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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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nicht dermaßen lieben würde, könnte ich sie glatt umbringen, das schwöre ich. Wie kann ich sie bloß zur Vernunft bringen? Du bist verheiratet. Sag es mir!“
    Damien drückte Manuel ein Glas in die Hand und setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel. Der hatte fast das Gefühl, als müsste sich sein Bruder beherrschen, um nicht laut loszulachen. Doch er bekam keine Antwort.
    „Besten Dank für deine Hilfe! Bist ein richtig toller Kumpel, wirklich wahr. Du kannst mich jetzt nicht einfach im Stich lassen! Ich zerbreche mir die ganze Zeit den Schädel, wie ich sie überzeugen kann, endlich ja zu sagen. Ich kann an nichts anderes mehr denken.“
    „Was? Du denkst?“, äußerte Damien und packte so viel Sarkasmus in seine Stimme, wie darin nur Platz hatte. „Ich hoffe, das ist keine neue Erfahrung für dich. Du liebst sie?“
    „Natürlich!“ So schnell, wie Manuel seine Antwort hervorgestoßen hatte, so schnell überflutete jetzt tiefe Röte sein Gesicht. Er liebte sie.
    „ Und bist du schon mal auf die Idee gekommen, es ihr zu sagen?“
    „Einmal? Ha! Tausendmal habe ich daran gedacht.“ Es war geradezu demoralisierend, wie oft er sich im letzten halben Jahr mit dem Thema Liebe beschäftigt hatte.
    „Hast … du … es … ihr … ge-saaagt ?“, artikulierte Damien überdeutlich seine Frage, als hätte er einen begriffsstutzigen Idioten vor sich. „So richtig und mitten ins Gesicht? Am Morgen, wenn ihr nebeneinander aufwacht? Tagsüber, wenn du sie in die Arme nimmst und deine Hände auf ihren Bauch legst? Abends, wenn du ihr beim Haarekämmen zusiehst? Wie oft hast du ihr ins Ohr geflüstert, was du für sie empfindest?“
    „Warum sollte ich meine Hände auf ihren Bauch legen und ihr beim Haarekämmen zusehen? Gott, es gibt ja wohl nichts Nervtötenderes, als auf eine Frau warten zu müssen, weil sie mit ihrer Toilette nicht zum Ende kommt. Und warum zur Hölle soll ich ihr sagen, wie es um mich steht und mich damit lächerlich machen? Sie würde mir ohnehin nicht glauben. Sie würde mich vermutlich sogar auslachen und der Meinung sein, dieses Geständnis käme zu spät. Sie wird annehmen, ich würde einzig und allein deswegen von Liebe sprechen, weil ich möchte, dass sie mich heiratet.“
    „Aber genau das willst du doch.“
    „Sicher. Nur wird sie denken, dass ich von Liebe rede, weil ich dieses Kind … Es ist meins und ich … ich brauche einen Erben … aus diesem Grund … Du verstehst das, nicht wahr? Du hast mehr als jeder andere darauf gewartet, dass du diese Verantwortung loswirst.“
    Damiens Augen blitzten vergnügt auf. „Trink noch einen Schluck, Bruderherz.“
    Eine hervorragende Idee! Er würde sich maßlos betrinken und Alicia vergessen – genau wie die Tatsache, dass sein Bruder ihn verspottete.
    Bis ihn der große Katzenjammer am nächsten Morgen einholen würde und sich seine Probleme noch immer nicht in Luft aufgelöst hatten.
    „Du hast ihr also nicht gesagt, dass du sie liebst. Kein einziges Mal. Noch nicht einmal vor, während oder nach dem Sex? Mann-oh-Mann, aber du willst sie heiraten, weil du einen Erben brauchst. Richtig?“ Damien beäugte den Älteren und wartete auf ein Zeichen der Zustimmung, ehe er fortfuhr: „Und du hast dich ihr gegenüber vermutlich genauso ausgedrückt?“
    Wieder zuckte Manuel stumm mit der Achsel.
    „Meinen Glückwunsch, Alter! Du solltest froh sein, dass Alicia ein friedliebender Mensch ist. Denn sonst, und darauf gebe ich dir Brief und Siegel, würdest du jetzt da draußen irgendwo in der kalten Nacht liegen und zwar einen halben Meter unter der Erde, einen Stein auf der Brust und Vergissmeinnicht auf dem Bauch. Und du hast es, weiß Gott, nicht anders verdient.“ Damien lachte schallend auf. „Meine Güte, Manuel, du bist ein solcher Dummkopf!“
    Urplötzlich erstarb seine freundliche Miene und er fixierte seinen Bruder mit eisigem Blick. „Du bist ganz der Sohn unseres Vaters. Irgendwann wirst auch du es geschafft haben, dass dich jeder, der dich liebt, verlässt. Du bist ein Einzelgänger. Du bist genau wie er – pé olc maith leat é –, wie Adrian mit seinen limitierten extrovertierten Qualitäten. Genau wie er zerstörst du jeden, der es wagt, dir zu nahe zu kommen. Welch bedauernswerte Geschöpfe, die euch zu lieben versuchen – und die ihr mit nichts anderem als Missachtung straft. Ihr taugt als Einsiedler, aber nicht als Familienväter. Niemals.“
    Betretenes Schweigen lastete auf Manuel. Mehrmals öffnete er den Mund

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