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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Zerreißen der Decke hatten die hinteren Türen des Hangars geöffnet. Neben seiner Mutter war Apis einer der Ersten, die sie erreichten.
    »Soldaten«, sagte er, nachdem er den Kopf durch die Lücke gesteckt und uniformierte Menschen gesehen hatte, die durch den Korridor halb liefen und sich halb an den dort in gleichmäßigen Abständen montierten Handgriffen entlangzogen. Er drehte sich zu seiner Mutter um und sagte: »Sie haben keine Gravoplatten da draußen.«
    »Primitiv«, fand sie, während sich weitere Outlinker hinter ihnen herandrängten. Sie alle drehten sich um und blickten aufwärts, als sich ein weiteres Pseudopodium durch den Riss schlängelte. Das Schiff erzitterte aufs Neue; auf dem Korridor blinkten jetzt die Notlampen. Apis warf wieder einen prüfenden Blick nach draußen und sah den letzten Soldaten hinter einer Biegung verschwinden. Erneut ruckte das Schiff, und Menschen schwebten zur aufgebrochenen Decke hinauf, verfolgt von Draches blauen Augen.
    »Wir können hier hinaus!«, schrie Apis und zog sich auf den Korridor.
    »Nein, noch nicht!«, schrie seine Mutter, zu spät jedoch.
    Apis war schon auf halbem Weg zur Biegung, als die anderen ihm allmählich folgten. Seine Mutter holte ihn vor der Menge ein. Die meisten erreichten ihn gar nicht. Auf einer Seite verzerrte sich etwas und zerbrach, Feuer spuckte daraus hervor – Flammen, die wie Nebelschichten in der Luft hingen, ohne eine Schwerkraft, die ihnen Form verliehen hätte. Apis hörte Menschen kreischen, sah Gestalten …
    »Komm weiter!« Die Mutter packte ihn an der Schulter und zog ihn mit. In Begleitung anderer erreichten sie einen Seitenschacht, der sich durch das Schiff zog. Uniformierte schwebten darin und stießen sich nach oben ab, nahmen Kurs auf einen Ausgang weit über ihnen.
    »Sie sind bestimmt unterwegs zu Beibooten, um damit zu fliehen«, sagte sie. Sie stießen sich jetzt selbst im Schacht nach oben ab und folgten den Uniformierten. Niemand nahm Notiz von ihnen. Entsetzen hatte sich zu einem Geschmack in der Luft entwickelt. Das Vakuum konnte sie alle jetzt in jedem Augenblick verschlingen. Der Ausgang öffnete sich zu einem weiteren Korridor, der zu einer Luftschleuse führte. Apis und seine Mutter folgten den Uniformierten hindurch. Drei weitere Personen, ebenfalls in Uniform, folgten wiederum ihnen, ehe eine saugende Explosion ertönte und die Luftschleuse plötzlich zuknallte. Eine Person gelangte noch halb durch die Luke, konnte sie damit aber nicht hindern, sich zu schließen.
    Der Rumpf des Landungsboots dröhnte, als sich die Halteklammern öffneten, und alles verwandelte sich in frei schwebendes Chaos, als das Boot vom Mutterschiff wegstürzte. Befehle wurden gebrüllt, und Soldaten zogen sich auf die Sitze herunter und schnallten sich an. Apis und seine Mutter taten das Gleiche, und erst jetzt, als sich das Boot vom Schiff entfernte, galten ihnen einige seltsame Blicke. Apis erwiderte die Blicke und nahm dabei die Soldaten genauer in Augenschein, die verschiedenen Uniformen – in manchen Fällen gar keine, in anderen Fällen blutgetränkte. Weiter vorn schwebte eine Art Befehlshaber zwischen der Passagierzone und dem Cockpit und nahm die Kabine in Augenschein. Hinter ihm saßen Pilot und Navigator an der Steuerung, und durch die geschwungene Kettenglasscheibe vor ihnen sah man die Stecknadelköpfe von Sternen leuchten und gelegentlich ein Wrackteil vorbeitrudeln. Apis streckte sich nach oben, um einen Blick auf die Kamerabildschirme unter der Frontscheibe zu ergattern, wo andere Bilder zu sehen waren. Er sah Feuer und die kaum noch erkennbaren Umrisse des Schiffes, das angeblich gekommen war, um sie von Miranda zu retten, sowie ein chaotisches Gewirr aus Pseudopodien und den Mond mit den dunklen Schuppen, der Drache war. Als der Befehlshaber den Blick auf ihn und seine Mutter richtete, schob er sich wieder auf den Sitz herunter.
    »Fesseln Sie diese beiden«, sagte der Mann und deutete auf sie. Köpfe wurden in ihre Richtung gedreht, und Soldaten näherten sich ihnen mit Plastikfesseln, um sie an Händen und Füßen zu binden.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Apis' Mutter. »Wir können Ihnen nicht wehtun. Wir haben gar nicht die Kraft …«
    Ein Soldat schlug ihr ins Gesicht, um sie zum Schweigen zu bringen. Ein an normale Schwerkraft angepasster Mensch hätte diesen Schlag leicht verkraftet, aber Apis Mutter verlor dadurch das Bewusstsein. Der Soldat starrte sie überrascht an und drehte sich dann zu

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