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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Huma – jeder Einzelne von ihnen ein Golem.
    Jarvellis sagte: »Ich denke, du unterstellst ihnen einfach zu viel Verschlagenheit – wenn man über Schiffe verfügt, die Planeten verwüsten können, braucht man nicht verschlagen zu sein, sondern nur darauf achten, dass man nichts zertrampelt, was man lieber bewahrt sehen möchte … ah, da kommen diese beiden Charmeure, Lons und Alvor.«
    Stanton blickte den beiden Männern entgegen, die sich ihnen näherten. Was immer man über ihren Charme oder Sonstiges sagen konnte, er wusste, dass sie durch und durch Profis waren. Wie er es verstand, war Dreyden nach seinem Schwindel erregenden Aufstieg klar geworden, wie tief er fallen konnte, und wurde ein bisschen nervös, was die Möglichkeit einer Intervention durch die Polis anbetraf; deshalb bemühte er sich, gegen den Waffenhandel vorzugehen. Diese beiden Männer wahrten das zerbrechliche Gleichgewicht, Dreydens oft idiotischen Einmischungen zum Trotz: sie ließen genügend Waffen zu den Separatisten durch, um zu verhindern, dass diese Elysium aufsKorn nahmen, hielten aber die entsprechenden Mengen in einem ausreichend engen Rahmen, um drastische Gegenmaßnahmen der ECS zu verhindern.
    »Schön, Sie zu sehen«, sagte er zu Lons, der immer ein paar Schritte hinter Alvor blieb und den schweigsamen Gorilla gab – eine Position, die andere zu der irrigen Annahme verleitete, dass er Alvor untergeordnet und weniger intelligent war. Stanton wusste hingegen, dass sie die gleiche Stellung unter Dreyden einnahmen und, falls überhaupt ein Unterschied bestand, Lons der Scharfsinnigere von den beiden war. Lons nickte, und Stanton wandte sich Alvor zu, der immer das Reden übernahm.
    »Alvor«, sagte er.
    »Schön, Sie zu sehen, John Stanton. Und wie immer ist es eine Freude, dich zu sehen, Kapitän Jarvellis«, sagte Alvor und zeigte sein Chromlächeln.
    »Ich kann nicht behaupten, dass die Freude auf meiner Seite liegt«, entgegnete Jarvellis. »Aber ich denke, das weißt du schon.«
    Stanton wusste, dass eine gemeinsame Vergangenheit diese beiden verband, aber dass es nicht Hass war, was sie trennte, sondern eher eine Art trägen Zankens. Wäre es Hass gewesen, dann hätte Stanton Wert darauf gelegt, den Grund zu erfahren, und dann hätte er Alvor vermutlich umbringen müssen.
    »Ist meine Ladung bereit?«, fragte Jarvellis.
    »Natürlich. Das Hauptpaket kann sofort verladen werden.« Alvor warf einen bedeutungsvollen Blick auf Stantons Aktentasche. »Und die beiden Zusatzposten sind bei Dreyden, der Ihnen gern seine Gastfreundschaft erweisen möchte.«
    Als Stanton sah, was Jarvellis für ein Gesicht machte, überlegte er, ob er ihr vorschlagen sollte, im Schiff zu bleiben, aber er wusste, dass sie das abgelehnt hätte.
    »Dann akzeptieren wir«, sagte er.
    Alvor lächelte erneut und legte in einer etwas feminin wirkenden Geste den Zeigefinger an den Verstärker. »Und damit ist Ihre Hauptfracht unterwegs. Benötigen wir Schlosscodes?«, wollte er wissen.
    »Lyric kümmert sich darum«, sagte Jarvellis.
    Alvor und Lons drehten sich um, und zu viert ging es durch den Hangar.
    »Oh ja, du hast ja eine KI an Bord«, sagte Alvor. »Traust du ihr?«
    »Mehr, als ich dir je trauen würde«, erwiderte Jarvellis.
    »Das ist nett«, fand Alvor, als sie den Hangar verließen.
    »Ich sterbe.«
    Cormac war allein in seiner Kabine, als Drache ihm diese Mitteilung machte. Cormac lag auf dem Bett und kommunizierte über die Sub-KI mit der Kreatur. Zweifellos hörte Tomalon mit, aber dagegen konnte Cormac nicht viel unternehmen, und er wollte es auch nicht.
    »Gibt es keine Möglichkeit, wie wir dir helfen können?«
    Stille.
    »Wir haben eine sehr gute Xenobiologin an Bord und verfügen über die besten biowissenschaftlichen Einrichtungen.« Cormac hielt dieses Angebot selbst für ein bisschen albern. Irgendein Verband von einem Viertel Kilometer Breite vorrätig? Und wie wäre es mit vierzigtausend Litern Unibiotikum?
    »Warum solltet ihr mir helfen wollen?«
    »Warum nicht?«
    »Du bist den Auftragsmördern entkommen.«
    Ah.
    »Also warst du es, nicht die andere Kugel, die ich auf Samarkand getötet habe – oder eine der übrigen beiden?«
    »Sie sind weit von hier entfernt.«
    »Hast du es mit Hilfe der Masadaner organisiert?«
    Stille.
    »Wie lange noch, bis du stirbst?«
    »Ich nehme erst noch Rache.«
    »Worauf wartest du dann?«
    »Bring mich dorthin.«
    Cormac grübelte darüber nach. »Du hast die Fähigkeit zu interstellarem

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