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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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eines fernen Sturms über dem Meer.
    Mistkerl!
    »Also«, sagte Brom, »sehen wir zu, dass wir in Fahrt kommen. Die ECS wird bald hier herumschwärmen wie Würmer auf Scheiße.«
    »Bringen Sie ihn gleich um?«, wollte der Diakon wissen.
    »Oh nein, er hat viel zu viele Informationen in diesem prima Kopf, um ihn mit so wenig Eleganz zu knacken. Bringen Sie Mr. Thorn in seine Unterkunft, Ternan.«
    Während sie ihn stolpernd übers Deck schleppten, spürte Thorn die Vibrationen der anspringenden Maschinen, und ehe man ihn in den Rumpf des Schiffes führte, sah er, dass es bereits Fahrt aufgenommen hatte. Die Zelle, in die man ihn warf, war ein Keramalkasten, der nur einen Stuhl und einen Tisch enthielt. Auf dem Tisch lag die verchromte Panzerschale eines kleinen Automatikdoks. Rein zum Vergnügen rammte Lutz Thorn dreimal die Faust ins Gesicht und brach ihm dabei Zähne und Nase. Thorn hätte sich gern verteidigt, wenn schon nicht mit Schlägen, dann wenigstens mit Worten. Er konnte jedoch nicht mehr tun, als am Boden zu liegen und zu bluten, während Lutz den Automatikdok an sich nahm.
    »Wissen Sie, mit diesen Dingern kann man einige echt scheußliche Sachen anstellen«, sagte er. »Ich möchte es Ihnen mal erklären: Ich stelle es so ein, dass es Ihnen ohne Nervenblockade dieses Funkfeuer aus dem Becken schneidet. Aber machen Sie sich keine Sorgen, ich stelle es auch so ein, dass Ihnen die nötigen Medikamente injiziert werden, um eine Ohnmacht durch den Schock zu verhindern.«
    Einen Augenblick später ragte Lutz über Thorn auf und zeigte ihm den Dok. Das Ding ähnelte von Größe und Form einem stromlinienförmigen Radfahrerhelm, und aus seiner Position erblickte Thorn vor allem die verchromten Greifer und die Ansammlung chirurgischer Instrumente an der Unterseite. Mit grausamem Lächeln stellte Lutz das Gerät neben Thorn auf den Boden und trat zurück. Sofort trippelte der Dok auf sein Opfer zu und schnitt ihm ein Loch ins Hosenbein. Thorn spürte den leichten Zug, und dann schnitt ihm der Apparat ins Fleisch; der Schmerz erreichte Thorn jedoch erst, als eine Sonde eingeführt wurde. Er schloss die Augen und unterdrückte jeden Gesichtsausdruck – er war nicht bereit, Lutz diese Befriedigung zu gönnen. Bald verspürte er eine summende Schwingung, als der Dok sich ins Becken bohrte. Die Schmerzen wurden einen Augenblick lang unglaublich stark, und Thorn spürte, dass er jederzeit ungewollt aufschreien konnte, aber dann wurde es wieder besser, als erst ein Knochenschweißer lostrommelte und nach dem Rückzug der Sonde dann ein Zellschweißer.
    Thorn öffnete schließlich die Augen und sah, wie sich Ternan über ihn beugte. Sie betrachtete etwas Blutiges, das sie zwischen Zeigefinger und Daumen hielt. Sie wandte sich an Lutz. »Geh und wirf das über Bord.«
    Einen Moment lang hatte es den Anschein, als wollte er sich widersetzen, aber dann nahm er den Signalsender und verließ den Raum.
    Ternan wandte sich nun erneut Thorn zu. »Wissen Sie, wir hätten auch mit einer Emulation von Ihnen arbeiten und dieses Ding darin einbauen können.« Sie deutete mit dem Daumen zu der Tür, durch die Lutz verschwunden war. »Die ECS hätte dann etwas länger gebraucht, um eine genetische Probe zu nehmen und dadurch zu entdecken, dass sie es nicht mehr mit Ihnen zu tun hatte. Wir haben unsere eigene Kontrolle sehr schnell vorgenommen.«
    Thorn starrte sie verwirrt an.
    »Wir haben Leute auf dieser Forschungsfarm, wissen Sie, und einer brachte uns eine Probe von Spaders so genannter Leiche.« Sie lächelte höhnisch. »Ich denke, es war ein Ohr.«
    Thorn brachte ein Grunzen hervor, als ihm alles klar wurde.
    »Stellen Sie sich mal unsere Verblüffung vor«, fuhr sie fort, »als wir entdeckten, dass Sie eine Synthofleisch-Emulation erschossen hatten – nicht lebendiger als ein Armbandcom.«
    Mit diesen Worten verließ sie die Zelle und verschloss die Tür hinter sich.
    Apis krümmte sich förmlich vor Entsetzen, als er sah, was er getan hatte, aber er gestattete sich nicht zu weinen. Das Landungsboot war voller aufgeblähter Leichen, die im Nebel ihrer eigenen verdampfenden Körperflüssigkeiten schwebten. Er betrachtete diese menschlichen Wracks nur einen Moment lang, ehe er sich eine der Leichen aussuchte, sie zur Luftschleuse zerrte und hinaus in den Weltraum stieß. Eine wahrhaft Grauen erregende Menge trudelte vom Schiff weg, bevor er schließlich seine Mutter hereinholte und die Schleusenluken dicht machte.
    Es schien

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