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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Wolken und die Sonne brach wie ein goldener Ball daraus hervor. Ihre blendend hellen Strahlen setzten die samtgrünen Hügel in Flammen und vergoldeten Blüten und Blätter, bis sie glänzten.
    Alicia atmete tief durch und legte die Stirn an die Fensterscheibe. Ihre Zukunft lag nicht in den Sternen oder jenseits der Wolken. Und gewiss nicht in den Händen eines Mannes. Von jetzt an würde sie ihren Gedanken nicht mehr erlauben, sich in seine Richtung zu bewegen. Um sicher vor ihm zu sein, würde sie den Abstand zu ihm vergrößern. Sie musste weg von Manuel. Weit weg. Höchste Zeit, nach Hause zu fahren.
    Musste sie ihn auch unbedingt lieben? Wie konnte sie nur derart leichtsinnig sein? Hatte sie sich nicht immer wieder geschworen, es nie mehr so weit kommen zu lassen?
    Sie bemerkte, wie ihre Augen feucht wurden , und schimpfte sich eine Heulsuse, da ihr das in letzter Zeit viel zu oft passierte. Schniefend zog sie die Nase hoch und im nächsten Moment schob sich ein Taschentuch in ihr Blickfeld. Sie lächelte, als sie die hilfreiche Hand erkannte, und wandte sich um.
    „ So beschäftigt, dass du mein Klopfen nicht gehört hast? Freastal an lá maith, a chara. Komm mit nach draußen, damit du endlich ein bisschen Farbe bekommst. Bist ja richtig käsig, weil du dich den lieben langen Tag hier drin versteckst. Es ist Sommer!“
    „Das muss ich mir ausgerechnet vo n einem Iren sagen lassen“, nörgelte sie, während sie in die leichte Jacke schlüpfte, die ihr Ray aufhielt, dankbar dafür, dass er sie nicht mit Fragen nach dem Grund ihrer Tränen löcherte. „Ich habe während der letzten Tage meine Arbeit ziemlich vernachlässigt und deswegen eine Menge aufzuholen. Dich dagegen scheint das offenbar gar nicht zu interessieren.“
    „ Und ob mich das interessiert. Aber hast du dir schon die Blumenrabatten angesehen?“, bemerkte er unbeschwert, als er ihre Hand nahm und sie aus dem Haus zog. „Sie sind eine wahre Augenweide. Ean ist wirklich ein begnadeter Gärtner. Geht es ihm … gut?“
    „Das müsstest du als sein Arzt eigentlich besser als jeder andere wissen.“
    „Es sind keine körperlichen Beschwerden, die ihn plagen, und folglich hat er mich auch nicht konsultiert.“
    „Seit die polizeilichen Ermittlungen wieder ins Rollen gekommen sind, trinkt er seltener. Außerdem hat Susanne ihm lange und ernsthaft ins Gewissen geredet. Du kennst sie ja, sie hat schon immer versucht, jeden zu retten, der ihrer Meinung nach in Not war.“ Ihrem Ton war anzuhören, dass sie befürchtete, ebenfalls in Susannes Visier geraten zu sein, was ihr ganz und gar nicht in den Kram passte.
    „ Im Übrigen habe ich Eans Blumenrabatten längst schon bewundert.“ Sie zuckte schnippisch mit der Schulter. „Ich habe ihm nämlich beim Pflanzen derselben geholfen.“
    Ray lachte leise. „Und da soll noch mal einer sagen, du hättest keinen grünen Daumen.“
    „Wer behauptet denn so was? Du wirst lachen, aber Susanne hat mein Angebot, heute das Unkrautjäten in ihrem Garten zu übernehmen, dankbar angenommen.“
    „ Das hat Zeit. Lass uns ein Stück spazieren gehen.“ Er dirigierte sie sanft zwischen den Hecken hindurch zu den Obstbäumen. „Ich muss endlich … ich wollte dich etwas … dir vorschlagen … Alicia … Möchtest du dich vielleicht setzen?“
    Sie blieb stehen und musterte ihn streng, die Lippen zu einem schmalen Strick zusammengepresst, die Stirn gerunzelt.
    „Was ich sagen will, du könntest doch einfach in Killenymore bleiben“, stieß er hastig hervor. „Von hier aus arbeiten, so wie du es jetzt bereits tust. Ab und zu schickst du einen dicken Brief mit deiner Arbeit ans Institut – Wozu gibt es eigentlich das Internet? – und sie übersenden dir im Gegenzug einen noch dickeren Scheck. Du wirst ohnehin bald pausieren müssen.“
    „Aber ich kann nicht hier bleiben.“
    „Nicht hier , das ist mir klar.“ Raymon deutete mit einer knappen Kopfbewegung hinter sich auf das Herrenhaus. „Du weißt, in meinem Haus ist genug Platz. Für euch beide.“
    „Ich weiß dein Angebot zu schätzen, Ray, und ich bin dir dankbar dafür, dennoch …“
    Es wäre nicht richtig. Sie liebte ihn nicht. Nicht, wie eine Frau den Mann lieben sollte, mit dem sie den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen wollte. Andererseits wüsste sie bei ihm immer, woran sie war. Er war verlässlich und ehrlich. Sie mochte sein ausgeglichenes, ruhiges und freundliches Wesen. Und sie vertraute ihm.
    Aber sie würde es nicht ertragen, Sean

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