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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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wenn du sie nur eines Blickes gewürdigt hättest. Aber du hattest offenbar Besseres zu tun.“
    „Erwartest du ernsthaft …“
    „ Es gab kaum einen Mann, der sich nicht eingebildet hat, in Alicia verliebt zu sein“, ergänzte Damien, ehe Manuel seinen Satz beenden konnte.
    „ Dennoch hat wieder keiner das Rennen um sie gewonnen.“
    Manuel hüstelte verlegen. „Ich dachte, dieser Doktor … Ray wäre … Alicia und er … sind sie denn kein Paar?“
    „ Bisher ist nichts entschieden.“
    „ Obwohl sie sich schon so lange kennen, blendend verstehen und einfach perfekt zusammenpassen, findest du nicht?“, wandte sich Lisa an ihren Schwager und zwinkerte ihm zu.
    „ Na ja, sie ist nett und sieht obendrein recht gut aus.“
    „Ich wundere mic h, dass dir das aufgefallen ist.“
    „Was soll das schon wieder heißen?“ Manuel rieb sich die Nase und stellte sich vor, wie er Lisa die Kehle zudrückte.
    „Sie ist Balsam für die Augen eines Mannes“, fiel Fearghais scherzhaft ein und Ean brach in schallendes Gelächter aus.
    Manuel s Gesicht war eine dermaßen treffliche Studie der Frustration, dass sich Damien an seinem Bier verschluckte, worauf er seinen Blick auf Lisa richtete.
    „Und für andere Teile seines Körpers sowieso.“
    „Was wollt ihr eigentlich?“
    „Dass du auf dich Acht gibst.“
    „Und zwar höllisch“, knurrte Damien.
    Okay, der Kleine durfte am Leben bleiben.
    „Befürchtest du vielleicht, es könnte dir ebenso ergehen?“
    Manuel versuchte sein plötzlich aufkeimendes Entsetzen mit einer ironischen Grimasse zu überspielen. „Was soll dieses Gelabere?“
    „ Ich glaube, Leute, wir haben Recht.“
    „W omit denn?“, bellte Manuel.
    Fearghais hatte also ebenfalls die längste Zeit gelebt.
    „Du kämpfst gegen deine Gefühle an. Heftige, beängstigende Gefühle. Warum gibst du es nicht einfach zu?“, beharrte Fearghais.
    „ Da gibt es nichts …“
    „Du glaubst, du könntest deine Empfindungen nach Belieben ein- und ausschalten. Aber auf diese Weise funktioniert das nicht, mein Sohn.“
    „ Frag deinen Bruder, der sich ebenfalls eine Weile standhaft dagegen zu wehren versucht hat und schließlich doch kapitulieren musste“, bemerkte Lisa. „Gefühle lassen sich nicht einfach unter Kontrolle behalten und richten sich schon gar nicht nach unseren Wünschen.“
    Die Diskussion brach schlagartig ab, als Alicia aus der Küche zurückkam und verwundert in die stumme Runde schaute. „Ist irgendwas? Habe ich was verpasst?“
    „N -nichts, nichts von Bedeutung“, stieß Manuel hastig hervor, bevor ein anderer auf die Idee kam, das Falsche zu antworten.
    Da bin ich mir nicht so sicher, dachte Alicia, während sie die teils verstohlenen, teils belustigten, vor allem aber erwartungsfrohen und interessierten Blicke der Anwesenden auf sich gerichtet sah und die glutroten Wangen von Manuel bemerkte.
    „Also dann, meine Lieben, einen schönen Abend noch“, wünschte Susanne und schob ihren Stuhl mit einem Ruck zurück. Sie schmunzelte vor sich hin. Manchmal war es einfach geboten, die Jugend allein zu lassen.
    „So zeitig zu Bett , mam ?“
    „ Bestimmt nicht. Ich will einen Berg Briefe beantworten. Und dann hat mir Karo ihr neuestes Manuskript geschickt, das ich lesen und kommentieren will. Gute Nacht euch allen!“, verabschiedete sie sich fröhlich.
    „Dir auch, mam .“
    „Damien, hoch mit dir, du Faulpelz! Wir müssen nach Shawn sehen. Er hatte am Abend leichte Temperatur. Ich befürchte, er brütet irgendeine kleine Gemeinheit aus.“
    Alicia erhob sich gleichfalls und stand im nächsten Moment Manuel gegenüber, der sich lässig gegen die Tür lehnte, die er hinter Damien und Lisa geschlossen hatte.
    „ Was ist?“
    „Willst du … hast du noch etwas vor?“
    „Nein. Zumindest nichts, von dem ich …“
    … dir etwas erzählen würde, lag ihr auf der Zunge. Allerdings wäre es mehr als unhöflich gewesen, ihm derart deutlich zu sagen, wie wenig ihn ihr Privatleben anging.
    Also schmiss sie spontan ihre Pläne über den Haufen und stöhnte übertrieben, sich den Bauch haltend. „Ich glaube, ich habe wieder einmal zu viel gegessen. Deswegen werde ich mich wohl noch eine halbe Stunde hinaus in die Nacht wagen und einen Verdauungsspaziergang unternehmen.“
    Sie piekte ihn leicht in den Magen. „Was hältst du davon, mich zu begleiten?“
    „Um diese Zeit?“ Er blinzelte sie ungläubig an. „Es ist Vollmond.“
    „ Mmmh. In der Tat. Das hört sich an, als wäre es

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