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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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…“
    „Farce?“
    „Das einzige, was mir auf die Schnelle eingefallen ist. Es muss in den Augen der anderen doch ziemlich merkwürdig erscheinen, wenn wir uns nach gerade mal drei Monaten dazu entscheiden“, verteidigte er sich kleinlaut. Er versuchte zu lächeln, sie dagegen bedachte ihn mit einem hitzigen Blick, sodass er besser darauf verzichtete. „Niemand würde im einundzwanzigsten Jahrhundert annehmen, ich würde dich deiner Herkunft oder deines Geldes wegen heiraten.“
    „Danke “, murmelte sie. „Danke, dass du mich daran erinnerst, nichts zu haben, was mich für einen Mann wie dich empfehlen könnte.“
    „Herrgott nochmal, musst du mich ständig falsch verstehen? Ich meinte nicht …“
    „Ich weiß, was du gemeint hast , Manuel. Aber sei beruhigt, ich werde niemals vergessen, wer ich bin und woher ich komme. Denn genau das ist einer der Gründe, weswegen ich dich nicht heiraten kann.“
    Manuel fluchte innerlich und bedauerte seine Worte. Er hatte nicht beabsic htigt, ihren Stolz zu verletzen. „Es tut mir leid, wenn ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt habe. Das ändert allerdings nichts …“
    Sie wich einen Schritt zurück, als er auf sie zukam und die Hand nach ihr ausstreckte, bis ein Tisch ihren weiteren Rückzug vereitelte.
    „Ich dachte, du wüsstest, dass zu einer Heirat immer noch zwei gehören. “
    Besorgt fühlte er, wie leblos ihre Finger in seiner Hand lagen. Er drückte sie sanft und hoffte, sie würde seinen Händedruck erwidern.
    „Und ich dachte, du wüsstest, dass ich mich für dich entschieden habe.“
    „Du anmaßender Ba…“ Für den Bruchteil einer Sekunde kam sie ins Stolpern, bevor sie sich von ihrem Zorn aus der Fassung bringen ließ und ihn anfuhr: „Du … du … unerträglich halsstarriger, rücksichtsloser … riesenhafter …“ Sie unterstrich jedes ihrer Worte mit einem kräftigen Piekser ihres Zeigefingers gegen seine Brust und drängte ihn bis zur Wand zurück.
    „… blasierter und dickköpfiger Ire “, vollendete er ihren Satz und imitierte dabei ihren leichten, französischen Akzent derart perfekt, dass sie gemeinschaftliches Kichern aller anwesenden Clausings hinter ihrem Rücken vernahm. Trotz ihrer Verärgerung musste sie ebenfalls schmunzeln.
    „Du hast Recht, genau das bist du.“
    „Du beschimpfst mich also? Mmmh, das solltest du vielleicht besser sein lassen.“
    Von s einen nächsten Worten verstand sie kaum die Hälfte, weil er plötzlich Gälisch redete. „ Go n-ithe an cat thú is go n-ithe an diabhal an cat. ”
    Offenbar war sie die e inzig Ahnungslose, denn grölendes Lachen ließ sie zusammenfahren. Ena und Shawn knufften sich gegenseitig in die Seite, flüsterten sich etwas ins Ohr und gackerten vergnügt, woran nicht einmal der scharfe Blick von Damien, welchen er den Kindern zuwarf, etwas änderte. Kichernd verdrückten sie eine zweite Portion Pudding, bis Susanne ihnen vorschlug, sich auf dem Spielplatz neben dem Pub auszutoben.
    „Was soll te das eben heißen?“
    „Das?“ Manuel zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Das war eine Verwünschung. Die Leute im Dorf erzählen, meine Großmutter sei eine Hexe gewesen. Deirdre mit den roten Haaren, du weißt schon, die Mutter von Aodhagán. Wenn du Glück hast, stirbst du schnell.“
    Alicia starrte ihn an, als hätte er endgültig den Verstand verloren. Wie konnte er es wagen, sie zum Narren zu halten? Hatte er denn gar nichts kapiert?
    „ Versuche es erst gar nicht“, warnte er sie mit leiser Stimme und blitzenden Augen.
    „Was?“
    „Das Messer zu werfen.“
    Verdutzt blickte sie auf ihre Hand. Dann zog ein breites Grinsen ihren Mund von einem Ohr zum anderen. Abschätzig wog sie das Mordinstrument in der Hand , bis ein tiefes Räuspern in ihrem Rücken sie herumwirbeln ließ.
    „ Ähm … hallo, Ronan, wie … wie geht’s denn so?“
    Sie verfolgte den strengen Blick des Polizisten. „Tja, was soll ich dazu sagen? Selbst wenn es so aussehen sollte, eigentlich hatte ich das gar nicht vor“, beteuerte sie. Ganz langsam und sehr vorsichtig legte sie das Messer auf den Tisch zurück.
    „Ich bin sicher, dass du nicht zu solch blutigen Waffen greifen musst, um Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen.“
    Das wusste Ronan McCauley tatsächlich, hatte sie ihm doch selbst erzählt, wie sie sich gegen den Angreifer in der Nacht vor Beltane zur Wehr gesetzt hatte. Unblutig und mit bloßen Händen, nichtsdestotrotz äußerst erfolgreich.
    „Gibt es einen besonderen

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