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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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wieder dem Bildschirm zu, außer Mika, die an irgendwelchen Geräten in der Brusttasche ihres Overalls herumfummelte und Narbengesicht grüblerisch musterte. Zweifellos stand dem Drachenmann eine weitere Batterie von Tests bevor, und Mika konnte von Glück sagen, dass ihm das nichts auszumachen schien.
    »Was ergibt eine Tiefenabtastung der unbeschädigten Bereiche?«, fragte Cormac.
    Tomalons Augen wurden wieder trüb, und er antwortete in nachdenklichem Ton.
    »Da sind Lebenszeichen, aber ich kann nicht feststellen, ob sie normal sind oder nicht.«
    »Die Temperatur gäbe einen guten Hinweis«, schlug Mika vor.
    »Schwankt zwischen zwanzig und dreißig Grad Celsius, bei nominell zweiundzwanzig einen Meter unter der Haut«, sagte Tomalon.
    »Ich denke, er ist nicht tot oder erst kürzlich verschieden«, sagte Mika, nachdem sie Zahlen auf ihrem Laptop überprüft hatte. »Er brauchte einige Zeit, um abzukühlen, da er gut isoliert ist. Wäre er jedoch kurz nach seinem Angriff auf das Schiff von Masada gestorben, müsste die Temperatur inzwischen ein ganzes Stück unter zwanzig GradHegen.«
    »Senden Sie ihm ein Funksignal auf allen Bändern. Sehen wir mal, ob er reagiert«, sagte Cormac.
    »Ist das eine gute Idee?«, fragte Gant, der immer noch verdrossen auf den Bildschirm starrte. »Wäre es nicht besser, eine Rakete hineinzujagen und weiterzufahren?«
    Cormac hatte das bereits in Erwägung gezogen, aber hier gab es noch manches zu lernen, und nicht mal eine voll einsatzfähige Drachenkugel wäre ein großes Problem für die Occam Razor gewesen.
    »Wir lernen hier noch was«, sagte er deshalb schlicht.
    »Anstieg der Temperatur in einer Lappenstruktur seines Zentrums«, meldete Tomalon.
    »Das Gehirn«, erläuterte Mika.
    »Ich rede mit ihm«, sagte Cormac. »Übertragen Sie meine Stimme.« Tomalon nickte ihm zu, und Cormac fuhr fort: »Drache, hier spricht Ian Cormac. Bitte antworte.«
    Auf dem Bildschirm wurden Zeichen von Bewegung erkennbar. Tomalon rief eine weitere Darstellung auf, diesmal von dicht an der Schadenszone: Pseudopodien brachen aus einer schuppigen Fleischfläche heraus, und blaue Augen richteten den Blick auf die Occam Razor.
    »Cormac«, sagte Drache – und das war alles, was er für eine längere Zeitspanne mitzuteilen hatte.
    »Drache?«
    »Ich … höre dir zu … bringst du mich jetzt um?«
    »Nicht, solange du es nicht willst.«
    »Rache!«
    »Wofür?«
    »Die Triebwerke …«
    »Was ist mit den Triebwerken?«
    »Sie haben sie eingeschaltet.«
    »Wurdest du auf diese Weise verletzt?«
    Stille.
    Cormac fragte: »Können wir dir irgendwie helfen?«
    Stille.
    »Drache, warum hast du das Schiff von Masada angegriffen?«
    »Rache!«
    »Erkläre das bitte.«
    »Hilfst du mir?«
    »Falls ich kann.«
    »Sie haben es gegen die Station eingesetzt.«
    »Station Miranda?«
    Stille.
    »Sprichst du vom Myzelium?«
    »Sie haben es gegen die Station eingesetzt.«
    »Hattest du es ihnen geliefert?«
    »Ja.«
    Cormac blickte sich überrascht zu den anderen um. Mit einer so offenen Antwort hatte er nicht gerechnet. Drache war die Antithese zu Mika: während es ihr widerstrebte, Fragen zu stellen, widerstrebte es ihm, sie zu beantworten.
    »Warum hattest du es ihnen geliefert?«
    Stille.
    »Was hatten sie dir denn gesagt, wie sie es nutzen wollten?«
    »Um Runcibles auf Masada zu verhindern.«
    »Du hast also ihr Schiff angegriffen, weil sie das Myzelium nicht für den versprochenen Zweck einsetzten? Möchtest du das sagen?«
    »Haben mich beschuldigt! Rache!«
    Cormac warf Tomalon einen Blick zu und machte mit derHandkante eine Schnittbewegung.
    »Leitung unterbrochen«, sagte der Kommandant.
    »Was für eine Ladung Mist«, fand Cormac. Er sah die Übrigen an. »Was denkt ihr?«
    »Es könnte stimmen«, sagte Mika. »Das hier ist nicht dieselbe Kugel, die Sie auf Samarkand vernichtet haben. Sie sind nicht unbedingt alle feindselig. Womöglich ist diese Gegend sein Versteck, und er hielt die Masadaner für Bundesgenossen.«
    Cormac äußerte sich dazu nicht. Mika hatte eigene Gründe, warum sie Drache so freundlich betrachtete, wie er ihm feindselig gegenüberstand. Er sah Cento und Aiden an.
    Aiden sagte: »Es wäre interessant zu erfahren, was Drache als Gegenleistung für das Myzelium versprochen wurde – und ob er es erhalten hat.«
    »Ja.« Cormac nickte beifällig. Klares Denken ist ein Denken, das unbedingt getrennt bleibt von Drüsen und dem übrigen Drumherum des Menschseins. Er wandte sich

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