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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Jetzt bin ich da und ich möchte wiedergutmachen, was ich getan habe. Gebt mir eine Chance.“
    „Wiedergutmachung?! Dass ich nicht lache! Und wie willst du, Scherzkeks, das anstellen?“, fuhr Damien heftig dazwischen, hochrot im Gesicht. „Wie willst du mam all den Kummer nehmen, den du ihr über die Jahre zugefügt hast? Und wie willst du … Herrgott nochmal! Pa ist tot!“ Er schnappte sich seinen Bierkrug und für einen Augenblick schien er ernsthaft in Erwägung zu ziehen, ihn seinem Bruder an den Kopf zu werfen. Dann stürzte er den Inhalt mit Todesverachtung seine Kehle hinab.
    Shawn hatte den Kopf zurückgelegt und betrachtete m it großen Augen und offenem Mund seinen Vater, den er nie zuvor dermaßen aufgebracht und durstig erlebt hatte. Lisa dagegen knuffte ihren Gatten in die Rippen und seine Miene nahm umgehend einen unergründlichen Ausdruck an.
    „Aber schön, mir soll’s recht sein. Wiedergutmachung also. Wo fangen wir da am besten an?“ Mit dem Handrücken wischte sich Damien den Schaum von der Oberlippe. „Wie wäre es, wenn du dich ab sofort um die Verwaltung und Buchführung kümmerst, die ich während all der Jahre für dich erledigen musste? Das Finanzamt wird langsam ungeduldig. Gestern kam die zweite Mahnung ins Haus geflattert. Und das Gesundheitsamt erwartet einen Rückruf wegen der PRSI für Noel. Übermorgen hast du einen Termin in der Bank, zu dem du noch einige Unterlagen vorbereiten solltest.“
    Die Vorstellung, sich durch einen Berg Rechnungen wühlen zu müssen, ließ Manuel alle s Blut aus dem Gesicht weichen. „Ich … nun, ich hatte gehofft … Damien …“
    „ Ha! Genau das dachte ich mir. Diese Aufgaben rufen also dieselbe Begeisterung bei dir hervor wie damals bei mir.“ Mit überaus zufriedenem Grinsen säbelte Damien ein mundgerechtes Stück von seiner Pastete und schob es sich genüsslich schmatzend zwischen die Zähne. „Richtig so! Das hatte ich gehofft. Ich kann nur sagen: schlaflose Nächte, graue Haare, Magenschmerzen und Wutanfälle, um bloß ein paar der harmloseren Nebenwirkungen von Büroarbeit zu nennen.“
    Suse seufzte bekümmert. Ihre Hoffnung sank, die Brüder könnten sich jemals wieder wie zivilisierte Menschen miteinander unterhalten.
    „Ich habe euch heute zu einem gemeinsamen Essen an diesen Tisch gebeten und darauf gehofft, ihr würdet meine Bitte erfüllen und diese Mahlzeit ohne nervenaufreibende Diskussionen und böse Worte beenden. Eure Streitigkeiten werdet ihr sicherlich auf morgen verschieben können. Oder aber vor der Haustür beilegen. Von Mann zu Mann. Oder wie auch immer ihr diese Unstimmigkeiten zu regeln gedenkt.“
    Alicia sah Manuel an, wie er sich innerlich vor Unbehagen wand. Einerseits schien er erpicht darauf, schnellstmöglich reinen Tisch zwischen Damien und sich zu schaffen, andererseits wollte er seine Mutter nicht verärgern und ihr das Abendessen verderben. Ihr Blick fiel auf die dünne Narbe, welche sich über seine rechte Wange schlängelte und die ihr bisher nicht aufgefallen war. Erst jetzt, da sich sein Gesicht von der Hitze des Gesprächs gerötet hatte, stach die blasse Linie ins Auge. Mit einem Mal verspürte sie das Bedürfnis, ihre Hand auf seine Wange zu legen und den Aufruhr in seinem Inneren mit ihrer Berührung zu besänftigen. Sie konnte sich nicht erklären, woher diese plötzlichen Anwandlungen kamen. Unauffällig schielte sie zu ihm hinüber und begegnete seinem Blick. Sie nickte ihm aufmunternd zu, was er mit einem zittrigen Lächeln auf den Lippen beantwortete.
    Die anfängliche Leichtigkeit der Gespräche bei Tisch war verflogen. Shawn indes ließ sich von den Reibereien der Erwachsenen nicht entmutigen und betrachtete fasziniert seinen neuen Onkel, der Ena so heldenhaft das Leben gerettet hatte. Anstatt wie gewöhnlich sein Essen herunter zu schlingen, um schneller an die Süßspeisen zu kommen, blieb sein Löffel heute leer, während er die sorgfältig bemessenen Bewegungen des Fremden verfolgte.
    „Bist du auf einem echten Schiff gefahren, m’uncail ?“
    „Lass ihn in Ruhe essen, Shawn. Bestimmt ist er hungrig nach der langen Fahrt.“
    „Von wo kommst du her? Ist dein Schiff so groß wie das von meinem daideo ? Der war ein richtiger Kapitän und hatte sogar einen Ohrring wie ein Pirat. Und eine Pistole. Aber die hat er mir nicht gezeigt. Warum hast du keinen Ohrring?“
    Manuel spürte, wie die Wut in ihm zu kochen begann. Dein Großvater, hätte er den Jungen am liebsten angefahren, war

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