Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
Vom Netzwerk:
können, mit dem Schiff eine schützende Bucht vor der Küste zu erreichen. Na ja, wie gesagt, wir müssen die Verhandlung abwarten.“
    Alicia horchte auf, als ein Fahrzeug den Kiesweg entlang fuhr. Augenblicklich verstummte Manuel. Dann hupte es einmal kurz, einmal lang, nach einer kleinen Pause einmal kurz, einmal lang, zweimal kurz und schließlich noch zweimal kurz. Die Miene der jungen Frau erhellte sich schlagartig. Im nächsten Moment war sie aufgesprungen und Doktor Gaughan betrat den Raum, um nach seiner kleinen Patientin zu schauen, wie er behauptete, wobei seine Ohrenspitzen rot anliefen.
    „Da wir weder gestern Abend noch heute Morgen etwas von ihr gesehen oder gehört haben, stehen die Chancen sehr gut, dass ihr Abenteuer längst vergessen ist. Setz dich und frühstücke mit uns.“
    „ Danke, das ist nicht nötig.“
    Alicia runzelte die Stirn. „Du willst allen Ernstes behaupten, du hättest zu Hause gegessen? Bilde dir ja nicht ein, ich würde mir noch einmal die Mühe machen, deine Hosen enger zu nähen, weil du derart unregelmäßig isst.“
    Sein Blick richtete sich auf Manuel, der mit starrer Miene in seinem Rührei stocherte und gar nicht daran dachte, Alicias Einladung zu bekräftigen.
    „Nun nimm schon Platz , Ray! Was Áine jeden Morgen auftafelt, reicht für eine ganze Armee. Und dann ist sie regelrecht beleidigt und will nicht verstehen, dass so viel übrig bleibt.“
    „Du hast wieder zu wenig geschlafen, Alicia. Warum nimmst du nicht die Tabletten, die ich dir …“
    „ Ray! “ Bitte, nicht jetzt, bedeutete der eindringliche Blick, den sie ihm zuwarf.
    Aber wenn ich doch Recht habe, signalisierte seine besorgte Miene.
    Schweigsam beobachtete Manuel da s vertrauliche Miteinander der beiden. Es war offensichtlich, dass sie sich sehr gut kannten und auch ohne Worte verstanden. Ihn musste sie nicht fragen, ob er Kaffee oder Tee bevorzugte. Sie erledigte sogar Näharbeiten für ihn! Und war bei ihm in ärztlicher Behandlung. Dabei hatte sie behauptet, sie sei bloß zu Besuch hier.
    Auch Susanne hatte das Hupen gehört, zumindest zeigte sie sich nicht überrascht, als sie das Zimmer betrat und den Arzt gemeinsam mit ihrem ältesten Sohn und Alicia am Frühstückstisch sitzen sah.
    „Ihr seid schon wach? Sind denn alle Männer dieser Familie Frühaufsteher? Bleibt …“, beeilte sie sich abzuwinken, da war Manuel bereits aufgesprungen, um seiner Mutter einen Stuhl zurechtzurücken. Doktor Gaughan schenkte ihr Kaffee ein, während ihr Alicia den Brotkorb, Butter und Erdbeermarmelade reichte. Susanne küsste ihren Sohn auf die Stirn, bevor sie Platz nahm. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus?“, fragte sie leise.
    „Nein“, stieß er hastig und eigenartig atemlos hervor. Er verzog den Mund zu einem zaghaften Lächeln. „Natürlich nicht, mam .“
    „ Ray, schön, dass du gekommen bist.“
    Wie von der Tarantel gestochen schnellte er von seinem Stuhl in die Höhe, Besorgnis im Blick. „Ist etwas mit Ena?“
    „Oh, nein! Bitte, bleib sitzen. Es ist alles in bester Ordnung, wirklich. Ihr geht es blendend. Ich …“ Für einen Augenblick hatte es den Anschein, als hätte er sie in Verlegenheit gebracht. „Ich freue mich einfach, dass du da bist, Ray. Und wie hast du geschlafen, mein Sohn?“, wandte sie sich an Manuel.
    Mit einem schnelle n Blick hatte sie erfasst, wie er angestrengt über das Verhältnis zwischen Alicia und Doktor Ray zu grübeln schien.
    Und a us einem unbestimmten Grund gefiel ihr das gar nicht.
    „Guten Morgen, ihr Lieben! “, zwitscherte Lisa. „Lasst es euch schmecken. Ich hoffe, ihr habt mir noch etwas übrig gelassen. Es ist zum Verrücktwerden, mit dem Murkel in meinem Bauch könnte ich halbe Schweine verdrücken.“
    Sie drehte eine Runde um den Frühstückstisch und küsste nicht bloß ihre Schwiegermutter und Alicia auf die Wange, sondern mit ebensolcher Selbstverständlichkeit den Arzt und Manuel, dann wandte sie sich der Anrichte zu. Unschlüssig hob sie einen Deckel nach dem anderen und verzog leicht angewidert das Gesicht.
    „Und wenn ich endlich vor dem Essen stehe, weiß ich nicht, worauf ich Appetit habe“, seufzte sie erbarmungswürdig.
    „ Nimm erst einmal Platz und trink einen Tee. Und anschließend sagst du mir, was du möchtest oder was auf diesem Tisch deiner Meinung nach fehlt. Ich werde dir aus der Küche alles holen, was dein Herz begehrt.“
    „Ich bin schwanger und nicht tot! Noch kann ich mich bewegen, obwohl Damien … Damien!

Weitere Kostenlose Bücher