Ich verstehe«, sagte Thorn.
    Die Lyric II vibrierte jetzt; ein paar hundert Meter vor ihr entwickelte der Asteroidenbrocken Kondensstreifen, und kleine Stücke brachen von ihm weg. Weiter voraus füllte der Planet den Bildschirm. Thorn blickte zu Jarvellis' Profil hinüber, während sie das Schiff aus dem Kondensstreifen steuerte und unter den Brocken setzte. Sie wirkte verzückt und glücklich – das war ihr Leben.
    »Etwa zwei Minuten noch. Die Belastungsanzeigen sind weit oben«, sagte sie.
    Thorn warf einen beunruhigten Blick auf Stanton.
    »Auf dem Asteroiden«, erklärte der Söldner lakonisch. »Wir haben dort einen Sensor platziert.«
    Der Brocken glühte jetzt, und wie bei einem

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