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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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wieder dem näher kommenden Fahrzeug entgegen; verdutzt verfolgte sie, wie eine der Echsenkreaturen hinterherrannte und an Bord sprang, ohne anzugreifen oder angegriffen zu werden. Wie es schien, gab es einige Dinge, von denen sie erst noch erfahren musste.
    Als das Fahrzeug weiter heran war, sah Lellan weitere dieser Kreaturen aus der sie umgebenden Vegetation zum Vorschein kommen und daneben herlaufen. Obwohl sie keine Spur von Aggression gegen die Insassen des Fahrzeugs zeigten und auch Rom und Rem die Kreaturen nicht als Gefahr zu betrachten schienen, wandte sich Lellan an Carl. »Bring uns ein paar Meter weit hoch.«
    Carl tat wie geheißen, offensichtlich froh darüber, außer Reichweite zu gelangen.
    »Was ist los, Fethan?«, rief Lellan, als die seltsame Prozession schließlich den Erdwall erreicht hatte.
    »Stets das Unerwartete!«, rief der alte Cyborg herauf.
    Wie um das zu unterstreichen, wurde der Abend einen Augenblick lang heller als der Tag; dann zerplatzte die ganze Ebene in Feuer und Explosionen. Während noch Nachbilder über Lellans Netzhäute liefen, sah sie, wie sich Cormac mit der Echsenkreatur im Wagen besprach. Anschließend wandte sich die Kreatur an ihre um das Fahrzeug versammelten Artgenossen, und einen Augenblick später verschwanden diese in der Vegetation ringsherum.
    Dann versank alles im Chaos, als sie vor dem Höllenfeuer flüchteten, mit dem die Occam Razor die Landschaft überzog.
    »Ist es das?«, fragte die Frau, die er für Lellan hielt und gerade die Maske absetzte, während sie alle sich in die Arbeiterbaracken drängten. »Fängt es damit an?«
    Cormac nahm müde die eigene Maske ab und überlegte, ob er ihr sagen sollte, dass es mit Skellors Ankunft in diesem Sonnensystem angefangen hatte, aber was hätte ihr diese Information genützt?
    »Ich denke, Skellor hat gerade erkannt, wer die Armee der Theokratie da draußen angreift«, sagte er.
    »Und wer ist das?« Lellan musterte Narbengesicht argwöhnisch.
    »Drachenmänner«, sagte Cormac und blickte ebenfalls den Drachenmann an. »Draches Kinder, wenn Sie so wollen.« Jetzt erst konnte er sehen, wie sie den Griff um das Impulsgewehr lockerte, das sie bislang nur scheinbar lässig gehalten hatte. Cormac fand, dass sie wohl ein gewisses Vertrauen in Draches Absichten hatte, weil er für die Vernichtung der Lasersatelliten verantwortlich war. Jetzt hatte Cormac nicht die Zeit, um ihr die Illusionen zu rauben.
    »Dieser Skellor greift sie an? Warum genau sie … und warum jetzt?«
    Cormac glaubte, die Antwort darauf zu kennen, obwohl sie ihm nicht gefiel. »Weil Drache zu denen gehörte, die Skellor hier zum Schweigen bringen möchte, und, denke ich, weil ich diese Gegend gerade verlassen habe, und außerdem, weil er gern Dinge zerstört.«
    »Er möchte Sie also nicht auch umbringen?«, warf Carl ein, der neben dem elektrischen Heizgerät hockte.
    Cormac sah ihn an. »Das liegt an ähnlichen Gründen, wie die Theokratie sie hat, um Ihre Anführerin lieber lebendig zu fangen.« Er deutete auf Lellan, die zusammenzuckte, als ihr klar wurde, was er damit meinte. Cormac drehte sich zu Narbengesicht um. »Was geschieht jetzt gerade da draußen?«
    Der Drachenmann hob eine Klaue und schloss sie langsam, als zerdrückte er etwas. »Viele sterben, aber wir verteilen uns und wir verstecken uns.«
    Cormac nickte vor sich hin – im letzten Augenblick hatte er da draußen miterlebt, wie sich einige dieser Kreaturen in den Boden eingruben. Skellor versengte die Gegend vielleicht mit Laserangriffen, aber er musste schon jeden einzelnen Quadratmeter bis in ansehnliche Tiefe einäschern, um jeden einzelnen Drachenmann zu töten. Cormac versuchte, sich nicht zu sehr in die Idee zu verlieben, dass Skellor diesen Völkermord verübte und damit der Polis künftige Kopfschmerzen ersparte. Bislang waren die Drachenmänner höchst hilfreich gewesen und hatten keinerlei bedeutsame Verbrechen verübt.
    »Sie hören alle auf dich«, sagte er zu Narbengesicht. »Du stehst in irgendeiner Verbindung mit ihnen.« Er bemerkte, wie Mika aufmerksam wurde, die ein Stück neben ihm stand. »Hat Drache dich deshalb Kadmus genannt?«
    »Sie sind mein Volk«, antwortete Narbengesicht, und fast schwang eine Spur Stolz in seinem Tonfall mit.
    Cormac nickte. »Dann musst du bei ihnen bleiben.« Er wandte sich Mika zu. »Behalten Sie sie weiter im Auge und erstatten Meldung?«
    Mika nickte eifrig und wandte sich Gant zu. Kommentarlos nahm dieser die Tasche von der

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