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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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fällen.
    »KI … Occam, hier spricht Asselis Mika. Ich melde eine Störung in Kälteschlafraum eins.« Als das Interkom in der Instrumentenkonsole nicht reagierte, rannte sie auf den Korridor hinaus und probierte das dortige Interkom.
    »Kälteschlafraum eins hat keine Störung«, informierte eine Sub-KI des Schiffsgehirns sie.
    »Die dort kürzlich in einen Kältesarg gelegte Outlinker-Frau ist tot«, erwiderte Mika und versuchte zu verhindern, dass ihre Stimmlage ins Schrille stieg.
    »Das Kontrollsignal der Systemfunktionen ist optimal. In Kälteschlafraum eins liegt kein Problem vor«, wiederholte die Sub-KI in einem etwas verärgerten Tonfall. Obwohl nur eine Sub-KI, gefiel es ihr scheinbar nicht, Idioten auf das Offenkundige hinweisen zu müssen.
    »Ich schlage vor, dass du eine Drohne herschickst, und zwar verdammt noch mal so schnell, wie du irgend kannst, denn ich halte Leichenstarre und postmortale Verfärbung selbst bei einer Person im Kälteschlaf nicht für besonders gesunde Symptome! Außerdem stehe ich zurzeit auf dem Korridor, da der Interkom im Kälteschlafraum nicht funktioniert.«
    »Das Kontrollsignal für die Komverbindung ist optimal. Der Interkom in Kälteschlafraum eins hat keine Störung. Asselis Mika, benötigen Sie medizinischen Beistand?«
    »Ich möchte eine direkte Verbindung zu Tomalon oder Occam selbst haben«, verlangte Mika.
    »Sie haben ein Problem«, stellte Tomalons Stimme sofort fest. »Occam bereitet sich auf eine umfassende Diagnose vor, und ich habe Aiden und Cento losgeschickt, um Sie zu unterstützen.«
    »Gut«, sagte Mika. »Ich muss jetzt wieder hineingehen und die übrigen Särge überprüfen.«
    »Falls Sie das tun«, sagte der Kommandant, »benutzen Sie nicht Ihre Konsole, da sie womöglich infiziert ist.«
    »Sie gehen von einem Computervirus aus«, stellte Mika fest.
    »Einem Virus oder Wurm, was auch immer. Die Steuerung der Kälteschlafkammern enthält zu viele Sicherungs-Backups, als dass hier etwas anderes vorliegen könnte als eine absichtliche Sabotage der Programme.«
    »Mord«, murmelte Mika, kehrte in den Raum zurück und fragte sich dabei schon, wie so viele, die ihr Bestes für einen Patienten getan hatten und dabei gescheitert waren: Wie sage ich es nur ihrem Sohn? Und niemand war da, der ihr diese Frage beantworten konnte, hätte sie überhaupt gewagt, sie zu stellen.
    Jedes einzelne Kom-Gerät heulte, ob es nun an einer Wand montiert war oder in einen Armbandcom oder den Kopf eines Golems eingebaut. Cormac verließ seine Kabine und rannte los. Auf halbem Weg den Flur entlang spürte er einen Ruck durch den Körper, als er über eine Gravoplatte mit schwankender Leistung lief. Er stoppte sofort, ging dann zu einem nahen Griff an der Wand und hielt sich daran fest.
    »Tomalon? Occam?«
    Aus dem Armbandcom drang ein Laut, der ein Störgeräusch hätte sein können, aber doch eher an ein gleichmäßiges Klagen erinnerte.
    »Aiden? Cento?«
    »Online«, erfolgte die Zwillingsantwort.
    »Was geht vor?«, wollte er wissen.
    »Alle Personen im Kälteschlafraum eins sind tot«, antwortete Aiden klipp und klar.
    »Oh Gott, nein …!«, mischte sich Tomalon ein; seine Stimme wurde erst hörbar und verklang dann wieder. Nichts Nützliches aus dieser Quelle.
    »Aiden, kehren Sie mit Mika auf die Krankenstation zurück. Ich empfehle Ihnen, die Schachtleitern zu benutzen, da die Schwebeschächte womöglich nicht richtig funktionieren. Wissen wir, wer außer uns noch nicht in den Kälteschlaf gegangen ist?«
    »Niemand sonst«, antwortete der Golem.
    »Okay.« Cormac brach ab, wollte nicht zu stark darauf eingehen, was das womöglich bedeutete. »Ist Gant noch in der Sicherheitszone?«, fragte er dann.
    »Das ist er.«
    »Und immer noch keine Reaktion von dort?«
    »Keine.«
    »Okay, da liegt wohl eine Quelle unserer Schwierigkeiten. Cento, ich möchte, dass Sie dort zu mir stoßen.«
    »Wird gemacht«, versetzte Cento. Dann setzte er hinzu: »Wir haben noch eine wahrscheinliche Quelle.«
    »Ja«, bestätigte Cormac und dachte an die Millionen Tonnen von Außerirdischem, die draußen am Schiff hingen. »Aber würde Drache aus einer so verwundbaren Position heraus angreifen? Er weiß, dass die Occam ihn innerhalb weniger Sekunden in Weltraumasche verwandeln könnte, und außerdem sind sowieso alle Systeme auf der dortigen Schiffsseite isoliert.« Er glaubte nicht, dass diese Vorfälle mit dem Außerirdischen zu tun hatten – also lag es an etwas

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